New Work: HR ist Weichensteller für die neue Arbeitswelt
Inhalt
- New Work Definition: Gibt es ein New Work Konzept
- Gibt es New Work Beispiele? Und ob!
- Vorteile von New Work
- New Work bringt neue Arbeitsräume
- Nachteile von New Work
- New Work Methoden: Was gilt für das HR-Management?
- HR Tools & Dienstleistungen: Welche helfen beim Sprung ins New Work Zeitalter?
- Fazit: Es gibt gute Gründe, jetzt das New Work Zeitalter einzuläuten
Anfang 2020 katapultierte uns die Corona-Pandemie praktisch über Nacht in das New Work Zeitalter. New Work, unter diesem Begriff wird vor allem digital vernetztes Arbeiten verstanden. Dieses wird auch im Recruiting zunehmend zum Standard. Doch noch fehlen vielen Personalsuchenden die digitalen Hilfsmittel. Wir sagen Ihnen, wie Sie Ihr Recruiting fit für die neue Arbeitswelt machen. Aber zunächst führen wir Sie in das New Work Konzept ein.
New Work Definition: Gibt es ein New Work Konzept?
Das New Work Konzept, beziehungsweise der Begriff New Work, geht ursprünglich auf den austro-amerikanischen Sozialphilosophen Frithjof Bergmann zurück und ist gar nicht so neu wie das „new“ in New Work vielleicht vermuten lässt. Tatsächlich entstand die New Work Theorie vor über 40 Jahren. Dennoch ist sie plötzlich in aller Munde und somit aktueller denn je.
Aber was ist New Work konkret? Was bedeutet New Work für Unternehmen? Nun, Bergmann ging davon aus, dass es zu einer zunehmenden Veränderung der Arbeitswelt kommen würde. Als Auslöser nannte er Trends wie die Digitalisierung und die Globalisierung. Sie tragen zum Beispiel dazu bei, dass sich Arbeitnehmer stärker digital vernetzen und ihre Arbeit zunehmend im virtuellen Umfeld erledigen – unabhängig von Zeit und Ort.
Gibt es New Work Beispiele? Und ob!
Das beste Beispiel, wie New Work die Arbeitswelt verändert, ist die Corona-Pandemie, die dieser Entwicklung einen enormen Schub verlieh. Anfang 2020 verabschiedeten sich viele Firmen wegen des Corona-Virus ins Home-Office. Virtuelle Arbeit oder ein Mix aus Home-Office und Präsenzarbeit ist seitdem zum Standard geworden.
Für viele Arbeitnehmer bedeutet das, dass sie mehr Freiheit haben: In vielen Fällen können sie inzwischen flexibel über den Ort, an dem sie arbeiten, entscheiden. Gleichzeitig erhöht sich die Selbstständigkeit. Wer in virtuellen Teams arbeitet, hat nicht mehr die Möglichkeit, sich permanent bei Kollegen oder beim Vorgesetzten rückzuversichern. Entsprechend erweitert sich der Handlungsspielraum des einzelnen, weil ihm von vornherein mehr Verantwortung übertragen wird. Ziemlich genau so hatte es Bergmann in seiner New Work Theorie vorhergesagt.
Vorteile von New Work
Die bisherigen Ausführungen zeigen: Für Mitarbeiter und New Work Unternehmen geht die neue Form des Arbeitens mit zahlreichen Vorteilen einher. Noch einmal auf den Punkt gebracht sind das:
- Orts- und zeitunabhängiges Arbeiten
- Eine größere Selbstständigkeit beim Arbeiten
- Eine größere Freiheit und Selbstbestimmtheit beim Arbeiten
Eine weitere absehbare Entwicklung, die bei vielen Arbeitnehmern als Vorteil angesehen werden dürfte: Arbeitsräume verändern sich. Auch das hatte Bergman vorausgesehen und kommt zunehmend in Gang, wie das nachfolgende Beispiel zeigt.
