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Marleen Rosenthal

Marleen Rosenthal

Hybrid Work: So sieht die Arbeitswelt der Zukunft aus

Viele Arbeitnehmende wollen nicht mehr jeden Tag von 9 bis 17 Uhr im Büro sein. Sie präferieren einen guten Mix aus Homeoffice und Büroarbeit – Experten bezeichnen das als „Hybrid Work“ oder „Hybrides Arbeiten“. Was das konkret bedeutet? In diesem Artikel erfahren Sie mehr dazu.

 

Inhalt

  1. Warum in Zukunft Hybrid Work dominieren wird
  2. Was ist hybrides Arbeiten?
  3. Wie verändert hybride Arbeit die Arbeitswelt?
  4. Fazit

 

Warum in Zukunft Hybrid Work dominieren wird

Aus heutiger Sicht ist es kaum mehr vorstellbar, dass noch vor zwei Jahren gerade einmal jeder vierte Arbeitnehmende die Möglichkeit hatte, in den eigenen vier Wänden zu arbeiten. Schließlich ist das Homeoffice inzwischen ein fester Bestandteil der Arbeitswelt. Beschleunigt wurde diese Entwicklung durch die Coronapandemie. In der Hochphase der Krise haben bis zu 50 Prozent der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen über Monate hinweg von zuhause gearbeitet. In dieser Zeit haben sie die Erfahrung gemacht, dass vieles gut funktioniert, wenn Teams virtuell zusammenarbeiten.

Aber es gibt auch Punkte, die nicht so gut klappen. Was zum Beispiel im Homeoffice auf Dauer fehlt: Die Nähe und der Kontakt zu Kollegen, der gemeinsame Austausch und der gemeinsame Gang in der Kantine. Viele Arbeitnehmer wünschen sich daher, künftig das Beste aus beiden Welten miteinander zu kombinieren – Homeoffice und Büro.

 

Was ist hybrides Arbeiten?

Team vor einen Laptop, dass sich freut© Maksym-Povozniuk – stock.adobe.com

Die Experten und Expertinnen des Fraunhofer Instituts bezeichnen diesen Mix aus analoger und virtueller Arbeit in ihrer Studie „Homeoffice Experience“ als hybrides Arbeiten. In der Praxis könnte hybrides Arbeiten zum Beispiel so aussehen: Je nach Bedarf und Aufgabe kommen Mitarbeitende entweder ins Office oder werfen zuhause ihren Laptop an.

Wobei das Homeoffice perfekt geeignet ist, um in Ruhe Aufgaben abzuarbeiten, wie 83 Prozent der Studienteilnehmer befinden.Wenn es aber um kommunikative To do’s wie das Entwickeln von Ideen geht, wollen die meisten lieber direkt vor Ort ihre Köpfe zusammenstecken. Denn gerade kreative oder strategische Prozesse lassen sich in virtuellen Meetings eher schlecht abbilden. Viele Teams brauchen dafür den Flipchart, auf dem sie gemeinsam Ideen skizzieren. Andere brauchen bei der Entwicklung neuer Produkte auch das haptische Erlebnis und basteln in Kreativsessions gerne mit Knete oder stapeln Legosteinchen aufeinander – sowas geht remote natürlich nicht.

 

Wie verändert hybride Arbeit die Arbeitswelt?

Menschen unterschiedlicher Herkunft setzen ein Puzzle zusammen

© Prostock-studio – stock.adobe.com

Unterm Strich wird der Trend zu hybrider Arbeit einen Change in der Arbeitswelt auslösen, der so noch nie da gewesen ist. Einige Veränderungen betreffen auch das Recruiting neuer Mitarbeiter. Was das konkret bedeutet? Das beleuchten wir in den nächsten Abschnitten genauer.

 

#1 Hybride Arbeit stößt eine Transformation der Bürowelt an

Die augenscheinlichste Transformation der Arbeitswelt in Richtung New Work wird in den nächsten Jahren das Büro betreffen. Logisch: Wenn Mitarbeiter künftig eher ins Office kommen, um zusammen zu brainstormen oder in Design Thinking Sessions an neuen Ideen zu tüfteln, ist der Bedarf an klassischen Großraumbüros voller Schreibtische nicht mehr gegeben. Es wird sicher noch hier und da Nischen für die Stillarbeit geben. Aber den größten Raum im Office werden Meeting- und Kreativzonen einnehmen.

