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Mayra Engelbart

Studie: Wie verändert sich die Arbeitswelt?

Inhalt

 


Es ist nicht zu übersehen: Die Arbeitswelt ist derzeit in einem Umbruchsprozess. Und die Veränderungen werden in den nächsten Jahren noch viel gravierender ausfallen. Eine neue Studie zeigt, was uns künftig erwartet.


 

Digitalisierung, Pandemie und Co. – die Arbeitswelt befindet sich gerade in einem rasanten Umbruch. Viele Entwicklungen, die man lange Zeit nicht für möglich gehalten hätte, sind heutzutage selbstverständlich geworden, allen voran die flächendeckende Arbeit im Homeoffice. Darüber hinaus werden die Auswirkungen des Fachkräftemangel immer deutlicher. Insofern sollten Arbeitgeber schon jetzt reagieren, um zukunftsfähig zu bleiben. Umso wichtiger ist es, die Trends zu kennen, mit denen wir künftig konfrontiert werden.

 

Ein wichtiger Richtungsweiser ist hier eine neue repräsentative Studie, die in Zusammenarbeit von Stepstone und dem Handelsblatt Research Institute entstanden ist. Für „Future. Work. Today. Der Guide durch die Arbeitswelt 2030“ wurden Erwerbstätige, Führungskräfte sowie Personalentscheider*innen befragt. Die entscheidenden Insights sowie weitere wichtige Trends haben wir für Sie zusammengestellt.

 

 

Trend Nummer 1: Personal, verzweifelt gesucht …

Lange Zeit war der vielbeschworene Fachkräftemangel in aller Munde. Mit ihm haben Unternehmen auch künftig zu kämpfen, allerdings weitet sich der Personalmangel sogar noch weiter aus. In allen Berufszweigen sind die Unternehmen inzwischen geradezu „verzweifelt“ auf der Suche nach Personal.

 

Besonders deutlich wird das in Bereichen, die „Otto Normalverbraucher“ betreffen. Restaurants müssen schließen, weil es kein Servicepersonal mehr gibt. Züge fallen aus. Kliniken stecken in der größten jemals erlebten Krise. Pflegeheime müssen schließen. Und auf einen Termin beim Handwerker müssen Betroffene Wochen, wenn nicht sogar Monate warten.

 

 

Im Fokus: Zufriedenheit der Arbeitnehmer

Es muss sich etwas ändern. Arbeit in allen Bereichen muss wieder attraktiv werden!
Das bedeutet: Unternehmen müssen umdenken, beweglich werden. Alte Zöpfe müssen abgeschnitten werden. Flexibilität ist das Zauberwort!

Auch wenn die „New Work“ viele Vorteile bietet, verunsichert sie auch. Und das nicht nur Arbeitnehmer, sondern auch Arbeitgeber. Durch die Globalisierung und die digitale Vernetzung ist die Arbeitswelt in einem ständigen Wandel. Arbeitnehmer erhalten mehr Mitspracherecht. Arbeitgeber müssen im Gegenzug lernen, loszulassen und ihre Belegschaft mehr einzubeziehen.

 

Ein zentraler Punkt, damit ein Unternehmen als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen wird: Die Mitarbeiter müssen sich gut aufgehoben fühlen. Im Klartext bedeutet das, dass die Individualität eines jeden Beschäftigten künftig deutlich mehr in den Fokus geraten wird. Arbeit muss Spaß machen. Nur Mitarbeiter, die gerne arbeiten, arbeiten effizient! Und deshalb wird auch die Berücksichtigung der Work-Life-Balance immer wichtiger.

 

 

Remote-Work: Win-Win für Arbeitnehmer und Arbeitgeber

Auslöser für den Trend hin zur Arbeit im Homeoffice war die Pandemie. Während viele Unternehmen lange Jahre zögerten, ihren Angestellten die Tätigkeit von zu Hause aus zu ermöglichen, musste nun kurzfristig umgedacht werden. Gezwungenermaßen gab es plötzlich die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten – und es funktionierte.

 

Auch nach dem Ende der Pandemie erfreut sich Remote-Work (= ortsunabhängiges Arbeiten) nach wie vor großer Beliebtheit bei den Arbeitnehmern. Und das sogar weltweit. Sie schätzen die Flexibilität und die Möglichkeit, so Job und Familie einfacher unter einen Hut zu bekommen. Aber auch Arbeitgeber profitieren von diesem anhaltenden Trend, obwohl dieser erst einmal wieder rückläufig zu sein scheint.

