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Feel Good Stellenanzeige: Da! Will! Ich! Arbeiten!

Feel Good Management gewinnt hierzulande zunehmend an Bekanntheit. Es geht dabei vor allem darum, Mitarbeitern einen Arbeitsplatz zu bieten, in dem sie sich rundum wohlfühlen. Denn insbesondere High Potentials sind rar und so wollen Unternehmen alles dafür tun, dass sie nicht abwandern, wenn sie sie erst einmal gefunden haben. Doch der Feel Good Ansatz greift nicht, wenn er zwar im Hause etabliert, aber nicht im Recruiting berücksichtigt wird. Die Feel Good Stellenanzeige ist in Feel Good Unternehmen also eine zwingende Voraussetzung, um Kandidaten von sich zu überzeugen. Wie diese gestaltet werden sollte. 

 

Bevor wir zum Schalten der Feel Good Stellenanzeige kommen, erst nochmal ein kurzer Blick auf das Feel Good Management an sich. Was steckt dahinter und was ist genau damit gemeint? Das zu wissen ist wichtig, denn sonst geht es mit der  geschalteten Stellenanzeige wohlmöglich in die falsche Richtung.

 

Was ist Feel Good Management? Eine Definition

 

Das erste Unternehmen, das Feel Good Management in seinen heiligen Hallen etablierte, war – wie so oft – der Silicon Valley Riese Google. Fast jeder hat schon die Geschichten von Googles Mitarbeitern gehört, die von Etage zu Etage rutschen, Konzepte in Sesseln entwickeln, die wie Schiffe aussehen oder  mal eben schnell vom Alltagstrubel in einer spacigen Stresskapsel abschalten. Initiiert hat all das Googles erster Wohlfühl-Manager Chade-Meng Tan.

 

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Dessen Jobbeschreibung sah zunächst nichts anderes vor, als bei dem kontinuierlich wachsenden Konzern eine Wohlfühlatmosphäre zu kredenzen, die ihresgleichen sucht. Die Idee dahinter ist so einfach wie nachvollziehbar: Wer seinen Arbeitsplatz mag, dachten Googles Entscheider, kommt gerne ins Büro und arbeitet umso kreativer und motivierter.

 

Mit der Etablierung des Feel Good Managements trug Google einer ernstzunehmenden Entwicklung in der modernen Arbeitswelt Rechnung, in der sich Prozesse inzwischen in nie da gewesener Geschwindigkeit verändern. Denn immer neue Technologien sprießen wie Pilze aus dem Boden und steigern nicht nur das Arbeitstempo, sondern auch dessen Komplexität.

 

Feel Good: Mitarbeitern Energie zurück geben

All das fordert dem einzelnen Mitarbeiter mehr Energie als früher und permanente Lernbereitschaft ab: Kaum hat man sich in ein neues System eingearbeitet, ist es auch schon wieder veraltet. Nur Mitarbeiter, die sich wirklich wohlfühlen, können in einem so wechselhaften Umfeld gute Leistungen bringen. Und so war die Idee des Feel Good Managements geboren.

 

Zunächst wegen seines Jobs gutmütig als “Pausenclown” belächelt, hat Chade-Meng Tan inzwischen aber weltweit viele neue Kollegen dazu gewonnen. Allein in Deutschland arbeiten inzwischen rund 60 Feel Good Manager. Insbesondere in der schnelllebigen IT-Branche.

 

Doch was macht Feel Good Management aus? Handelt es sich dabei wirklich nur um eine  skurrile Bürogestaltung, zu der sich manche Unternehmen im Rahmen des Feel Good Managements  hinreißen lassen? Muss es die zum Besprechungsraum umgebaute Sauna, das Büro mit Waldatmosphäre, der hauseigene Pool im Garten oder die Kantine auf Sterneniveau sein?

 

Feel Good: Es muss nicht die Kantine auf Sterbeniveau sein

Nein! Feel Good Management meint im Kern eigentlich etwas völlig anderes.  Solche Goodies sind zwar ein “Nice-to-Have”, viel wichtiger sind aber Faktoren wie eine gute Unternehmenskultur, ein gutes Gemeinschaftsgefühl und optimale Bedingungen in der Arbeitsumgebung. Dafür sorgen zum Beispiel die folgenden Punkte:

 

– Dass Mitarbeiter ernst genommen und gehört werden, so dass sie ihre  Ideen äußern und sich aktiv ins Unternehmen einbringen können.

