Mayra Engelbart
Gesellschaft im Wandel: Warum Trends so wichtig sind
Inhalt
Definition: Was ist eigentlich ein Trend?
Welche Arten von Trends gibt es?
Diese Trends sollten Sie kennen!
Reine Glaskugel-Leserei oder tatsächlich wichtige Daten für die Unternehmen? Die Rede ist von Prognosen und Trends. Wir erklären, was dran ist und wieso man auch im HR-Bereich Trends gut im Blick behalten sollte.
In den Sozialen Netzwerken und in den Medien dreht sich alles um Trends und Trendsetter. Sie geben vor, was IN ist – und danach richtet sich dann der Rest der Welt. Denn ansonsten ist man ja schließlich mega OUT.
Auch sonst sind Trends in vielen Bereichen ein wichtiger Bestandteil der Weiterentwicklung. Gerade in der Wirtschaft, bei der Weiterentwicklung von Unternehmen, spielen Trends eine wichtige Rolle. Aber hier ist ganz klar zu differenzieren zwischen dem (Mode-)Trend im landläufigen Sinne und Trends, die eine Maßgabe für eine mögliche künftige Ausrichtung eines Unternehmens sein können.
Aber was ist das eigentlich? Ein Trend?
Definition: Was ist eigentlich ein Trend?
Unter einem Trend versteht man laut Definition die “erkennbare Richtung einer Entwicklung.”
Statistisch gesehen sind Trends die “erfassbare durchschnittliche Grundrichtung einer Entwicklung”. Bei Trends gibt es also keine abrupte Richtungsänderung – kein ständiges Hin und Her. In gewisser Weise sind Trends ein Blick in die Zukunft, der Sicherheit über die jeweilige Entwicklung gibt.
Ein einfaches Beispiel für einen Trend ist der Ertrag, den beispielsweise ein Apfelbaum pro Jahr einbringt. Trägt der Baum im ersten Jahr 10 Äpfel, im zweiten Jahr 20 Äpfel, im dritten Jahr 30 Äpfel, so kann man davon ausgehen, dass er im vierten Jahr 40 Äpfel tragen wird. Der Trend geht dahin, dass der Apfelbaum jedes Jahr 10 Äpfel mehr trägt als im Jahr davor.
Trends gibt es in allen Bereichen des Lebens. In der Mode, in der Kunst, in der Wirtschaft, selbst bei Freizeitaktivitäten und Urlaubszielen. So ist es kaum verwunderlich, dass sich auch im HR-Bereich Trends abzeichnen. Aber ist es immer sinnvoll, Trends zu folgen oder jeden Trend mitzumachen?
Vorteile von Trends
Trends können durchaus vorteilhaft sein. Wer einem Trend folgt, hat eine gewisse Sicherheit, in die “richtige Richtung” unterwegs zu sein. Insofern sind Trends gerade für Unternehmen gute Richtungsweiser, um erfolgreich tätig zu sein. Trends geben schließlich Hinweise darauf, wie welche Entwicklungen der Markt voraussichtlich nimmt. Trends sind ein Barometer, in welche Richtung sich die Wirtschaft entwickelt. Trends sind also ein wichtiges Hilfsmittel für Unternehmen, um sich weiterzuentwickeln und “aufs richtige Pferd zu setzen”.
Speziell für HR-Manager und Recruitingspezialisten bedeutet dies, dass Trends im Recruiting nie außer Acht gelassen werden sollten, denn diese könnten wichtige Impulse für die Personalsuche der Zukunft mit sich bringen.
Nachteile von Trends
Nicht immer ist es jedoch möglich oder sinnvoll, einem Trend zu folgen. Tatsächlich gibt es sogar einige typische Probleme, weshalb es manchmal besser ist, einen Trend auf Herz und Nieren zu prüfen und nicht auf jeden aufzuspringen.
Trends sind kurzlebig
Trends sind oft sehr kurzlebig. Das sollte man sich immer klar machen. Muss beispielsweise ein Unternehmen seine Produktion komplett umstellen, um einem aktuellen Trend zu folgen, sollte man dies sehr gut abwägen. Denn es kann schnell passieren, dass ein Trend von einem anderen, neueren abgelöst wird, der vielleicht sogar in eine ganz andere Richtung zielt. Ist dann eine Produktion aufgrund erster Prognosen spezialisiert, kann es zu hohen Verlusten kommen.
Trends führen zu Eintönigkeit
Oft stellt sich Erfolg auch gerade dann ein, wenn man gegen den Strom schwimmt. Trends zu folgen kann zu einer gewissen Eintönigkeit und sogar zu Langeweile führen. Alles sieht gleich aus, alles fühlt sich gleich an. Die Konkurrenz ist groß, weil jeder auf Nummer sicher gehen will und dem aktuellen Trend folgt. Es fehlt die Individualität. Das besondere Etwas, das nur Sie haben. Das Sie auszeichnet. Insofern sollte gut überlegt werden, ob man einen Trend für die eigene Unternehmensausrichtung als Maßstab nehmen will.