 

Homeoffice: Vorteil für Unternehmen

Taten sich anfangs noch viele Unternehmen schwer mit der Arbeit im Homeoffice oder der hybriden Tätigkeit (teilweise in der Firma, teilweise von zu Hause aus), etablierten sich diese Arbeitsmodelle im Laufe der Zeit zu einem festen Standard.

 

Viele Arbeitgeber stellten fest, dass Heimarbeit für sie von Vorteil sein kann. Es wurde nämlich keineswegs – wie vorher befürchtet – weniger gearbeitet. Ganz im Gegenteil. Durch die „freie“ Arbeitseinteilung konnten Arbeitnehmende auch abends noch Projekte erledigen, für die Ruhe nötig war. Indem die Grenzen zwischen Tätigkeit und Privatleben fließender wurden, investierten Mitarbeiter häufiger mal eine Extrastunde.

 

Ein weiterer Pluspunkt: Mussten Schulen und Kindergärten aufgrund der Pandemie bedingt geschlossen bleiben, blieb die Arbeitskraft ihrer Angestellten und Arbeiter den Betrieben erhalten. Der Arbeitsablauf wurde nicht unterbrochen oder musste nach hinten verschoben werden.

 

Vorteil für Arbeitnehmer

Arbeitnehmer haben durch die Homeoffice-Möglichkeit eine Chance, Job und Arbeit unter einen Hut zu bekommen. Sie müssen keinen Urlaub – eventuell sogar unbezahlt – nehmen, wenn Termine wie Arztbesuche anstehen oder das Kind betreut werden muss. Stattdessen lassen sich, in Absprache mit dem Arbeitgeber, wichtige Aufgaben, die aufschiebbar sind, leicht mal in die ruhigen Abendstunden verlegen.

 

Prognostiziert wird, dass der Trend künftig weiter zu einem vollständig mobilen Arbeiten gehen wird. Insbesondere für die begehrte Gruppe der jüngeren Arbeitnehmer ist dies ein wichtiges Argument für eine Arbeitsstelle. Insofern sollten sich Unternehmen darauf einrichten, die entsprechenden Arbeitsplatzmodelle vermehrt anzubieten, wenn sie diese Zielgruppe der High Professionals anziehen wollen.

 

 

Weiter voll im Trend: Flexibilität

Flexibilität in der Arbeitswelt wird künftig noch mehr an Bedeutung gewinnen. Nicht nur flexible Arbeitszeiten und Arbeitsorte werden immer häufiger zur Normalität. Auch ein Arbeitsplatzwechsel oder unterschiedliche Arbeitszeitmodelle wie Teilzeit, Vollzeit, Festanstellung oder auch die Selbständigkeit spielen eine wichtige Rolle in der veränderten, zukunftsorientierten Arbeitswelt. Individualität ist bei den nachwachsenden Generationen Trumpf.

 

Blieben früher Arbeitnehmer dem Betrieb oft von der Lehre bis zur Rente treu, gibt es heute einen deutlichen Wandel. Nicht nur ein häufigerer Wechsel des Arbeitgebers ist für viele Arbeitnehmer inzwischen eine klare Option. Auch das Ergreifen eines völlig anderen Berufes als Quereinsteiger – sogar bei älteren Arbeitnehmern – steht durchaus hoch im Kurs. Die eigene berufliche Zufriedenheit und die Selbstverwirklichung der Arbeitnehmer gewinnen zunehmend weiter an Bedeutung.

 

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Die Zukunft: Arbeitgeber bewerben sich bei Arbeitnehmern

In der Wirtschaft, der Industrie und im Handwerk sind unzählige freie Arbeitsstellen vorhanden. Im Jahr 2023 lag die Zahl der zu besetzenden Arbeitsplätze bei 764.941. Unternehmen in allen Branchen suchen händeringend nach qualifiziertem Fachpersonal, die ultimative Lösung, um diese Lücke zu füllen, lässt jedoch noch auf sich warten.

 

Ohne Ausbildung kein Fachpersonal

Die häufig geäußerte Vermutung, die Wirtschaft würde nicht genug Ausbildungsplätze anbieten und so den Fachkräftenachwuchs fördern, erweist sich als falsch. Dem ist nicht so. Im Jahr 2023 waren 514.000 Ausbildungsstelle zu vergeben. Potenzielle Bewerber auf die Positionen gab es jedoch nur 392.000.

