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Mayra Engelbart

Akademiker recruiten: Die ultimativen Tipps für mehr Erfolg

Inhalt

  1. Der Fachkräftemangel in Deutschland: Zahlen und Fakten
  2. Die Zielgruppe kennen: Wie „ticken“ Absolventen heute?
  3. Die 5 besten Tipps, um passende Akademiker zu recruiten
  4. FAQ

 

Durch den stetig zunehmenden Fachkräftemangel sind Hochschulabsolventen heiß begehrt von deutschen Unternehmen. Aber wie kann man eine Zielgruppe für sich gewinnen, die sich die Jobangebote quasi aussuchen können? Der Schlüsselbegriff ist: „Beziehung aufbauen“.

 

Es klingt inzwischen fast wie ein Märchen: Es gab Zeiten, da schrieben Unternehmen eine Stelle aus und hatten in Bezug auf die Vielzahl an hochqualifizierten Bewerbungen die Qual der Wahl. Durch den herrschenden Fachkräftemangel hat sich dieses Verhältnis inzwischen deutlich umgekehrt. 

 

Inzwischen müssen Unternehmen umdenken, denn nun gilt es vielmehr, potenzielle Kandidaten davon zu überzeugen, dass man genau der richtige Arbeitgeber. Das Kopf-an-Kopf-Rennen mit vielen anderen Unternehmen ist inzwischen schon fast in Dauerzustand geworden. Insofern sind nicht angetretene Arbeitsverhältnisse trotz Vertragsunterschrift schon eine leidige Gewohnheit geworden. Die Frage, die sich alle stellen: Wie gewinne ich den „War of talents“?

Der Fachkräftemangel in Deutschland: Zahlen und Fakten

Tatsächlich sieht die Lage derzeit und auch für die Zukunft nicht eben rosig aus. Wer auf hochqualifizierte Mitarbeiter und insbesondere auf Akademiker angewiesen ist, der wird in Bezug auf die Personalgewinnung umdenken müssen. Denn der Fachkräftemangel ist bedingt durch die demographischen Entwicklungen.

 

  • Die Bevölkerung in Deutschland wird nicht nur immer älter, sondern wird zudem in diesem Jahrhundert auch insgesamt deutlich abnehmen.
  • Währenddessen steigt der Bedarf an Akademikern stetig. Während er im Zeitraum von 1996 (13,6 Prozent) bis 2015 um 2,8 Prozent anwuchs, geht die Kurve seither weiter rasant nach oben.
  • Aufgrund des Geburtenrückgangs gibt es ein zu geringes Angebot an Hochschulabsolventen, gemessen an den Bedürfnissen des Arbeitsmarktes.
  • Die heutigen Uni- und Fachhochschulabsolventen sind weniger mobil.

 

Im Klartext: Nur wer ein geeignetes Konzept hat in Bezug auf das Thema Akademiker recruiten, der wird die dringend benötigten Fachkräfte am Ende auch gewinnen. Ohne die passende Ansprache geht nichts. 

 

„Die Hochschulabsolventen von heute lassen sich stärker von ihren Wertvorstellungen leiten und nehmen ihren potenziellen Arbeitgeber genau unter die Lupe. Diesen Trend haben noch nicht alle Unternehmen erkannt und tun sich deshalb schwer, geeignete Absolventen auf das Unternehmen aufmerksam zu machen und als Mitarbeiter zu gewinnen.“ 

Norbert Büning, Geschäftsführer im Bereich Human Performance bei dem Beratungsunternehmen Accenture (Quelle: Business-Wissen.de)

Die Zielgruppe kennen: Wie „ticken“ Absolventen heute?

Das A und O beim Recruiten von Akademikern: Sie müssen deren Denkweisen und Bedürfnisse kennen und gezielt darauf eingehen. Ganz nach dem altbekannten Motto aus der Werbebranche, dass der Köder dem Fisch schmecken muss und nicht dem Angler. Allerdings können die Präferenzen durchaus auch einem Wandel unterliegen.

 

Unter dem Eindruck der Corona-Pandemie gewannen Kriterien wie Sicherheit und ein festes Arbeitsverhältnis sehr an Bedeutung bei Hochschulabsolventen. Dies galt ebenfalls für eine gute Work-Life-Balance sowie die Möglichkeit zu Remote-Tätigkeiten. Verlässlichkeit angesichts der unsicheren Situation in der Welt erschien besonders attraktiv. Inzwischen hat sich hier einiges bereits wieder verschoben. 

 

Gleichbleibend wichtig:

  • flexible Arbeitsbedingungen
  • die Möglichkeit zum Homeoffice (deutlich gestiegen!) 
  • eine gute Work-Life-Balance 

 

Auf dem absteigenden Ast:

  • Eigenschaften des Arbeitsplatzes
  • Das soziale Umfeld am Arbeitsplatz

 

Aktuell wird wieder deutlich mehr Wert gelegt auf gute Karrierechancen, ein attraktives Gehalt und außerdem auf das Image eines Unternehmens.

