Recruiting Trends 2021: Diese HR Trends prägen die Personalbeschaffung
Inhalt
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- Recruiting Trend 2021 Nummer eins: Es geht wieder los im Recruiting
- Recruiting Trend 2021 Nummer zwei: Die Suche nach passiven Kandidaten verschärft sich
- Recruiting Trend 2021 Nummer drei: Die perfekte Auswahl von Jobbörsen garantiert den Recruiting-Erfolg
- Recruiting Trend 2021 Nummer vier: Gestalten Sie Ihr Recruiting divers
- Fazit: Die Zeit ist reif, jetzt voll im Recruiting durchzustarten
Das letzte Recruiting-Jahr hatte es ohne Zweifel in sich: Lockdown, im vielen Fällen die Umstellung auf Remote Recruiting und Remote Onboarding. In manchen Bereichen brach überdies der Arbeitsmarkt ein und es kam zum Hiring-Freeze. Auch das Jahr 2021 zeigt sich derzeit zwar nicht unbedingt von seiner angenehmsten Seite: die Pandemie hält uns alle weiterhin stark auf Trab. Einiges deutet aber darauf hin, dass sich das Blatt zumindest im Recruiting zum Positiven gedreht hat und wieder Aufbruchstimmung herrscht. Ein Großteil der deutschen Arbeitgeber plant für 2021 Neueinstellungen. Nicht der einzige spannende Recruiting Trend 2021. Wir geben einen Überblick.
Recruiting Trend 2021 Nummer eins: Es geht wieder los im Recruiting
Während im Jahr 2020 viele Unternehmen in einer Art Recruiting-Schockstarre verharrten und die Anzahl der ausgeschriebenen Stellenanzeigen vorübergehend ins Bodenlose abstürzte, stellt sich die Situation im Jahr 2021 schon wieder ganz anders dar. Unternehmen suchen wieder nach Fachkräften und die Anzahl der ausgeschriebenen Stellen hat sich in vielen Bereichen vervielfacht.
Alles deutet darauf hin, dass Betriebe die letzten Monate genutzt haben, um ihr Recruiting auf Pandemiebedingungen anzupassen. Viele Prozesse wurden neu gedacht. Zum Beispiel wurden Jobinterviews auf Videointerviews umgestellt. Auch Onboarding-Prozesse mussten neu gedacht und ins virtuelle Umfeld verlagert werden.
Betriebe haben ihr Recruiting den neuen Gegebenheiten angepasst
30 Prozent der Unternehmen haben außerdem Maßnahmen getroffen, damit sich Recruiting-Teams im virtuellen Umfeld besser austauschen und den Bewerbungsprozess managen können. Das geht aus der Studie “Monster Insights” des gleichnamigen Karriereportals hervor. Und jetzt sind Personalsuchende wieder startbereit und planen in 81 Prozent der Fälle, wieder neue Jobs zu besetzen.
Erhebungen von softgarden, einem Anbieter für Bewerbermanagementlösungen, bestätigen die positive Stimmung unter Recruitern. Eine aktuelle Befragung unter mehr als 1.000 Kunden zeigt, dass die Suche nach Fachkräften in bestimmten Bereichen wie der IT, der Pflege, der Medizin und der Logistik und auch im öffentlichen Dienst im Vergleich zu 2020 deutlich gestiegen ist.
Recruiting Trend 2021 Nummer zwei: Die Suche nach passiven Kandidaten verschärft sich
Allerdings müssen Personalsuchende im Recruiting neue Wege beschreiten. Die Verschiebungen auf dem Arbeitsmarkt haben im vergangenen Jahr nämlich zu einer gewissen Verunsicherung von Kandidaten und Kandidatinnen geführt. Ihre Wechselbereitschaft sank im Schnitt um zehn Prozent. Wer aktuell eine feste Stelle hat, sucht nicht mehr so aktiv nach einer neuen Stelle wie noch vor der Pandemie –auch wenn er sich in seinem aktuellen Job längst nicht mehr wohlfühlt. Jobsicherheit schlägt in diesem Fall die berufliche Experimentierfreude.
Dennoch sind viele Talente für einen neuen Job aufgeschlossen, wenn er ihnen sozusagen vor die Füße fällt. Laut einer aktuellen Studie des Gallup Instituts könnte das auf 68 Prozent der Arbeitnehmer zutreffen, die aktuell in Lohn und Brot stehen. Das ist der Anteil der Arbeitnehmer, der nur eine geringe emotionale Bindung zu ihrem Arbeitgeber verspürt und sich leicht von einem top Stellenangebot überzeugen lassen dürfte, vorausgesetzt, es bietet die richtigen Bedingungen.
