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Mayra Engelbart

Die wichtigsten Tipps für erfolgreiches Azubi-Recruiting


Auszubildende sind die Zukunft eines jeden Betriebes. Doch damit Sie die „richtigen“ Bewerber für Ihr Unternehmen finden, sollten Sie die aktuellen Recruiting-Trends kennen. Denn wer diese beherzigt, hat im „War of Talents“ die Nase vorn.


Dieses Thema sorgt bei etlichen Chefs und Personalern inzwischen für rauchende Köpfe: Wie schaffen wir es, die optimalen Auszubildenden für unseren Betrieb zu bekommen? Erfolgreiches Azubi-Recruiting stellt die Verantwortlichen nicht nur angesichts der großen Zahl an offenen Ausbildungsstätten vor eine echte Herausforderung. Auch die Ansprüche potenzieller Interessenten haben sich inzwischen deutlich gewandelt.

 

Im Gegensatz zu den Schulabgängern der früheren, geburtenstarken Jahrgängen, die sich um die vorhandenen Ausbildungsplätze gerissen haben, ticken die jetzigen deutlich anders: Die Betriebe müssen sich nun auf die Wünsche und Bedürfnisse der Heranwachsenden einstellen und sich bei ihnen regelrecht bewerben. Denn „nur“ mit Geld oder Karriere kriegt man sie nicht mehr hinter dem sprichwörtlichen Ofen hervor.

 

Aber wie funktioniert passgenaues Azubi-Recruiting aktuell am besten? Hierzu sollte man unbedingt die derzeitigen Trends kennen. Mithilfe von regelmäßigen Befragungen wird alljährlich ermittelt, worauf angehende Auszubildende wirklich Wert legen bei der Suche nach einer Stelle. Und das hat sich in der Post-Corona Zeit noch einmal deutlich gewandelt.

 

Azubi-Recruiting: Die aktuellen Trends

Testsystem.de hat auch im vergangenen Jahr wieder im Rahmen einer groß angelegten Studie die Trends bei Azubi-Recruiting ermittelt. Hierzu wurden über 5.000 Auszubildende und 1.500 Schüler befragt. Diese Punkte haben sich dabei herauskristallisiert:

 

  • Der Ausbildungsbetrieb muss überzeugen
    Auszubildende können sich heutzutage die Betriebe aussuchen. Über die Hälfte der Bewerber erhält zwei oder sogar mehr Angebote. Also sind Sie als Ausbildungsbetrieb gefragt, Sie müssen sich und Ihr Unternehmen möglichst attraktiv und unique präsentieren, um die passenden Bewerber anzuziehen.
  • Spannen Sie Google für sich ein
    Bei den jungen Menschen ist Google die Nummer Eins bei Suchmaschinen. Insofern sollte man die Rolle von Google bei der Suche nach passenden Ausbildungsstätten auf keinen Fall unterschätzen. Leider haben das viele Unternehmen noch nicht erkannt. Machen Sie sich Google zunutze. Erstellen Sie eine ansprechende Webseite, die ganz oben in den Google-Suchergebnissen rankt. SEO ist auch beim Azubi-Recruiting ein echtes Zauberwort.
  • Ein Muss: Karriereseiten für Ihr Unternehmen
    Haben Sie bereits eine spezielle Karriereseite für Auszubildende? Diese Zielgruppe liebt es, die gesuchten Infos möglichst schnell und kompakt präsentiert zu bekommen. Insofern ist eine Landing-Page mit entsprechendem Fokus von größtem Wert! Selbst kleinere Unternehmen sollten eine einrichten. Es lohnt sich!
  • Gendern ist in
    Auch wenn das „Gendern“ nicht allen so leicht von den Lippen geht – für angehende Azubis gehört Diversität inzwischen einfach dazu. Vermeiden Sie es also, zu „Old School“ zu wirken und sprechen Sie in Ihren Stellenausschreibungen alle Geschlechter an.
  • Durch Tests Talente finden
    Schulnoten allein sagen wenig aus, insbesondere wenn Sie sowieso eher handwerklich begabten Nachwuchs suchen. Und auch die jugendlichen Bewerber wissen schon, wie wenig aussagekräftige Zeugnisse oft genug sind. Besser ist es daher, für die zu vergebende Ausbildung einen entsprechenden Test zu erstellen. Auf diese Art und Weise gehen Ihnen talentierte Bewerber nicht durch die Lappen!

 

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Azubi-Recruiting: Welche Kanäle sind die besten?

Lange Zeit war eine Stellenausschreibung in der Tageszeitung das Mittel der Wahl – oder Mund-zu-Mund-Propaganda durch Mitarbeiter. Aber inzwischen hat sich hier viel getan. Wer die besten Bewerber für seine offenen Stellen wünscht, sollte deshalb die angesagten Kanäle kennen.