 

Wer diese Faktoren kennt, sollte sie unbedingt bei der Präsentation seines Unternehmens und insbesondere beim Employer Branding berücksichtigen. Aber bitte Vorsicht! Die jungen Talente wittern Marketingtricks schnell, denn sie sind ihnen vertraut. Deshalb ist es entscheidend, die Arbeitgebermarke authentisch zu kommunizieren. Stimmen dann noch die Unternehmenskultur sowie die jeweilige Philosophie zum Absolventen, dann steigen die Chancen deutlich.

 

„Unsere Daten deuten auf eine beginnende Trendwende hin. Die Veränderungen in den Karrierepräferenzen lassen darauf schließen, dass Studierende in ihren Forderungen wieder mutiger werden. Das zeigt sich unter anderem in ihren Gehaltserwartungen oder dem Wunsch nach Work-Life-Balance und Homeoffice. Es scheint, als wären sich junge Talente ihrer Bedeutung für den Arbeitsmarkt durchaus bewusst. Unternehmen werden sich diesen Forderungen stellen und ein Verständnis für die nächste Generation am Arbeitsmarkt entwickeln müssen, um junge Talente anzuziehen.“ 

Deutschlandweite Universum-Befragung von fast 39.000 Studierenden im Zeitraum September 2021 und März 2022; Tina Smetana, Country-Managerin bei Universum (zur StepStone Group gehörende Employer-Branding-Beratung)

 

 

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Die 5 besten Tipps, um passende Akademiker zu recruiten


Die Zeiten, in denen ein Unternehmen einfach nur eine Stellenanzeige schalten musste, um Bewerbungen von passenden, hochqualifizierten Akademikern zu erhalten, gehören der Vergangenheit an. Heutzutage müssen Sie mehrgleisig denken, wenn Sie nicht abgehängt werden möchten. Aber wie gelingt es denn nun, sich bei dieser Zielgruppe als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren?

 

  • Kommen Sie mit Studierenden und Absolventen in Kontakt

Finden Sie heraus, wo die von Ihnen gesuchten Akademiker aktiv sind. In welchen Facebook-Gruppen tauchen sie sich aus? Gibt es Alumni-Blogs an den Unis, wo potenziell relevante Fachbereiche bestehen? Oder sind Ihre bevorzugten Kandidaten in Online-Diskussionsforen, auf Twitter, Instagram, TikTok oder bei YouTube aktiv? Auch Fachschaftsseiten oder berufliche Netzwerke wie LinkedIn oder Xing könnten einen Blick wert sein.

 

Mit in Kontakt kommen ist allerdings im ersten Schritt gar nicht so sehr gemeint, dass Sie hier mitreden sollen. Vielmehr geht es darum, zunächst einmal live und in Farbe zu erleben, was Ihre potenziellen Kandidaten umtreibt, wofür sie sich interessieren, wie sie miteinander kommunizieren und worauf sie Wert legen. Das sind ganz entscheidende Informationen, die Ihnen beim Recruiting Vorteile sichern können.

Im nächsten Schritt eignen sich diese Plattformen allerdings sehr gut, um sich hier als Experten für bestimmte Themen zu positionieren oder sich allgemein als Ansprechpartner zu präsentieren. Darüber hinaus haben Sie die Chance, als potenzieller Arbeitgeber wahrgenommen zu werden.

 

  • “Pimpen“ Sie Ihr Image

Anhand dieser Erkenntnisse über Ihre Zielgruppe sollten Sie Ihre Arbeitgebermarke schärfen. Ist diese noch zeitgemäß? Passt sie zu Ihren angepeilten Absolventen? An dieser Stelle kann eine Bestandsaufnahme Ihrer Außendarstellung Sinn machen, denn Sie sollten dort präsent sein, wo es auch die Akademiker sind, die Sie benötigen. 

Vernachlässigen Sie dabei auf keinen Fall die sozialen Netzwerke. Überdenken Sie, ob Ihre Auftritte dort noch zeitgemäß sind und Ihre Unternehmensphilosophie und -kultur angemessen darstellen. Werden Ansprechpartner genannt? 

Studierende und Absolventen sind insgesamt sehr internet-affin. Für Sie ist es selbstverständlich, schnell Reaktionen auf Kommentare oder Fragen zu erhalten. Stellen Sie daher sicher, dass innerhalb eines akzeptablen Zeitrahmens geantwortet wird. Klären Sie außerdem , welche Sprache im Internet genutzt werden soll. Schon die Entscheidung, ob „Sie” oder „Du”, von Bedeutung sein.

Achten Sie außerdem darauf, dass Sie leicht und schnell gefunden werden. Überlegen Sie beispielsweise, ob spezielle Landingpages oder Micro-Websites eine Option sind. So finden potenzielle Bewerber Sie schnell über die Suchmaschinen und gelangen auch auf den Seiten schnell zu den Infos, die für sie von Interesse sind, wenn sie auf Jobsuche sind.

