3 Recruiting Trends, mit denen Sie 2018 rechnen können
Inhalt
- Recruiting Trend Nummer eins: Schalten von Stellenanzeigen
- Recruiting Trend Nummer zwei: Social Recruiting
- Recruiting Trend Nummer drei: Mobile Recruiting
Okay, okay… wir schreiben erst das Jahr 2017. Dennoch wagen wir es, eine Prognose für die Recruiting Trends 2018 zu treffen. Ganz vorne liegen: Schalten von Stellenanzeigen, Social und Mobile Recruiting. Und wir sagen Ihnen auch warum!
Recruiting Trend Nummer eins: Schalten von Stellenanzeigen
Die Stellenanzeige galt lange Zeit als Auslaufmodell. Dann, Anfang 2017, die Überraschung: Das klassische Stelleninserat ist in der Beliebtheit der Recruiter wieder gestiegen. Eine Tendenz, von der wohl kaum ein Recruiter vor ein paar Jahren noch zu träumen gewagt hätte. Doch die Ergebnisse der Studie Recruiting Trends, die die Universität Bamberg jährlich zusammen mit dem Karriereportal Monster erhebt, sind eindeutig: Die Stellenanzeige steht wieder höher im Kurs.
Die größte Zahl der offenen Stellen (41 Prozent) konnte 2016 über geschaltete Stellenanzeigen bei Karriereportalen wie Monster, Stepstone und Co. besetzt werden. Das erstaunliche daran ist, dass dieser Wert seit 2012 von knapp 37 auf über 40 Prozent gestiegen ist. Die Zahlen sprechen also eine klare Sprache: Die Stellenanzeige und Jobportale als ihre Homebase sind nicht tot. Im Gegenteil sind beide lebendiger denn je.
Stellenanzeigen schalten: Große Bandbreite an Möglichkeiten
Dass wir glauben, dass sich diese Tendenz noch weiter verstärken wird, kommt nicht von ungefähr. Denn die Möglichkeiten, Stellenanzeigen an den Mann oder die Frau zu bringen, werden immer vielfältiger.
Da wäre zum Beispiel die Mehrfachschaltung von Stellenanzeigen auf verschiedenen Jobbörsen: Multiposting im Fachjargon. Die Methode, Stellenanzeigen auf drei bis fünf Jobbörsen gleichzeitig zu schalten, um eine höhere Streuung zu generieren, war die erste, die der Stellenanzeige wieder zu mehr Popularität verhalf. Die Chance, Kandidaten über das Schalten von Stellenanzeigen zu erreichen, erhöhte sich damit erstmals wieder exponentiell.
Inzwischen gibt es noch weitere Wege, die Stellenanzeigen gezielt an den Bewerber zu bringen. Stichwort: Targeting. Targeting kommt ursprünglich aus dem Online-Marketing und hält nun Einzug ins Recruiting. Dabei handelt es sich um eine Form der Werbung, die auf eine bestimmte Zielgruppe ausgerichtet ist und im Internet so platziert wird, dass die Werbung genau diesem Nutzerkreis gezeigt wird.
Recruiting Trend Nummer zwei: Social Recruiting
Im Recruiting wird Targeting zum Beispiel für die Rekrutierung von Kandidaten über die Sozialen Medien genutzt. Externe Dienstleister und die sozialen Netzwerke selbst bieten seit geraumer Zeit die Möglichkeit zur Schaltung so genannter Social Job Ads an. Zur Verfügung stehen diese auf Netzwerken wie Facebook, Twitter und Instagram.
Geschaltete Stellenanzeigen werden hier nicht wahllos an Kandidaten ausgespielt, sondern zielgerichtet an potenzielle Wunschkandidaten. Die Online-Stellenanzeige erscheint dann nur in den Timelines der Facebook- oder Instagram-Nutzer, deren Profil perfekt zu der gesuchten Stelle passt.
Dabei werden die gewünschten fachlichen Qualifikationen von einem Algorithmus aus der Stellenanzeige gefiltert, analysiert und Facebook-, Twitter oder Instagram-Nutzer mit dem passenden Profil eruiert. Anschließend wird für diese automatisch ein Facebook- oder Instagram-Post erstellt, der die Highlights der Stellenanzeige beinhaltet. Eine Verlinkung führt den potenziellen zur Stellenanzeige.
Social Job Ads: Passgenaues Recruiting über Soziale Medien
Die Chance, über soziale Medien passgenaue Kandidaten anzusprechen, steigert sich damit für Personalsuchende exorbitant. Das könnte die Stellenanzeige in ihrer Wertigkeit weiter steigern.
Dabei ist davon auszugehen, dass sich auch die gezielte Rekrutierung über soziale Netzwerke (Social Recruiting) im Jahr 2018 weiter zum handfesten Recruiting Trend verstärken wird. Denn gerade für die Rekrutierung der nachrückenden jungen Generationen Y und Z wird der Einsatz von Social Media im Recruiting immer wichtiger: Unter den Top-1.000- Unternehmen glauben laut der Studie Recruiting Trends zwei Drittel, dass es notwendig ist, verstärkt in Social Media präsent zu sein, um beispielsweise Kandidaten aus der Generation Y rekrutieren zu können.
Und damit liegen sie goldrichtig. Tatsächlich finden es 72,9 Prozent der zwischen 1981 und 1998 Geborenen gut, wenn Unternehmen Social-Media-Anwendungen im Recruiting einsetzen. Hier können sie sich über Karrierethemen (60 Prozent) informieren und nach Stellenanzeigen (53,7 Prozent) suchen.