 

Vielmehr sind die Unternehmen mehr denn je gefordert, in Bezug auf die Akquise von Nachwuchskräften umzudenken. Inzwischen ist die Situation so, dass sich attraktive Bewerber die Stellen aussuchen können – und sie wählen tatsächlich sehr gezielt aus. Als Unternehmen muss man insofern schon sehr gute Argumente haben, warum ein Bewerber hier eine Stelle antreten sollte und nicht zur Konkurrenz weiterzieht.

 

Unternehmen sehen sich immer mehr in der Rolle von Bewerbern, die gute Argumente benötigen, damit potenzielle Mitarbeiter und Auszubildende sich ausgerechnet für sie entscheiden. Hier sind eine klare Fokussierung auf die eigenen Benefits sowie ein gutes Branding von allergrößter Bedeutung. Der Bewerbungsprozess dreht sich letztlich endgültig um.

 

 

Im Umbruch: Gestern Wachstumsgesellschaft – heute Post-Wachstumsgesellschaft

Waren bisher überwiegend Karriere und Erfolg wichtig für Arbeitnehmer, selbstverständlich verbunden mit hohem Einkommen und großem Wohlstand, so treten diese kapitalistischen Grundwerte mehr und mehr in den Hintergrund.

 

Status ist nicht mehr das Wichtigste im Leben. Immer mehr stellen sich Arbeitnehmer die Frage nach der Sinnhaftigkeit ihrer Arbeit. Und auch die Life-Work-Balance gewinnt zunehmend an Bedeutung. Arbeitnehmer wollen nicht mehr leben, um zu arbeiten, sondern arbeiten, um zu leben. Dabei liegt die Betonung auf „Leben“. Dazu gehört: Zeit für die Familie sowie für private Interessen.

 

Mitarbeiter auf Sinnsuche

Laut einer Umfrage von TNS Infratest Sozialforschung sind lediglich 24 Prozent der Befragten mit ihrer Arbeit „zufrieden“. Sogar nur 7,4 % der Befragten sind „ganz und gar zufrieden“. Die Mehrheit der Befragten war eher gleichgültig oder nicht offen unzufrieden. Da ist viel Luft nach oben!

 

Es gibt eine neue Kategorie im Hinblick auf Arbeit, die beliebt ist: der „Sinn“! Arbeitnehmer sind keine Malocher mehr nach der Devise „Hauptsache das Geld stimmt“. Die neue Generation will einen Sinn in ihrer Arbeit sehen. Dieser Sinn kann im Sozialen liegen, aber auch in einer Verbesserung der Welt und Umwelt.

 

Dies wiederum bringt auch wertvolle Vorteile für die Arbeitgeber mit sich: Wer Sinn in dem sieht, was er tut, beschäftigt sich intensiver damit. Dies führt zu Verbesserungen am Arbeitsplatz durch Kreativität. Ein weiterer wichtiger Aspekt in der neuen Arbeitswelt.

 

Die Ressourcen auf unserer Erde werden immer knapper. Wir müssen Ideen entwickeln, wie wir sinnvoll mit den noch vorhandenen umgehen, oder uns auf die Suche nach neuen begeben. Dabei müssen wir alle daran arbeiten, dass wir unsere Welt nicht zerstören. Das wird ein wichtiger Bestandteil von Arbeitsplätzen der Zukunft sein. Wissen und Kreativität werden die Säulen von Ökonomie und wirtschaftlichem Wachstum werden.

 

 

Frauen auf dem Vormarsch

Frauen sind im Durchschnitt die besseren Schüler. Und auch im Studium liegen sie gegenüber ihren männlichen Kommilitonen ganz klar vorne. Doch danach kommt der Einbruch: Familie und Kinder.

 

Bleiben Frauen allerdings Single, so sind sie erfolgreich und verdienen laut Recherche des “Time Magazins” von 2011 sogar mehr als die Männer. Einfach, weil sie besser ausgebildet sind, so das amerikanische Amt für Statistik. Die Lohnschere zugunsten der Männer greife erst, wenn die Frauen Mütter werden.

Femal Shift

Zusammen mit New Work wird der Female Shift zu einem grundsätzlichen Umdenken im Hinblick auf die Rolle der Frau in der Arbeitswelt führen. Unternehmen können es sich gar nicht mehr leisten, auf gut ausgebildete Frauen zu verzichten.

 

Optionen, um die Frauen als Mitarbeiter zu halten, werden familienfreundliche Grundprogramme sein. Diese sparen den Unternehmen unter dem Strich sogar Geld. Das deutsche Bundesministerium für Familie hat berechnet, dass familienfreundliche Maßnahmen eines mittleren Unternehmens zu einer Einsparung von 100.000 Euro führen können. Zu diesen Maßnahmen gehören Beratung, Telearbeit, individuelle Arbeitszeiten und auch Kinderbetreuung.