 

  • Bauen Sie Universitätskontakte auf

Je früher Sie mit interessanten Fachkräften in Kontakt kommen, desto besser. Insofern haben Uni-Kontakte nach wie vor einen hohen Stellenwert, wenn Sie Akademiker recruiten wollen. Insbesondere weil diese Variante nach wie vor die kostengünstigste ist. Idealerweise engagieren Sie sich regional!

Wer nur Präsenz zeigt, wenn wieder mal eine Hochschulkontaktmesse ansteht und dann auch nur ein paar Flyer verteilt, der verkennt die Möglichkeiten. Nutzen Sie Social Media und Landingpages und vereinbaren Sie z.B. bereits im Vorfeld Gesprächstermine oder Einladungen zu dem Event. Verschicken Sie gerne auch zusätzliche Infos. Im Anschluss an die Messe ist eine gute Nachbereitung wesentlich. Bedanken Sie sich für den Besuch am Stand und bieten Sie weitere Informationen an.

Eine weitere bewährte Option, um Akademiker schon frühzeitig auf sich aufmerksam zu machen, ist natürlich eine Kooperation mit infrage kommenden Unis. Wer beispielsweise Plätze für Bachelorarbeiten anbietet, ist von vornherein im Gespräch.

 

  • Bieten Sie Mehrwert

Zeigen Sie Ihr Know-how – und teilen Sie es. Bestimmt haben Sie in Ihrem Unternehmen Ressourcen, die für Studenten und Absolventen interessant sind. Bieten Sie etwa an, dass man sich bei Ihnen in einen Verteiler für Stellenausschreibungen aufnehmen lassen kann. Stellen Sie Fachartikel zur Verfügung oder halten Sie Online-Webinare ab, die einen handfesten Nutzen für die Teilnehmer darstellen. Hier haben Sie zudem auch wieder eine tolle Gelegenheit, Ihre Unternehmenskultur direkt zu vermitteln. 

Mit Mehrwert kann nämlich ebenfalls gemeint sein, dass Sie die Vorteile demonstrieren, die eine Tätigkeit für Ihr Unternehmen hat. Ist der Umgang miteinander besonders offen und freundlich? Welche Vergünstigungen gibt es? Gibt es bei Ihnen besondere Karrieremöglichkeiten oder Weiterbildungen? Überlegen Sie genau: Was ist Ihr USP in Sachen Unternehmenskultur?

 

  • Optimieren Sie Ihre Stellenausschreibungen

Werfen Sie einen kritischen Blick auf Ihre Stellenausschreibungen – sind diese auf dem neuesten Stand? Denn angesichts der veränderten Anspruchshaltung der Hochschulabsolventen in Bezug auf mögliche Arbeitgeber ist tatsächlich einiges, was man gewohnt ist, nicht mehr zeitgemäß. Listen Sie nicht nur Hard und Soft Skills auf, die Sie sich wünschen. Vermitteln Sie dem Leser besser, welche Aufgaben ihn genau erwarten. Wie sieht der Alltag aus? Was kann man bei Ihnen im Unternehmen karrieretechnisch erreichen? 

Wer bereits Kompetenzmodelle für die einzelnen Arbeitsplätze entwickelt hat, ist natürlich klar im Vorteil.

 

FAQ

  • Wie wichtig sind Unikontakte beim Akademiker-Recruiting?

    Je frühzeitiger man von angehenden Hochschulabsolventen geeigneter Fachrichtungen als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen wird, desto besser. Insofern sind Uni-Kontakte ein ganz wesentlicher Faktor im Kampf um begehrte Fachkräfte. Zumal es sich hier um eine sehr kostengünstige Recruiting-Option handelt. Überlegen Sie sich aber sehr genau, wie und wo Sie Präsenz zeigen wollen, und schärfen Sie Ihre Arbeitgebermarke.

     

    Kann man Akademiker recruiten über Social Media?

    Die sozialen Netzwerke sind inzwischen ein wichtiger Faktor beim Akademiker Recruiting. Hier sind Studierende und Absolventen aktiv, tauschen sich miteinander aus über Themen, die sie interessieren. Machen Sie hier auf Ihr Unternehmen aufmerksam, indem Sie sich als Experten für Ihr Thema positionieren. Leben Sie hier Ihre Unternehmenskultur und machen Sie auf Ihre Pluspunkte als Arbeitgeber aufmerksam.

     

    Soll ich lieber überregional oder regional suchen?

    Auch wenn Akademiker traditionell etwas mobiler sind als andere Fachkräfte, so gilt inzwischen doch auch hier: Der Arbeitsplatz sollte möglichst nicht allzu weit vom Wohnort entfernt sein. Fokussieren Sie sich insofern am besten auf ein regionales Akademiker-Recruiting – und weisen Sie, wenn möglich, auf vorhandene Optionen in Bezug auf Remote-Work hin.

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