New Work bringt neue Arbeitsräume
Weil die Arbeit im Home-Office aktuell in vielen Bereich sehr gut klappt, wollen Arbeitgeber daran festhalten, wie aktuelle Erhebungen zeigen. Die Beratung EY geht in diesem Zusammenhang davon aus, dass in den nächsten Jahren bis zu fünf Millionen Angestellte ihren Arbeitsplatz ganz oder teilweise nach Hause verlegen werden. Damit könnte über kurz oder lang jeder dritte Büro-Stuhl in Deutschland verwaisen.
Das bedeutet aber nicht, dass Unternehmen ihre Firmensitze aufgeben – es wird sich aber einiges verändern:
- Unternehmen werden sich verkleinern, um Kosten zu sparen.
- Unternehmen werden ihre Räumlichkeiten zu Co-Working-Spaces umbauen, in denen Team-Events stattfinden, Kick-Offs, Meetings oder Kreativ-Sessions.
Eine Entwicklung, die nicht mehr aufhaltbar ist, wie die aktuelle New Work Studie, auf die wir im nächsten Abschnitt eingehen, belegt.
New Work Studie: Covid-19-Pandemie stärkt New Work
Eine aktuelle New Work Studie belegt: Der New Work Gedanke wird in vielen Unternehmen seit Ausbruch der Corona-Pandemie stärker gelebt. Dazu befragte die Hochschule RheinMain im Mai 2020 rund 198 Fach- und Führungskräfte.
Die Ergebnisse im Überblick:
- 25 Prozent der Arbeitgeber, die vor der Pandemie noch gar nichts in Richtung New Work unternommen haben, setzt sich inzwischen mehr als die Hälfte stärker mit dem Thema auseinander.
- Bei drei Viertel der Unternehmen hat die virtuelle Zusammenarbeit
- Zwei Drittel der befragten Unternehmen erlauben eine flexiblere Arbeitsplatz- und Arbeitszeitgestaltung.
- Zwei Drittel der Arbeitgeber setzen in stärkerem Maße auf agile Methoden und gewähren Arbeitnehmern mehr Freiheiten und eine größere Selbstständigkeit bei der Bewältigung ihrer Aufgaben.
- Mehr als jedes dritte oder vierte Unternehmen etabliert eine Feedback- und Vertrauenskultur.
- Führungskräfte nehmen immer stärker eine coachende Mentorenrolle
Nachteile von New Work
Bis hierhin haben wir gesehen: Das New Work Konzept bringt vor allem Vorteile mit sich. Aber gibt es auch Nachteile? Leider gibt es tatsächlich Kritik an New Work, ja!
- Der Übergang von Old zu New Work kann nicht über Nacht erfolgen: Für New Work bedarf es neuer Modelle der Personalführung.
- Zum Beispiel müssen Manager lernen, Verantwortung zu übertragen.
- Gleichzeitig müssen Mitarbeiter lernen, Verantwortung zu übernehmen und auch zu ertragen, wenn sich Dinge in ihrem Verantwortungsbereich einmal nicht so laufen wie gewünscht.
Das ist ein langer Prozess, der nicht unterschätzt werden sollte. Wird dieser innerhalb der Personalentwicklung nicht angemessen begleitet, kann das langfristig zur Überforderung der Mitarbeiter und der Führungskräfte führen. Hier entpuppt sich HR als Gestalter der New Work Welt. Immerhin ist die Personalentwicklung einer der Kernbereiche des HR-Managements. Aber hat HR derzeit die Kapazitäten dazu? Das erörtern wir in den folgenden Abschnitten.
New Work Methoden: Was gilt für das HR-Management?
Jüngste Studien belegen leider: Statt sich um die angemessene Entwicklung des Personals kümmern zu können, ist man in HR derzeit vor allem damit beschäftigt, arbeitsfähig zu bleiben und brennende Feuer zu löschen. Denn auf den Eintritt ins New Work Zeitalter über Nacht war man in HR nicht vorbereitet.
Hier ein paar Fakten:
- Laut dem HR-Software-Report 2020 musste während des ersten Lockdowns in rund 53 Prozent der HR-Abteilungen wenig bis stark improvisiert werden, weil es an der richtigen Technik fehlte, um virtuell miteinander zu arbeiten.
- Besonders im Recruiting kristallisierte sich in vielen Unternehmen ein zusätzlicher Digitalisierungsbedarf
- Weder gab es Anwendungen, um auf digitalem Weg hocheffizient Kandidaten anzusprechen.