Digital Natives über das Internet ansprechen
Laut Statistiken schauen diese so genannten Digital Natives an einem durchschnittlichen Wochentag bis zu 80 Mal aufs Handy und sind in der Alterstgruppe bis 29 Jahre bis zu vier Stunden am Tag im Netz. Damit eröffnet sich über die sozialen Medien ein unglaubliches Potenzial für die Personalbeschaffung.
Weiteren Auftrieb dürfte Social Recruiting bekommen, weil sich auch der Bewerbungsprozess über mobile Geräte weiter vereinfachen wird. Das führt uns zu der Annahme, dass auch mobile Recruiting zu den Top Recruiting Trends 2018 gehören wird.
Es gibt inzwischen verschiedene neue Technologien, die es Talenten leichter machen wird, sich mobil zu bewerben. Keine sperrigen Online-Formulare mehr, die nicht mobil optimiert sind und nur sehr schwer über ein Smartphone ausfüllbar sind. Stattdessen übernimmt zum Beispiel der Chatbot.
Recruiting Trend Nummer drei: Mobile Recruiting
Ein Chatbot ist ein Roboter für Kommunikationsaufgaben. Diese Kommunikationsroboter sind keine Maschinen aus Metall, sondern eine Software oder ein Dienst aus der Cloud. Verbraucher treffen zum Beispiel inzwischen regelmäßig auf Chatbots, wenn sie in einem Online-Shop oder Support-Forum Fragen stellen.
Bei der Bewerbung eines Talents kann dieses Prinzip ebenfalls eingesetzt werden und funktioniert wie folgt: Der Bewerber wird beim Klick auf den Bewerben-Button in einer Stellenanzeige zu einem Chatbot weitergeleitet. Ein Fenster ploppt auf, das rein optisch wie ein Instant Messenger daherkommt. Mit dem Unterschied, dass der Chat nicht mit dem Personaler eines Unternehmens geführt wird, sondern mit einem Roboter.
Der Chatbot fragt dann nach und nach die folgenden Daten ab: Name, Erfahrungen, bisherige Arbeitgeber, Arbeitserfolge, Gehaltsvorstellungen, Starttermin, Telefonnummer und E-Mail-Adresse. Das Besondere: Das Talent kann innerhalb von nicht einmal 30 Sekunden die wichtigsten Daten zu seinem Profil eingeben, ohne diese wie in einem Anschreiben ausformulieren zu müssen.
Recruiting über Chatbots
Der Chatbot sammelt die Eingaben und bereitet sie für den Recruiter ansehnlich und strukturiert auf. Bei Interesse kann der Recruiter Kontakt aufnehmen und weitere Informationen wie Lebenslauf, Arbeitszeugnisse oder CV anfordern.
Es gibt aber noch weitere Neuerungen, die mobile Recruiting zu einem handfesten Trend in 2018 machen dürften: Auch Bewerben per App kommt zunehmend in Mode. So funktioniert’s: Bewerber geben ein paar Kriterien für ihren Wunscharbeitgeber ein und die App “spuckt” passgenaue Stellanzeigen aus. (Ja, selbst hier spielen wieder die Stellenanzeigen eine Rolle…)
Damit ist das Talent auch schon mitten im Bewerbungsprozess: Mit einem einfachen Wischen nach rechts versenden Bewerber automatisch ihr Profil an den Wunscharbeitgeber. Mit einem “Swipe” nach links ist das Unternehmen dagegen aus dem Rennen.
Recruiting über Apps
Diese aus Dating-Anwendungen bekannte Swipe-Technologie knüpft an die Nutzungsgewohnheiten der Young Professionals und Millennials an. Nur drei simple Schritte liegen zwischen dem Download der App und der fertigen Bewerbung. Zunächst wird ein Profil, zum Beispiel durch die Verknüpfung mit einem Facebook-Konto, in nur wenigen Klicks erstellt.
Der detaillierte Lebenslauf kann über Dienste wie Dropbox oder Google Drive hochgeladen werden, muss aber nicht. Dann bekommt der Recruiter nur die wichtigsten Profilinformationen des Bewerbers: Name, Anschrift, ein paar Informationen über den Werdegang und Fähigkeiten zum Beispiel.
Personaler nimmt Kontakt auf
Bei Interesse kann der Personaler im Anschluss Kontakt mit dem Talent aufnehmen. Bei Stellenangeboten von Unternehmen mit Bewerbermanagementsystem werden die Kandidaten nach dem Swipe über den mobilen Browser auf das jeweilige System weitergeleitet.
Ziel solcher Apps, die es inzwischen von verschiedenen Anbietern gibt, ist es, die Hürden der mobilen Jobsuche zu reduzieren. Tests in den USA haben gezeigt, dass sich damit die Rate, der Kandidaten, die von der Suche direkt in die Bewerbung gehen, um über 400 Prozent verbessern ließ. Die Rekrutierung bzw. Bewerbung über mobile Endgeräte ermöglicht es, den Bewerbungsprozess zu vereinfachen, zu beschleunigen und an die Zielgruppe anzupassen.
Experten sind sich sicher: Da die Zugriffe auf Stellenanzeigen über mobile Endgeräte ständig steigen, könnten Swipe- oder Chatbot-Technologien neue Erfolgskonzepte für Recruiter und Kandidaten sein.
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