Zukunft Personal 2017: Das sind die wichtigsten HR-Trends des Jahres
Inhalt
- 770 Aussteller informieren bei der Zukunft Personal über HR-Trends
- Yogeshwar:”Immense Fortschritte im Bereich Big Data, Künstliche Intelligenz”
- HR-Trend: Digitalisierung und Social Recruiting
- HR-Trend: Chatbot
- HR-Trend: Bewerben per App
- Bewerben wird mobil
Wie werden wir in Zukunft arbeiten? Wie groß ist der Wandel, der auf die Personalarbeit zukommt und spürt HR die ersten Ausläufer schon heute? Diese Fragen standen im Zentrum der diesjährigen Zukunft Personal in Köln. Mit einem umfangreichen Programm, hochrangigen Keynote-Speakern und mehr als 770 Ausstellern versuchte Deutschlands größte Personalmesse Antworten zu liefern. Die wichtigsten HR-Trends in der Übersicht.
770 Aussteller informieren bei der Zukunft Personal über HR-Trends
Unter dem Motto “work:olution – moving minds” widmete sich die jährliche Personalmesse “Zukunft Personal” in Köln dem aktuellen Topthema der HR-Szene schlechthin: Arbeiten in einer digitalen Welt. Rund 770 Aussteller und Kooperationspartner präsentierten vom 19. bis 21. September 2017 Angebote, Produkte und Dienstleistungen für die Arbeitswelt 4.0.
Überdies reisten zig namhafte Speaker an, um die HR-Trends, die vor Personalabteilungen liegen zu beleuchten und zu hinterfragen. Und so standen mehr als 450 Vorträge, Impulsreferate, Keynotes und Podiumsdiskussionen auf dem Programm. Zu den Vortragenden gehörte unter anderem Staatsminister a.D. Prof. Julian Nida-Rümelin. Auch der aus dem Fernsehen bekannte Wissenschaftsjournalist Ranga Yogeshwar war gekommen und befasste sich in seiner Keynote vor allem mit der Rolle des Menschen in der (Arbeits-)Welt 4.0.
Yogeshwar: “Immense Fortschritte im Bereich Big Data, Künstliche Intelligenz”
“Ich sehe vor allem immense Fortschritte im Bereich Big Data, Künstliche Intelligenz und dem Gebrauch von Algorithmen. In nicht allzu ferner Zukunft wird nicht mehr ein Bankberater, sondern ein PC darüber entscheiden, ob Sie einen Kredit bekommen. Die Gründe für diese Entscheidung wird Ihnen die Bank auf Ihre Nachfrage jedoch nicht nennen können, denn allein der dahinterliegende Algorithmus hat Ihre Kreditwürdigkeit beurteilt”, sagte er.
Das heiße, dass Algorithmen auf einer für den Menschen nicht nachvollziehbaren Ebene entscheiden. Dabei beachteten sie jedoch nicht in Gänze all das, was einen Menschen ausmacht. Für Yogeshwar führt das zu einer Diskrepanz. “Ich mache das nochmal an einem Prozess aus der Arbeitswelt deutlich: Wenn Sie eine Stelle neu besetzen wollen, bewerten Sie einen Bewerber aufgrund seines Lebenslaufs auf dem Papier als perfekten Kandidaten, beim persönlichen Treffen merken Sie allerdings, dass es doch nicht passen wird. Es gibt also einen Katalog an Kriterien, der nicht auf der technischen Ebene abgebildet werden kann. Und das dürfen wir nicht vergessen.”
HR-Trend: Digitalisierung und Social Recruiting
Dem stimmte Barbara Wittmann, Member of the Executive Team LinkedIn™, DACH, LinkedIn™, explizit zu. In ihrer Keynote “Digitalisierung und Social Recruiting – die Talentsuche geht neue Wege” betonte sie ausdrücklich, dass Künstliche Intelligenzen wie Chatbots zwar in ihren Augen im HR-Bereich die Technologien sein werden, die den Recruiting-Prozess in den kommenden Jahren massiv umkrempeln werden. Auch ist Wittmann fest überzeugt, dass sich diese langfristig durchsetzen werden. Doch es gebe Einschränkungen, betonte sie.