- Noch gab es angemessene Möglichkeit, sich innerhalb der Recruiting-Teams auf virtuellem Weg abzustimmen.
Bedeutet: HR muss erstmal selbst in der neuen Arbeitswelt ankommen, bevor es sich der Entwicklung anderer kümmern kann. Aber keine Sorge, dafür gibt es die richtigen Tools, Dienstleistungen und Anwendungen, die HR wieder handlungsfähig machen.
HR Tools & Dienstleistungen: Welche helfen beim Sprung ins New Work Zeitalter?
Wir haben für Sie 4 Top-Trends ausgelotet, mit denen HR-Experten im Recruiting in der neuen Arbeitswelt perfekt aufgestellt sind. Diese möchten wir Ihnen nachfolgend vorstellen.
Multiposting von Stellenanzeigen
Was sich derzeit glasklar abzeichnet: Im New Work Zeitalter sind analoge Recruiting-Methoden wie die Direktansprache von Bewerbern auf Absolventenmessen ein Auslaufmodell. Aktuell finden Präsenzformate überhaupt nicht statt. Ob sie je wieder in der alten Größenordnung angeboten werden? Fraglich! Schließlich machen Unternehmen und Talente gerade die Erfahrung, dass im digitalen Bereich mit den richtigen Arbeitsweisen alles viel schneller geht. Zum Beispiel, weil man sich die Anreise zu Jobmessen spart. Wir gehen daher davon aus, dass sich die Jobsuche daher künftig zu fast 100 Prozent ins Netz verlagern wird.
Zu den ersten Stationen von Jobsuchenden gehören ganz klassisch Jobportale. Allerdings gibt es inzwischen ein drastisches Überangebot an Jobbörsen – allein in Deutschland gibt es über 1.500 Portale, auf denen Stellenanzeigen geschaltet werden können. Das Problem: Inserieren Recruiter offene Jobs auf gut Glück auf einzelnen Jobbörsen, ist die Gefahr groß, dass sie die falschen Kanäle auswählen und ihre Zielgruppe nicht erreichen. Leider ist das häufig der Fall.
Effizienter ist hingegen die digital gestützte Mehrfachschaltung von Stellenanzeigen auf verschiedenen Jobportalen. Und zwar auf Basis handfester KPIs, Zielgruppenauswertungen und Metriken – auch bekannt als Multiposting. Auf diese Weise überlassen Recruiter nichts dem Zufall und erreichen genau die Kandidaten, die sie erreichen wollen. Hierfür gibt es spezialisierte Anbieter, die über die entsprechenden digitalen Auswertungstools verfügen und Stellenanzeigen auf Wunsch binnen 24 Stunden auf den perfekt passenden Stellenportalen schalten. So geht Recruiting im New Work Zeitalter!
Warum Social Recruiting zu New Work gehört
Kommen wir zum zweiten Recruiting Trend in der New Work Welt: Stellenanzeigen über Jobbörsen zu schalten, reicht nicht mehr aus. Denn über Jobbörsen lassen sich nur Kandidaten erreichen, die aktiv nach einer Stelle suchen. Aber was ist mit Talenten, die bereits einen Job haben, latent wechselwillig sind, aber nicht von sich aus auf Jobsuche gehen? Die so genannten passiven Kandidaten. Sie warten, bis ihnen das richtige Angebot vor die Füße fällt. Dann greifen sie zu. Auch das ist New Work: Die Digitalisierung macht bequemer.
Kein Problem! Auch hierfür gibt es digitale Lösungen, nämlich das Schalten von Stellenanzeigen über soziale Netzwerke wie Facebook und Instagram. Das Besondere: Die Jobpostings werden dank modernster Technik gezielt und sehr passgenau an Kandidaten ausgespielt, die exakt zu Ihrer Stellenanzeige passen – unabhängig davon, ob sie auf Jobsuche sind oder nicht.
Das Beste: Sie müssen dafür keine dedizierte Technik anschaffen. Die Anzeigenschaltung lässt sich über den Ad-Manager des jeweiligen sozialen Netzwerks vornehmen. Dieser ist per Webbrowser abrufbar. Ihnen fehlt allerdings das nötige Know-how für ein zeitgemäßes Social Recruiting? Kein Problem! In maßgeschneiderten Online-Schulungen erfahren Recruiter, worauf es dabei ankommt.
