Mitarbeiterempfehlung: Mitarbeiter werben Mitarbeiter
Die Mitarbeiterempfehlung gilt neben der Schaltung von Stellenanzeigen auf Jobbörsen wie StepStone und Monster als einer der mächtigsten Recruitingkanäle. Dahinter steckt das Prinzip: Mitarbeiter werben Mitarbeiter. Warum dieses Modell so erfolgreich ist, wie es funktioniert und welche 6 unschlagbaren Vorteile Mitarbeiterempfehlungen auf sich vereinen. Das erfahren Sie in diesem Artikel.
Inhalt
- Mitarbeiterempfehlung: Als Recruiting-Kanal lang unterschätzt
- Mitarbeiter werben Mitarbeiter: Beonders beliebt bei der Generation Z
- 6 Vorteile von Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter-Programmen
- Mitarbeiter werben Mitarbeiter: Es gibt auch Nachteile
Unter einem Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter-Programm oder Mitarbeiterempfehlungen versteht man, dass Mitarbeiter:innen ihrem Arbeitgeber potenzielle Arbeitnehmer:innen aus ihrem privaten Umfeld empfehlen. Das können Verwandte, Freunde oder Bekannte sein oder auch passgenaue Kontakte aus Businessnetzwerken wie Xing oder LinkedIn. Um ihre Arbeitnehmer für ihr Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter-Programm anzuspornen und mehr Empfehlungen zu erhalten, belohnen Unternehmen ihre Mitarbeiter meist für jede erfolgreiche Empfehlung mit einem Bonus oder einem Incentive.
Mitarbeiterempfehlung: Als Recruiting-Kanal lang unterschätzt
Die Mitarbeiterempfehlung spielte als Recruiting-Kanal lange Zeit keine besonders große Rolle. Doch das hat sich in den vergangenen Jahren verändert. Zwar gilt das Inserieren von Stellenanzeigen auf Jobbörsen wie Monster oder StepStone nach wie vor als Recruiting Kanal Nummer eins, wie die Studie Randstad Employer Brand Research (REBR) belegt. Rund 29 Prozent der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer suchen auf Jobportalen nach einem neuen Job.
Fast genauso viele Kandidaten, nämlich 27 Prozent, setzen bei der Jobsuche aber inzwischen auch auf persönliche Empfehlungen aus dem Freundes- und Bekanntenkreis. Daher folgen Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter-Programme direkt auf Platz zwei im Ranking der effektivsten Recruiting-Kanäle.
Mitarbeiter werben Mitarbeiter: Besonders beliebt bei der Generation Z
Insbesondere für das Recruiting der Generation Z und Generation Y, die beiden jüngsten Arbeitnehmergenerationen, entpuppt sich die Mitarbeiterempfehlung zunehmend als unschlagbares Tool. Eine Umfrage von YouGov im Auftrag des Karriereportals Monster zeigt, dass es bei jüngeren Altersgruppen mit der neuen Stelle über Vitamin B deutlich besser klappt, als bei Älteren: In der Umfrage gaben fast die Hälfte (48 Prozent) der 25-34-Jährigen an, schon einmal über ihr soziales Umfeld an einen Job gekommen zu sein, in der Altersgruppe 55+ waren es nur noch 33 Prozent.
Jüngere Bewerbende versprechen sich von einer Mitarbeiterempfehlung vor allem eines: Authentizität. Sie wollen keine geschönten Inhalte oder Floskeln in Stellenanzeigen lesen, sondern echte Einblicke ins Unternehmen erhalten. Und wer könnte diese besser geben als die Arbeitnehmenden eines Betriebs, die dessen Unternehmenskultur und Betriebsklima sehr gut kennen?
6 Vorteile von Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter-Programmen
Das ist ein entscheidender Vorteil: Wenn Arbeitnehmer offene Stellen ihres Arbeitgebers im eigenen Umfeld promoten, können sie eventuelle Rückfragen von Jobsuchenden direkt beantworten. So entsteht ein wahrheitsgemäßer Blick hinter die Kulissen eines Arbeitgebers. Das überzeugt viele Bewerbende.
Es gibt aber noch 5 weitere Vorteile von Mitarbeiterempfehlungen, die wir Ihnen nachfolgend vorstellen möchten.
#1 Hohe Passgenauigkeit
Meistens passen empfohlene Mitarbeiter:innen gut bis sehr gut zum Unternehmen. Schließlich kennt der empfehlende Arbeitnehmer oder die empfehlende Arbeitnehmerin potenzielle Kolleg:innen bereits und wägt ab, ob diese eine Stelle gut ausfüllen können. Nur dann, spricht er oder sie eine Empfehlung aus.