 

 

Berufserfahrung der Rentner nutzen

Viele Arbeitnehmer wollen nicht in den Ruhestand geschickt werden. Sie lieben ihre Arbeit – schöpfen sogar Kraft aus ihr. Außerdem erhält ihr Leben durch die Tätigkeit einen Sinn. Bei einer Umfrage des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung gaben 47,3 Prozent der Befragten an, auch im Rentenalter arbeiten zu wollen.

 

Mitarbeiter im Rentenalter bringen viele Vorteile mit sich. Sie sind routiniert, übernehmen Verantwortung, verfügen über eine jahrzehntelange Berufserfahrung und bei ihnen ist die Familienplanung lange abgeschlossen. Unternehmen werden allein schon durch die demografische Entwicklung gar nicht umhinkommen, diese hochmotivierte und gut ausgebildete Altersgruppe zu vernachlässigen.

 

 

Die neue Normalität: Was erwartet uns?

Wohin entwickelt sich also künftig die Arbeitswelt? Einige klare Trends zeichnen sich schon jetzt ab:

 

  • Kombination von stationären, virtuellen und hybriden Arbeitsplätzen
  • Agiles Arbeiten – mobile Arbeitsplätze – flexible Arbeitsformen

 

Die vielbeschworene New Work wird viele Veränderungen in der Arbeitswelt mit sich bringen, etwa Selbstbestimmtheit, Selbstorganisation, flache Hierarchien, stetige Innovationen und Verbesserungen. Aber die New Work bringt nicht nur Vorteile. Die Gefahren sind Eifersüchteleien und das Gefühl von Arbeitnehmern, benachteiligt zu werden. Etwa wenn in der „heißen“ Phase von Arbeitsprozessen das ganze Team ausgebremst wird, wenn einzelne wegen der Kinderbetreuung oder Versorgung von Pflegebedürftigen die Arbeitszeit beenden.

 

Das stellt Unternehmen vor neue Herausforderungen. Der Teamgeist von vor Ort und virtuell arbeitenden Kollegen muss gefördert und unterstützt werden. Niemand darf sich übervorteilt fühlen oder als etwas Besseres” oder Schlechteres. Regelmäßige Meetings sorgen für eine intensive Kommunikation und Absprachen in allen Bereichen. Da ist von dem Unternehmen viel Fingerspitzengefühl gefragt und eine hervorragende Organisation das Nonplusultra, damit sich alle Arbeitnehmer wohl fühlen und trotz unterschiedlicher Arbeitsmodelle effektiv und effizient gearbeitet werden kann.

 

 

FAQ

Liegt Remote-Work weiter im Trend 2024?

Auch in den nächsten Jahren wird die Bedeutung von Remote-Work und hybridem Arbeiten weiter zunehmen. Dies kommt dem zunehmenden Bedürfnis der Arbeitnehmer nach Flexibilität sehr entgegen.

 

Was ist der Female Shift?

Angesichts der Fachkräfte- und allgemeinen Personalmangels werden Frauen immer wichtiger als Arbeitnehmer. Künftig wird man sich verstärkt bemühen, sie in Arbeitsprozesse zu integrieren.

 

Was ist Arbeitnehmern wichtig?

Wer Arbeitnehmer für sein Unternehmen begeistern will, der muss auf die zentralen Bedürfnisse achten. Mitarbeitende legen immer mehr Wert auf Sinnhaftigkeit ihrer Tätigkeit, eine passende Work-Life-Balance sowie ein hohes Maß an Flexibilität.

 

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FAQ

Liegt Remote-Work weiter im Trend 2024?

Auch in den nächsten Jahren wird die Bedeutung von Remote-Work und hybridem Arbeiten weiter zunehmen. Dies kommt dem zunehmenden Bedürfnis der Arbeitnehmer nach Flexibilität sehr entgegen.

Angesichts der Fachkräfte- und allgemeinen Personalmangels werden Frauen immer wichtiger als Arbeitnehmer. Künftig wird man sich verstärkt bemühen, sie in Arbeitsprozesse zu integrieren.

Wer Arbeitnehmer für sein Unternehmen begeistern will, der muss auf die zentralen Bedürfnisse achten. Mitarbeitende legen immer mehr Wert auf Sinnhaftigkeit ihrer Tätigkeit, eine passende Work-Life-Balance sowie ein hohes Maß an Flexibilität.

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