“Chatbots können Menschen in der Kommunikation mit Kandidaten zumindest am Anfang eines Recruiting-Prozesses ablösen“, so Wittmann. “Solange neue Technologien einen Mehrwert für das Unternehmen bieten und auch von den Kandidaten angenommen werden, werden sie sich auch über kurz oder lang durchsetzen.”
HR-Trend: Chatbot
Tatsächlich gibt es schon einige Beispiele, wie das konkret aussehen könnte. Nehmen wir einmal an, ein Bewerber wird beim Klick auf den Bewerben-Button in einer Stellenanzeige nicht zu einem sperrigen Online-Formular weitergeleitet, sondern ein Fenster ploppt auf, das wie ein Instant Messenger daherkommt. Der nun startende Chat wird aber nicht mit dem Personaler eines Unternehmens geführt, sondern mit einem Roboter, dem Chatbot.
Der fragt kurz und bündig die wichtigsten Daten des Kandidaten ab: Name, Erfahrungen, bisherige Arbeitgeber, Arbeitserfolge, Gehaltsvorstellungen, Starttermin, Telefonnummer und E-Mail-Adresse. Das Talent kann innerhalb von nicht einmal 30 Sekunden die wichtigsten Daten zu seinem Profil eingeben, ohne diese wie in einem Anschreiben ausformulieren zu müssen. Das ist besondere für mobile Bewerber ein entscheidender Vorteil – es geht schneller, unkomplizierter und fehlerfreier als die herkömmlichen Methoden.
Der Chatbot sammelt die Eingaben und bereitet sie für den Recruiter ansehnlich und strukturiert auf. Bei Interesse kann der Recruiter Kontakt aufnehmen und weitere Informationen wie Lebenslauf, Arbeitszeugnisse oder CV anfordern. Die Jobbörse Stepstone stellte mit dem Job Messenger eine solche Technologie bereits im Rahmen der Zukunft Personal 2016 vor. Kürzlich wartete auch das Berliner Startup RecruitingBot mit einer gut funktionierenden Chatbot-Technologie auf.
HR-Trend: Bewerben per App
Bei der Zukunft Personal zeigte sich außerdem, dass Künstliche Intelligenz nicht die einzige Neuerung ist, die künftig einen erheblichen Einfluss auf die Arbeit von HR haben könnte. Auch Bewerben per App war ein großes Thema bei der Personalmesse. Nach truffls, talenthero von meinestadt.de ist nun auch die Jobbörse Monster auf den Geschmack gekommen.
Die App des Stellenportals kommt dabei dem Prinzip von truffls verdächtig nahe. So geht’s: Bewerber geben ein paar Kriterien für ihren Wunscharbeitgeber ein und die App “spuckt” passgenaue Stellanzeigen aus. Damit ist das Talent auch schon mitten im Bewerbungsprozess: Mit einem einfachen Wischen nach rechts versenden Bewerber automatisch ihr Profil an den Wunscharbeitgeber. Mit einem “Swipe” nach links ist das Unternehmen dagegen aus dem Rennen.
Bewerben wird mobil
Der detaillierte Lebenslauf kann über Dienste wie Dropbox oder Google Drive hochgeladen werden, muss aber nicht. Dann bekommt der Recruiter nur die wichtigsten Profilinformationen des Bewerbers: Name, Anschrift, ein paar Informationen über den Werdegang und Fähigkeiten zum Beispiel.
Bei Interesse kann der Personaler im Anschluss Kontakt mit dem Talent aufnehmen. Bei Stellenangeboten von Unternehmen mit Bewerbermanagementsystem werden die Kandidaten nach dem Swipe über den mobilen Browser auf das jeweilige System weitergeleitet.
Unabhängig vom jeweiligen Hersteller ist es das Ziel solcher Apps, die Hürden der mobilen Jobsuche zu reduzieren. Tests in den USA haben gezeigt, dass sich damit die Rate, der Kandidaten, die von der Suche direkt in die Bewerbung gehen, um über 400 Prozent verbessern ließ. Die Rekrutierung bzw. Bewerbung über mobile Endgeräte ermöglicht es, den Bewerbungsprozess zu vereinfachen, zu beschleunigen und an die Zielgruppe anzupassen. Zeit wird’s!
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