Ermöglichen Sie Bewerbern einfache Bewerbungswege
Angenommen, Sie haben Ihre Stellenanzeigen erfolgreich geschaltet, dann ist es im nächsten Schritt wichtig, Bewerbern zeitgemäße Bewerbungsmöglichkeiten zu bieten. Gerade Talente, die über soziale Medien auf Jobs aufmerksam werden, rufen diese meist mit ihrem Smartphone ab und wollen alles mit wenigen Klicks steuern – auch bei der Bewerbung.
Dafür eignet sich das Format der Expressbewerbung. Bei dieser öffnet sich nach dem Klick auf den Bewerben-Button ein Dialogfenster, das aussieht wie das Chatinterface eines Instant Messengers. In Sekundenschnelle startet ein Chat mit einem Chatbot. Er fragt beim Talent kurz und bündig Daten wie Name, Erfahrungen, bisherige Arbeitgeber, Arbeitserfolge, Gehaltsvorstellungen, Telefonnummer oder E-Mail-Adresse ab.
Der Bewerber tippt seine Antworten in sein Smartphone und kann innerhalb von nicht einmal 30 Sekunden eine erste Interessensbekundung für eine vakante Stelle verschicken. Der Chatbot sammelt die Eingaben und bereitet sie für den Recruiter dann ansehnlich und strukturiert auf. Einfacher geht’s nicht.
Warum ein digitales Bewerbermanagement aus New Work nicht wegzudenken ist
Sobald Sie mit ihrem Online-Recruiting erfolgreich waren und erste Bewerbungen auf Ihre Stellenanzeigen eingehen, ist es von Bedeutung, dass Sie auch den weiteren Bewerbungsprozess effizient steuern können. Denn im New Work Zeitalter sollte alles schnell und unkompliziert gehen. Bewerber, die zu lange auf eine Rückmeldung warten müssen, springen ab.
Spätestens an dieser Stelle können Sie auf ein Bewerbermanagementsystem nicht mehr verzichten. Dieses macht Ihnen die Arbeit im virtuellen Recruiting-Team so einfach wie nur irgend möglich. In dem System können Entscheidungsträger zum Beispiel automatisch prüfen, wie gut ein Bewerber zu einer Stelle passt.
Sie können ihn außerdem unabhängig voneinander bewerten und sich direkt in dem Tool austauschen, wer zum Bewerbungsgespräch eingeladen werden soll. Egal, ob sich die einzelnen Mitglieder des Recruiting-Teams gerade im Home-Office, auf Geschäftsreise oder im Büro befinden. Entscheidungen fallen so binnen kürzester Zeit, ohne aufwändige Meetings oder Telefonkonferenzen.
Fazit: Es gibt gute Gründe, jetzt das New Work Zeitalter einzuläuten
Wir haben gesehen: Der Trend von Old zu New Work ist nicht mehr aufzuhalten und vor allem werden HR-Experten in der Personalentwicklung gefragt sein, die Mitarbeiter angemessen darauf vorzubereiten. Allerdings fehlt ihnen dazu im Moment die nötige Zeit, weil sie selbst erstmal in der neuen Arbeitswelt ankommen müssen. Gerade im Recruiting haken die Prozesse, weil es an den richtigen digitalen Hilfsmitteln fehlt.
Aber keine Sorge: Aus technischer Sicht ist es jedoch kein Problem, als Recruiter die New Work Ära einzuläuten. Mit den richtigen Dienstleistern und den richtigen Tools kann die neue Arbeitswelt kommen. Und damit bleibt mehr Spielraum, die gesamte Organisation fit für New Work zu machen.
Sie wollen als Recruiter die Weichen für die neue Arbeitswelt stellen? Dann unterstützen wir Sie gerne beim Thema Mulitposting und beraten Sie über Ihre Möglichkeiten, um auch über alternative Kanäle wie soziale Netzwerke die perfekten Talente zu erreichen. So landen Sie garantiert den perfekten Treffer. Kontaktieren Sie uns jederzeit.