 

Ohne das Internet geht heute Nichts

Potenzielle Azubis erreichen Sie inzwischen natürlich besonders gut über dieses Medium. Es ist kein Geheimnis, dass der durchschnittliche Jugendliche mehrere Stunden täglich im Internet und insbesondere in sozialen Netzwerken unterwegs ist. Das A und O beim Azubi-Recruiting via Internet ist allerdings eine gute Strategie, um Ihre Zielgruppe auch wirklich zu erreichen. Dazu gehören:

 

  • Eigener Internetauftritt
    Eine eigene Internetseite gehört in der heutigen Zeit zu einem absoluten Must-have für jedes Unternehmen. Diese sollte übersichtlich, benutzerfreundlich und aussagekräftig sein.
  • Eigene Seite für Auszubildende
    Wie bereits erwähnt, sollten Sie auch nicht auf eine Unterseite extra für Auszubildende verzichten. Weisen Sie nicht nur auf freie Stellen hin, sondern machen Sie Interessenten hier auch Ihr Unternehmen „schmackhaft“. Informieren Sie über Aufstiegschancen, Weiterbildungen und Vergünstigungen jeder Art.
  • Social Media
    Soziale Netzwerke sind die bevorzugten Medien der jungen Generation, wobei Jugendliche insbesondere Instagram und TikTok nutzen. YouTube ist nach wie vor ein Dauerbrenner, wohingegen sich bei Facebook inzwischen vor allem die Elterngeneration möglicher Azubis tummelt. Mit einem gelungenen Auftritt Ihrer Firma sind soziale Netzwerke eine tolle Möglichkeit, um die richtigen Bewerber zu erreichen. Bedenken Sie aber unbedingt: Die Kommunikation in den sozialen Netzwerken hat ihre eigenen Gesetze. Reichweite erzielen Sie vor allem durch ein professionelles Auftreten und eine authentische Kommunikation in Kombination mit Inhalten, die für Ihre Zielgruppe relevant sind.
  • Newsletter
    Bieten Sie Jugendlichen an, sich bei Ihnen für einen regelmäßigen Newsletter einzutragen. Sicherlich gibt es auch bei Ihnen Know-how, das diese Zielgruppe interessiert. Positionieren Sie sich als ein Unternehmen, das offen ist für neue Impulse und gleichzeitig sein Wissen gerne weitergibt. Außerdem können Sie so auch die bei Ihnen gelebte Unternehmenskultur „live und in Farbe“ präsentieren.

 

Zeigen Sie Präsenz

Eine leider noch immer unterschätzte Strategie bei Azubi-Recruiting könnte man so umschreiben: Präsentieren Sie sich bei potenziellen Bewerbern, ehe es die Konkurrenz tut. Es gibt zahlreiche Optionen, um frühzeitig einen persönlichen Kontakt herzustellen und so herauszufiltern, welcher Bewerber bei Ihnen genau richtig ist. Diese drei Möglichkeiten haben sich dabei besonders bewährt:

 

  • Stellen Sie sich in Schulen und Universitäten vor
    Das kann durch das Verteilen von Flyern sein, aber auch durch eine Veranstaltung. Haben Sie schon einmal überlegt, sich im Rahmen einer Projektwoche vorzustellen? Mithilfe all dieser Optionen können Sie persönlichen Kontakt zu potenziellen Auszubildenden aufnehmen und Fragen beantworten.
  • Karrieremessen
    In vielen größeren Städten werden heutzutage regelmäßig Karrieremessen angeboten, die regen Zulauf haben. Nehmen Sie mit Ihrem Unternehmen daran teil und verkaufen Sie sich gut!
  • Praktikantentage
    Theorie ist das eine, aber nichts geht über die Praxis. Bieten Sie die Möglichkeit eines Betriebspraktikums für Interessierte an. So lernen Sie mögliche Bewerber vorab kennen und beide können sich einen ersten Eindruck voneinander verschaffen.

 

Azubi-Recruiting: Entwickeln Sie Ihre Strategie

Vermeiden Sie es unbedingt, Zeit und Energie zu verschwenden, indem Sie Kanäle beim Azubi-Recruiting „bespielen“, die wenig effektiv für Ihr Anliegen sind. Die Schwerpunkte sind je nach Branchen durchaus etwas anders zu setzen. Deshalb ist eine Gesamtstrategie letztlich entscheidend.

 

Fragen Sie sich vor der Entscheidung für eine Vorgehensweise deshalb zunächst einmal: Was braucht Ihr Unternehmen? Welche Fähigkeiten und Talente sollte ein Auszubildender mitbringen? Wie „tickt“ er? Solange Sie das nicht für sich oder für Ihren Betrieb geklärt haben, sind Sie nicht in der Lage, die richtige und vor allem effektive Strategie zu wählen.