Denkbar sind zum Beispiel flexibel gestaltbare Arbeitsbereiche, die sich dank Tischen, Möbeln, Raumteilern und Stühlen auf Rollen auf jedes Bedürfnis anpassen lassen. Für ein Teammeeting können alle Tische mitten im Raum zusammengeschoben werden, sodass eine große Tafel entsteht, an der alle Platz finden und miteinander diskutieren können. Kommt hingegen ein Bewerber für ein Vorstellungsgespräch vorbei, bedarf es keines so riesigen Tischs. Viel zu ungemütlich! Stattdessen können Sofas ins Zentrum oder eine Ecke des Raums geschoben werden. So entsteht eine behagliche und kommunikative Atmosphäre. Für Kreativmeetings werden derweil die Tische so im Raum verteilt, dass verschiedene Arbeitsgruppen daran Platz nehmen und sich austauschen können.

 

#2 Hybride Arbeit erfordert Digitalisierung

In der neuen Arbeitswelt ist es aber nicht nur wichtig, im Office die perfekten Bedingungen zu schaffen, um effizient hybrid arbeiten zu können. Auch im Homeoffice muss alles passen. Allen voran braucht es hierfür die richtige IT-Infrastruktur. Sie ist die Grundlage dafür, dass Teams digital vernetzt miteinander zusammenarbeiten können.

 

 

Gerade im HR-Bereich besteht in diesem Punkt noch ein großer Nachholbedarf, wie sich zu Beginn der Coronapandemie zeigte. Insbesondere im Recruiting gab es massive Probleme, weil hier viele Prozesse noch analog gemanagt wurden. Vielen Recruiting-Teams fehlt es noch heute an Möglichkeiten, sich untereinander virtuell auszutauschen.

Zwei Drittel der Recruiter sehen daher eine gestiegene Notwendigkeit, stärker in Bewerbermanagementsysteme zu investieren. Soweit jedenfalls das Ergebnis einer Blitzumfrage des Instituts for Competetive Recruiting (ICR) unter dem Titel „Recruiting in Zeiten von Corona“. Recruiting-Teams können sich über ein solches Tool perfekt remote über eingehende Bewerbungen abstimmen und Bewerberakten anlegen, auf die alle Zugriff haben. Das macht vieles leichter. Es besteht auch die Möglichkeit, Videointerviews mit Kandidaten zu führen – datenschutzkonform versteht sich.

 

#3 Das Recruiting in einer hybriden Arbeitswelt verändert sich

Hybrides Arbeiten verändert in der Personalbeschaffung aber nicht nur, wie Recruiting-Teams zusammenarbeiten. Es hat langfristig auch einen Einfluss darauf, in welchem Umkreis Personalsuchende neue Talente anheuern. Denn: Wenn Arbeitnehmende künftig nur noch situationsbezogen zur Arbeit ins Büro kommen – ist es da nicht eigentlich egal, ob diese nun um die Ecke wohnen oder weit weg? Für die paar Tage im Monat, die sie im Unternehmen verbringen, können sie doch auch anreisen und danach wieder ihrer Arbeit im Homeoffice nachgehen.

 

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Sprich: Recruiter dürften es künftig deutlich einfacher haben, hochkarätige Bewerber aus einer anderen Region oder gar aus einem anderen Land anzuheuern. Diese müssen für den neuen Job nicht umziehen, sondern könnten dort bleiben, wo sie sich bereits etwas aufgebaut haben. Das dürfte für manchen Arbeitnehmenden ein tolles Angebot sein. Unser Tipp: Machen Sie am besten direkt in der Stellenanzeige deutlich, wie ernst es Ihnen mit der Flexibilität in der neuen Arbeitswelt ist. Sie werden Ihren Talent Pool auf diese Weise immens erweitern.

 

Fazit

Das Homeoffice ist gekommen, um zu bleiben: In der modernen Arbeitswelt werden sich Arbeitnehmende sehr flexibel aussuchen, von wo aus sie ihre Aufgaben erledigen. Unternehmen, die hierfür frühzeitig die Weichen stellen, binden nicht nur bestehende Mitarbeiter, weil sie ihnen Arbeitsbedingungen bieten, die ihrem jeweiligen Arbeitsbedürfnis entsprechen. Das Angebot zur hybriden Arbeit ist durchaus auch ein Faktor für ein verbessertes Arbeitgeberimage im Recruiting. Bewerbende achten sehr genau darauf, welches Arbeitsplatzkonzept ein Unternehmen bietet. Keiner will mehr zum alten nine-to-five-Job-Konzept zurück. Betriebe, die das erkennen und umsetzen, können sich als flexibler und agiler Arbeitgeber gegenüber Talenten positionieren. Nutzen Sie diese Chance!

Sie fragen sich, wie Sie sich in Ihrer Stellenanzeige als moderner Arbeitgeber präsentieren können? Wir beraten Sie gerne zu diesem und allen weiteren Themen der Anzeigenschaltung. Kontaktieren Sie uns jederzeit gerne. (Titelbild: © ASDF–stock.adobe.com)

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