Sie fragen sich, wie Sie diese so genannten passiven Kandidaten erreichen? Über Social Recruiting zum Beispiel: Das ist die Anzeigenschaltung in sozialen Medien wie Facebook. Auf dem Netzwerk werden Stellenanzeigen sowohl an aktiv als auch passiv Suchende ausgespielt. Und zwar passgenau an die von Ihnen definierte Zielgruppe.
Recruiting Trend 2021 Nummer drei: Die perfekte Auswahl von Jobbörsen garantiert den Recruiting-Erfolg
Aber selbstredend sollten Personalsuchende ihre Recruitingstrategie nicht allein auf passiv Suchende fokussieren, sondern auch alles daran setzen, aktiv suchende Kandidatinnen und Kandidaten sehr zielgerichtet und ohne Streuverluste zu erreichen. Je breiter Sie sich aufstellen, umso größer ist schließlich die Chance, Vankanzen schnell zu besetzen. Das ist unser Recruiting Trend Nummer zwei.
Aktiv suchende Talente informieren sich nach wie vor am häufigsten auf Jobbörsen über neue Jobs. Die Krux: Es gibt in Deutschland weit über 1.000 Jobbörsen. Angesichts dieses Überangebots fällt es vielen Personalsuchenden schwer, für ihre Stellenanzeigenschaltung die perfekt passenden Jobbörsen auszuwählen. Stellen Sie jedoch einen Recruiting-Mix zusammen, der nur Pi mal Daumen passt, können Sie es aber auch eigentlich gleich ganz bleiben lassen. Sie erreichen viele Stellensuchende von vornherein gar nicht, weil sie sich auf anderen Jobbörsen tummeln. So verpassen Sie viele Chancen.
Wie Multiposting Ihr Recruiting passgenauer macht
Aber auch hierfür gibt es eine Lösung: Multiposting. Darunter versteht man die sehr zielgerichtete Mehrfachschaltung von Stellenanzeigen auf exakt ausgewählten Stellenportalen. Multiposting lässt sich entweder über ein Bewerbermanagementsystem steuern, in dem Sie über eine Schnittstelle Ihre Stellenanzeigen in allen möglichen Jobbörsen schalten und deren Performance auswerten können.
Allerdings erfordert Multiposting ein wenig Erfahrung und Fingerspitzengefühl. Sie haben keine Zeit, diese aufzubauen? Dann empfehlen wir Ihnen, einen Mulitposting-Dienstleister zu beauftragen. Dieser schaltet Ihre Stellenanzeigen nicht nur auf den richtigen Kanälen, sondern optimiert Ihr Jobinserat auch dahingehend, dass es besser über Suchmaschinen wie Google gefunden wird. Stichwort: Suchmaschinenoptimierung oder Search Engine Optimization (SEO). So verpassen Sie auch garantiert kein Talent, das seine Jobsuche auf Google startet.
Recruiting Trend 2021 Nummer vier: Gestalten Sie Ihr Recruiting divers
Ein weiterer wichtiger Recruiting Trend: Diversity. Eine Personalbeschaffung, die auf vielfältige Mitarbeiter unterschiedlicher Ethnien, unterschiedlichen Alters, unterschiedlichen Geschlechts und unterschiedlicher sexueller Orientierung abzielt, ist deshalb immer wichtiger, weil sie automatisch mehr Kandidaten anspricht. So erhöhen Sie die Reichweite Ihres Recruitings noch einmal immens.
Aus der bereits erwähnten Studie Monster Insights geht außerdem klar hervor, dass auch immer mehr Talente, die als nicht-divers gelten, bei einem Arbeitgeber arbeiten wollen, der das Thema Diversity und Gleichberechtigung ganz weit oben auf seiner Recruiting-Agenda ansiedelt. Ein Hinweis auf die bestehenden Diversity-Maßnahmen im eigenen Unternehmen in der Stellenanzeige kann also auch in dieser Zielgruppe den entscheidenden Ausschlag für eine Bewerbung geben.
Betriebe haben sich selbst limitiert
Viele Arbeitgeber und Arbeitgeberinnen haben ihr Recruitingpotenzial in den letzten Jahren in diesem Bereich allerdings selbst limitiert, indem sie bestimmte Bevölkerungsgruppen zum Beispiel durch gewisse Formulierungen in ihren Stellenanzeigen von vornherein ausgeschlossen haben. Das geschah unbewusst, leider aber sehr oft.