 

Im nächsten Schritt wählen Sie dann die Kanäle, um passende Azubis zielgenau anzusprechen. Formulieren Sie dann in Ihrer Ausschreibung oder Ihrem Post eindeutig, was der Auszubildende mitbringen sollte. Dabei geht es nicht nur um den Schulabschluss, sondern auch um Fähigkeiten, Interessen und sogar Hobbys außerhalb der Schule. Persönliche Fähigkeiten, bestimmte Charaktereigenschaften, persönliche Interessen oder zusätzliche handwerkliche Fähigkeiten können entscheidend sein. Deshalb sollten auch diese Punkte schon bei der Stellenausschreibung mit aufgeführt werden. Seien Sie offen für die unterschiedlichen Hintergründe der Bewerber. Dies gibt Ihnen die Möglichkeit, die besten Talente zu finden.

 

Bieten Sie im Gegenzug Ihren angehenden Azubis eine echte Perspektive. Dazu gehört ein Weiterkommen in dem gewählten Beruf, beispielsweise durch die Möglichkeit, die Meisterschule zu absolvieren. Auch ein Auslandsaufenthalt während oder nach der Ausbildung ist ein verlockendes Angebot.

 

Azubi-Recruiting: Optimieren Sie Ihren Bewerbungsprozess

Das beste Recruiting nützt jedoch nichts, wenn Sie durch einen komplizierten Bewerbungsprozess Interessenten gleich wieder abschrecken. Stellen Sie also im Zuge der Strategieentwicklung gleich auch Ihren Bewerbungsprozess auf den Prüfstand. Achten Sie auf folgende Punkte:

  1. Sie sollten sicher sein, welche Anforderungen Sie an Ihre Bewerber stellen. Und diese müssen natürlich auch klar und verständlich formuliert sein.
  2. Gestalten Sie Ihr Bewerbungsverfahren so wenig aufwendig wie möglich. Wenn Sie zu viele Schritte einbauen, könnte dies abschreckend wirken.
  3. Moderne Technologie vereinfacht das Bewerbungsverfahren – sowohl für Ihren Betrieb als auch für die Bewerber. Dazu gehören die Verwendung von Online-Formularen und eine automatische Überprüfung der Bewerbungsunterlagen. Sinnvoll können auch virtuelle Bewerbungsgespräche sein.
  4. Geben Sie Bewerbern ein Feedback. Nichts ist zermürbender, als wenn sich der Wunsch-Arbeitgeber gar nicht meldet oder die Bewerbungsunterlagen kommentarlos zurückgeschickt werden. Geben Sie den Bewerbern die Chance, ihre Bewerbung auf zukünftige Ausschreibungen zu verbessern. Das macht Sie als Arbeitgeber noch attraktiver, denn so etwas spricht sich herum.
  5. Der Bewerbungsprozess sollte immer fair und inklusiv sein. Dies schafft von vornherein ein positives Arbeitsklima.
  6. Überprüfen Sie regelmäßig, ob Ihr Bewerbungsprozess noch zeitgemäß und nutzerfreundlich ist. Er sollte immer wieder aktualisiert und verbessert werden. Hier ist das Feedback von Bewerbern eine große Hilfe. Fragen Sie diese also unbedingt nach ihrer Meinung und seien Sie offen für Hinweise.

 

Azubi-Recruiting: Das Fazit

Wer den berühmt-berüchtigten „War of Talents“ für sich und sein Unternehmen entscheiden will, der muss sein Azubi-Recruiting überdenken. Ein entscheidender Punkt ist es dabei, die Trends im Blick zu behalten, um so auch wirklich die Kanäle zu wählen, die Erfolg versprechen. Nur so gelingt es Ihnen, die goldrichtige Strategie zu entwickeln, um Ihre Top-Nachwuchskräfte zu finden.

 


FAQ

Sollte in Azubi-Stellenausschreibungen gegendert werden?
Ja, unbedingt. Gendern ist zeitgemäß und zeigt, dass Ihr Unternehmen offen für alle ist.

Welche Social-Media-Kanäle sind beim Azubi-Recruiting sinnvoll?
Jugendliche sind derzeit vor allem auf Instagram und TikTok unterwegs, insofern sollte man sich auf diese Kanäle fokussieren. Da YouTube nach wie vor als größte Suchmaschine gilt, können auch gut gemachte Unternehmens- und Recruiting-Videos hier punkten.

Macht es Sinn, auf Karrieremessen zu gehen?
Absolut. Hier können Sie direkt mit Interessenten in Kontakt kommen und diese von Ihrem Unternehmen überzeugen. Laden Sie diese ruhig dazu ein, weiter in Kontakt mit Ihrem Unternehmen zu bleiben.

 

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