 

– Das setzt voraus, dass Führungskräfte mit ihren Leuten auf Augenhöhe kommunizieren, ihre Vorschläge ernst nehmen und ihnen Wertschätzung zollen.

 

– Dass Mitarbeiter regelmäßig Feedback bekommen, nur so können sie sich weiterentwickeln oder ihre Ideen den realen Gegebenheiten anpassen.

 

– Dass Mitarbeiter in einer Arbeitsumgebung mit modernster Technik arbeiten, die effizientes Arbeiten ermöglicht.

Manchmal müssen Feel Good Manager dafür nur an kleinen Stellschrauben drehen, manchmal gilt es aber auch, große Projekte in Angriff zu nehmen. Wer zum Beispiel konzentriert arbeiten muss, weiß, wie belastend Lärm im Großraumbüro sein kann. Hier kann die Einrichtung von Ruhezonen helfen. In anderen Bereichen bringen es projektgetriebene Jobs mit sich, dass Teams immer wieder in unterschiedlicher Besetzung arbeiten. Warum hier nicht mobile Arbeitsplätze einrichten?

 

Feel Good: Viele HR Manager sind Feel Good Manager

Wieder ein anderes Mal kommt jemand vorbei und braucht einfach nur ein offenes Ohr. Gibt es derweil langwierige Konflikte innerhalb eines Teams, können diese zum Beispiel durch Mediation gelöst werden. Auch Schulungsangebote in Gewaltfreier Kommunikation können helfen. All das bringen Feel Good Manager auf den Weg.

 

Der Job des Feel Good Managers ist es also, herauszufinden, wie Arbeiten funktionieren muss, damit es das Leben bereichert, statt ihm in die Quere zu kommen. Die Aufgabenbandbreite umfasst kleinere Incentives bis hin zur Neugestaltung der Unternehmenskultur. Letztes geschieht Hand in Hand mit HR im Rahmen des Employer Branding Prozesses.

 

So weit, so gut. Wie bringen Arbeitgeber die hauseigene Feel Good Atmosphäre nun aber in ihrer Stellenanzeige unter? Ganz einfach, indem sie in dieser davon berichten. Dazu kann man sich diverser Möglichkeiten bedienen. Zum Beispiel durch die Integration eines Unternehmensvideos, das potenziellen Talenten Einblicke ins Unternehmensinnere gewährt und auf das Thema “Feel Good at Work” einzahlt.

 

So kommt Feel Good in die Stellenanzeige

 

Indem es die gut funktionierenden Teamstrukturen in Szene setzt, von gemeinsamen Aktivitäten berichtet, die Arbeit auf Augenhöhe bei Projekten widerspiegelt und den Führungsstil, der durch offene Türen geprägt ist. Und, und, und. Natürlich kann auch die nett gestaltete Sofaecke im Marketingbüro gezeigt werden, die zum gemeinsamen Wissensaustausch in einem gemütlichen, informellen Rahmen einlädt.

 

Wichtig ist, dass ein Recruiting Video genau diesen Spirit einfängt. Gleiches gilt für das ausgewählte Bildmaterial in der geschalteten Stellenanzeige. Bitte nicht auf Stockfotos zurück greifen. Stattdessen sollten echte Mitarbeiter im echten Unternehmensumfeld gezeigt werden, die sich sichtbar wohlfühlen.

Sie denken, das sieht man nicht? Und ob! Zum einen fällt dem Betrachter sehr schnell der Unterschied zu den geschönten Agenturbildern auf, weil hier nicht nur Menschen zu sehen sind, die eine perfekte Figur und ein Blendax-Lächeln ihr Eigen nennen. Zum anderen verrät die Körpersprache der abgebildeten Personen sehr klar, ob man sich versteht, oder nur mal eben fürs gemeinsame Foto posiert.

 

Was eine Feel Good Stellenanzeige dagegen nicht ist: Ein Text, der gebetsmühlenartig immer wieder das Keyword “Feel Good” strapaziert.  Allein aus der Art und Weise, wie das  Jobinserat gestaltet ist, sollte die Botschaft hervorgehen: Hier handelt es sich um einen Arbeitgeber, bei dem die Arbeitnehmer Spaß miteinander haben. Wer das im Text immer wieder betonen muss, wirkt, als würde er selbst nicht so recht dran glauben…