Individualität und Trends
Ja, Trends bieten eine gewisse Sicherheit. Aber gerade in der heutigen Zeit reicht es nicht aus, einfach einem Trend zu folgen. Eigene Ideen und Kreativität spielen eine große Rolle, um sich am Markt zu positionieren und um hochkarätige Arbeitskräfte für ein Unternehmen zu begeistern.
Das bedeutet: Auch wenn man einem Trend folgt, ist die persönliche Note stets wichtig. Der Kick, das Nonplusultra, um sich von anderen abzuheben, ist unerlässlich. Drücken Sie Trends also immer Ihren Stempel auf.
Welche Arten von Trends gibt es?
Wie eingangs schon angedeutet ist Trend nicht gleich Trend. Tatsächlich lassen sich mehrere unterschiedliche Arten unterscheiden, und zwar im Hinblick auf ihre Auswirkungen sowie die Dauer. Einige Beispiele für unterschiedliche Arten von Trends:
Natürliche Evolution und Klimawandel
Diese beiden Trends sind großräumige und universelle Veränderungen, die die Grundbedingungen allen Lebens festlegen.
Megatrends
Unter Megatrends versteht man Trends, die einen großen, weit in die Zukunft reichenden Wandel voraussagen. Dies betrifft Dimensionen in der Gesellschaft, der Technologie sowie ökonomische Veränderungen.
Megatrends sind Trends, die über mehrere Jahrzehnte aktuell bleiben. Entscheidend ist aber weniger ihre Dauer als vielmehr ihre Wirkung. Megatrends haben Auswirkungen auf die gesamte Gesellschaft, auf die Wirtschaft, auf das gesamte Leben. Und das nicht nur im eigenen Land, sondern weltweit. Derartige Megatrends setzen sich aus vielen verschiedenen einzelnen Komponenten zusammen, die dann gemeinsam das große Ganze ergeben. Definiert werden insgesamt 12 Megatrends.
Soziokulturelle Trends
Diese Veränderungen finden innerhalb eines Zeitraums von 10 bis 15 Jahren statt. Sie betreffen Lebensstile, Wertorientierungen und soziale Wünsche.
Technologietrends
Hierbei handelt es sich um Entwicklungen in Basistechnologien. Sie sind mittelfristig oder branchenspezifisch. Hierzu gehören beispielsweise Drohnen oder selbstfahrende Autos. Auch die Nutzung von KI in der Personalsuche gehört dazu.
Konsumtrends
Konsumtrends sind auf den Verbraucher bezogen. Sie haben eine Entwicklungszeit von ca. fünf Jahren. Der Haupteinflussfaktor für derartige Trends sind die Medien.
Beispiele sind Lieferdienste, die zu einem bestimmten Zeitpunkt wie Pilze aus dem Boden geschossen sind, und E-Bikes, die für jedes Alter interessant sind.
Zeitgeist- und Modetrends
Diese Trends sind sehr kurzlebig und überleben meistens nicht mehr als eine Saison. Für die moderne Trend- und Zukunftsforschung sind solche Trends daher eher uninteressant.
Mikrotrends
Mikrotrends sind, wie der Begriff schon andeutet, von noch kürzer Dauer und spezifischer als Modetrends. Sie ähneln daher den Zeitgeist-Trends. Mikrotrends betreffen sehr spezielle Innovationen im Bereich der Produktentwicklung oder Businessmodelle, die sehr speziell sind und aus dem Rahmen fallen.
Diese Trends sollten Sie kennen!
Trends zu folgen, bringt oft den gewünschten Erfolg, das Unternehmen reitet auf der aktuellen Welle mit. Trotzdem sind Individualität und eigene Kreativität gefragt, um sich abzuheben. Machen Sie aus einem Trend daher am besten Ihren Trend.
Hier finden Sie weitere Informationen über relevante Trends im HR-Bereich und in Sachen Recruiting:
- Recruiting Trends 2024: Das sind die wichtigsten HR-Trends des Jahres
- Google for Jobs prägt die Recruiting Trends
- Recruiting Trends 2021: Diese HR Trends prägen die Personalbeschaffung
- Nachgefragt: Wie sieht die Zukunft des Recruiting aus, Herr Brickwedde?
- Digitalisierungstrends: Diese sollten Recruiter nicht verschlafen
FAQ
Was ist ein Trend?
Ein Trend ist eine auf Basis von vorhandenen Daten vorhersehbare Entwicklung. Insofern bieten Trends durchaus belastbare Information darüber, in welche Richtung sich Dinge künftig entwickeln werden.
Was ist der Vorteil von Trends?
Behalten Unternehmen Trends im Blick, können sie rechtzeitig auf strukturelle Wandlungen in Bezug auf Bereiche des Unternehmens oder die Entwicklung der Absatzmärkte reagieren. Insofern ist eine kontinuierliche Trendbeobachtung von entscheidender Bedeutung.
Soll man jedem Trend folgen?
Nein, jedem Trend unreflektiert zu folgen, könnte fatale Fehleinschätzungen nach sich ziehen. Bei jedem Trend sollte daher darauf geachtet werden, von wem die Einschätzung stammt und inwiefern man die Prognosen auf das eigene Business übertragen kann.