Hier mal ein paar Beispielformulierungen, die Sie künftig vermeiden sollten:
- Einmal angenommen, Sie suchen nach einem Teammitglied, das perfekt italienisch spricht. Dann sollten Sie in Ihrer Stellanzeige nicht nach einem gebürtigen Italiener suchen. Denn was ist mit Bewerbern, die perfekt italienisch sprechen, aber nicht in Italien geboren wurden? Diese grenzen Sie auf diese Weise von vornherein aus. Unser Tipp: Suchen Sie in Ihrer Stellenanzeige nicht nach einem “italienischen” Bewerber, sondern nach einem, perfekt “italienisch sprechenden Talent“. Solche Feinheiten in einem Jobinserat machen manchmal einen großen Unterschied.
- Verwenden Sie keine geschlechtsspezifischen Pronomen (er / sie) in Ihrer Stellenbeschreibung. Ein Trick: Nutzen Sie stattdessen Pronomen im Plural und sprechen Sie Kandidaten zum Beispiel mit „Ihr“ und „Euch“ an. So schließen sie kein Geschlecht aus und können letztlich aus einem größeren Pool an Talenten auswählen.
- Verzichten Sie außerdem in Ihren Stellenanzeigen auf eine sehr maskulin geprägte Sprache. Reden sie beim Aufzählen Ihrer Benefits zum Beispiel nicht vom „regelmäßigen geselligen Feierabendbierchen“, sondern von „After-Work-Events“.
- Achten Sie außerdem unbedingt auf geschlechtsneutrale Berufsbezeichnungen. Ersetzen Sie in Ihrer Stellenanzeige zum Beispiel das Wort „Manager“ gegen „Führungskraft“, suchen Sie statt nach einer „Industriekauffrau“ besser nach einer „Fachkraft in der Industrie“ und statt nach einem „Wachmann“ nach einer „Sicherheitsfachkraft“. Geschlechtsbezogene Stellentitel können dazu beitragen, dass sich weniger Frauen oder diverse Talente bewerben.
Vorteile eines guten Diversity Managements
Gerade diesen Recruiting Trend sollten Sie nicht unterschätzen. Von einem guten Diversity Management profitiert nämlich nicht nur Ihr Recruiting. Diversity stärkt auch den Innovationsgrad eines Unternehmens, wie Studien immer wieder belegen. Erst jüngst hat die Beratungsgesellschaft McKinsey in einer internationalen Analyse untersucht, ob diverse Unternehmen erfolgreicher sind. Das Ergebnis: Der Zusammenhang zwischen Diversität und Geschäftserfolg zeigt sich so deutlich wie nie. Je diverser, desto erfolgreicher, könnte man sagen!
In einer offiziellen Mitteilung konstatiert das Unternehmen: “Die (…) Daten bekräftigen erneut, dass Inklusion und Diversität (I&D) ein wichtiger Faktor für den Geschäftserfolg sind. Unternehmen mit hoher Gender-Diversität haben eine um 25 Prozent und damit signifikant größere Wahrscheinlichkeit, überdurchschnittlich profitabel zu sein (2014 lag der Wert noch bei 15 Prozent). Betrachtet man den Faktor der ethnischen Diversität (Internationalität des Vorstands), liegt dieser Wert sogar bei 36 Prozent.” Für die Studie „Diversity Wins – How Inclusion Matters“ hat McKinsey Daten von mehr als 1.000 Unternehmen in 15 Ländern analysiert.
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Fazit: Die Zeit ist reif, jetzt voll im Recruiting durchzustarten
Halten wir also fest: Die Zeichen im Recruiting stehen laut der aktuellen HR-Trends auf Aufbruch. Viele Betriebe suchen nach neuen Mitarbeitern, doch Fachkräfte sind ein rares Gut. Wer im Recruiting erfolgreich sein will, muss passive und aktive Kandidaten sehr gezielt zum Beispiel über Social Recruiting und Multiposting erreichen. Außerdem ist es das A und O, Bewerbergruppen, die lange als Minderheiten abgestempelt wurden, nicht weiter auszuschließen. Frauen, Gehandicapte, Talente aus anderen Kulturen und diverse Bewerber sollten viel expliziter als bisher im Recruiting angesprochen werden. Dann läuft’s im Recruiting rund. Sie werden sehen! (Titelbild: © ASDF– stock.adobe.com)
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