Bei Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter-Programmen führen Arbeitnehmende somit bereits eine Vorselektion für den Arbeitgeber durch. Das erspart HR-Abteilungen eine Menge Arbeit bei der Vorauswahl von Kandidatinnen und Kandidaten.
#2 Schlankes Onboarding
Eine gelungene Mitarbeiterempfehlung geht meist auch mit einem kurzen Onboarding einher. Aus gutem Grund: Das neue Talent kennt bereits einen Kollegen oder eine Kollegin, manchmal auch schon mehrere. Umso leichter fällt es, sich ins Team einzufinden. Das beschleunigt den Ankommensprozess meist enorm.
#3 Geringe Time to Hire
Auch die Time to Hire verkürzt sich erheblich, wenn Mitarbeitende andere werben. Immerhin entfällt im Falle einer erfolgreichen Mitarbeiterempfehlung unter Umständen ein langwieriger Recruiting Prozess auf verschiedensten Kanälen. Stattdessen liefern Mitarbeiter:innen dem eigenen Arbeitgeber neue Talente auf dem Silbertablett.
#4 Sinkende Kosten im Recruiting
Wenn dank eines erfolgreichen Mitarbeiterempfehlungsprogramms weniger Energie und Budget in andere Kanäle gesteckt werden muss, spart das nicht nur Zeit, sondern auch Kosten.
#5 Geringere Fluktuation
Studien zeigen außerdem immer wieder, dass sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die über persönliche Netzwerke rekrutiert wurden, oft loyaler gegenüber einem Arbeitgeber verhalten als andere. Das mag daran liegen, dass bereits vor dem Eintritt in den Betrieb aufgrund der Schilderungen des anwerbenden Mitarbeitenden Bindung an den neuen Arbeitgeber aufgebaut wurde. Auch der Fakt, dass ein Bekannter oder eine Bekannte, mit dem oder der man sich gut versteht, im nahen Umfeld arbeitet, bindet. Man will ihn oder sie nicht durch eine vorschnelle Abwanderung zu einem anderen Arbeitgeber verärgern.
Mitarbeiter werben Mitarbeiter: Es gibt auch Nachteile bei der Mitarbeiterempfehlung
Wir haben gesehen: Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter-Programme bieten viele Vorzüge. Allerdings sollten sich Unternehmen nicht allein auf Mitarbeiterempfehlungen verlassen, sondern auf einen ausgewogenen Recruiting-Mix setzen – zum Beisipiel ergänzt um Multiposting, also der zielgruppengerechten Mehrfachschaltung von Stellenanzeigen auf verschiedenen Jobbörsen. Auch Active Sourcing und Social Recruiting und sind vielversprechende Methoden, um neue Mitarbeitende zu finden. Diese Möglichkeiten sollten unbedingt genutzt werden.
Denn wer ausschließlich die Netzwerke der eigenen Mitarbeiter:innen anzapft, um die Lücken in der eigenen Personaldecke zu schließen, rekrutiert schlussendlich immer aus ein und demselben Talent Pool. Schließlich bewegen sich die Arbeitnehmende in einem Umfeld, das ähnliche Interessen und Hobbys hat. Das kann zu einem Mangel an Vielfalt führen.
Mitarbeitende, die ähnlich ticken, gefährden die Innovationskraft eines Unternehmens
Das ist gleich in mehrfacher Hinsicht schlecht. Zum Beispiel, weil es die Innovationsfähigkeit eines Unternehmens negativ beeinträchtigen kann und damit auch dessen Wirtschaftlichkeit und dessen Chancen auf Wachstum. Denn Innovation braucht Vielfalt. Eine Studie der Boston Consulting Group und der TU München belegte schon vor Jahren einen deutlichen Zusammenhang zwischen dem Diversity Management innerhalb eines Unternehmens und dessen Innovationsfähigkeit.
Die Untersuchung machte deutlich: Je mehr Diversity, desto höher der Umsatz durch innovative Produkte und Dienstleistungen. Denn beim Thema Vielfalt geht es um mehr, als einfach nur Menschen unterschiedlicher Herkunft, Alters oder Geschlechts zusammenzubringen. Es geht um Unterschiede im Denken und Unterschiede bei der Identifikation und Lösung von Problemen.
Es geht auch darum, dass Menschen mit ganz unterschiedlichen Karrierepfaden an einen Tisch sitzen. Das mag manchmal anstrengend und unbequem sein, aber es birgt enorm viel Potenzial für Innovationen, weil nicht alle in den gleichen Denkmustern denken. So gelingt der Blick über den Tellerrand. Diesen Aspekt sollten Unternehmen beim Aufsetzen eines Mitarbeiterempfehlungsprogramms nicht vernachlässigen.
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