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Mayra Engelbart

Bildungsurlaub: Ein unterschätzter Mehrwert

Inhalt

Wenn es um die Verwaltung des Urlaubs von Arbeitnehmern geht, konzentrieren sich viele Arbeitgeber ausschließlich auf den Elternurlaub und den Krankheitsurlaub. Es gibt jedoch eine Art von Urlaub, die sowohl von Arbeitgebern als auch von Arbeitnehmern häufig unterschätzt wird: der Bildungsurlaub. Diese Art von Urlaub kann für Arbeitnehmer, die sich während der Arbeit weiterbilden wollen, äußerst wertvoll sein. In diesem Blogbeitrag werden wir die Vorteile des Bildungsurlaubs erörtern und wie Arbeitgeber von ihm profitieren können. 

 

Bildungsurlaub: Ein Imageproblem

Bildungsurlaub ist ein Thema, das von Arbeitgebern und Arbeitnehmern oft unterschätzt wird. Diese Art von Urlaub kann Arbeitnehmern die Möglichkeit bieten, ihre Fähigkeiten und Kenntnisse zu verbessern, was wiederum dem Unternehmen zugutekommt.

Dennoch nutzen nur wenige ihren Bildungsurlaub. Beschäftigte sind sich oft nicht bewusst, dass sie das Recht auf Bildungsurlaub haben oder trauen sich eventuell nicht, ihn zu nehmen. Dies begründet sich oft noch in der Einstellung der Unternehmen, die die Meinung vertreten, der Bildungsurlaub falle unter Fehlzeiten und nicht unter nötiger Förderung: eine eindeutige Fehlentscheidung. Dies beeinflusst zudem auch das Image des Bildungsurlaubs. Das Nehmen des Bildungsurlaubs erntet nicht an jeder Ecke bewunderndes Nicken. Gerade in Deutschland erlangt man speziell dafür Anerkennung, wenn durch harte Arbeit etwas verdient wurde. Derjenige, der am längsten im Büro bleibt, steht über demjenigen, der nach 8 Stunden Arbeitszeit das Büro verlässt. Demnach klingt für die meisten Bildungsurlaub nicht nach Weiterbildung, für die Energie und Zeit aufgebracht werden muss, sondern eher wie eine Auszeit vom hart arbeitenden Volk im Büro. 

 

Was ist Bildungsurlaub überhaupt?

Als Bildungsurlaub versteht man die bezahlte Freistellung vom Unternehmen, die der Mitarbeiter nutzen kann, um sich einerseits fortzubilden, aber tatsächlich auch gesundheitliche Präventionskurse beinhalten, wie man sich vor einem Burnout schützen kann. Die Freistellung findet dann in Form von fünf bis zehn Urlaubstagen extra statt, wobei das Unternehmen ebenfalls die Kosten der Seminare in der Regel übernimmt. Die Fortbildung muss nicht mal inhaltlich berufsgebunden sein, sondern kann ebenso weltweit geschehen. 

 

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Bildungsurlaub: Eine Win-Win-Situation

Bildungsurlaub mag zwar wie eine großzügige Vergünstigung erscheinen, doch in Wirklichkeit profitiert der Arbeitgeber in vielerlei Hinsicht von diesem Programm. 

  • Geringere Fluktuation: Zunächst einmal sind Mitarbeiter, die einen Bildungsurlaub in Anspruch nehmen, ihrem Unternehmen oft treuer und wechseln seltener den Arbeitsplatz. Denn wer daran interessiert ist, seine Mitarbeiter langanhaltend an sich zu binden und Loyalität zu erhalten, der muss neben dem beruflichen Aspekt auch in den persönlichen Bereich der Mitarbeiter investieren. Für Betriebe ist dies essentiell, um nicht noch stärker vom vorherrschenden Fachkräftemangel betroffen zu sein. 
  • Motivierte und produktive Mitarbeiter: Jeder Arbeitgeber weiß, dass zufriedene Mitarbeiter produktive Mitarbeiter sind. Wenn Arbeitnehmer sich motiviert und unterstützt fühlen, sind sie eher bereit, sich für ihre Arbeit zu engagieren und sich für ihren Arbeitgeber einzusetzen. Indem sie sich eine Auszeit nehmen, um zu lernen, können die Mitarbeiter neue Fähigkeiten und Kenntnisse entwickeln, die sie bei ihrer Arbeit anwenden können. Dies kann zu einer größeren Arbeitszufriedenheit und einem Gefühl der Sinnhaftigkeit sowie zu einer besseren Leistung führen. Wer motiviert ist und neue Kenntnisse mitbringt, schafft es zudem, mehr Herausforderungen zu meistern, statt nur stupide abzuarbeiten. 
  • Geringere Ausfälle: Wenn man motiviert ist, leistet man gerne mehr. Doch tritt der Fall von Überarbeitung auf, hilft auch keine Motivation mehr. Werden auch Seminare gegen Burnout angeboten, bspw. Meditationskurse o.ä, kann das eine verlässlichere Belegschaft ermöglichen. 


Für den Arbeitnehmer kann er also zu einer verbesserten Arbeitsleistung und -perspektive sowie zu einer größeren Zufriedenheit mit seiner Arbeit führen. Schließlich kann Weiterbildung auch dazu beitragen, dass die Mitarbeiter über Branchentrends und -entwicklungen auf dem Laufenden bleiben, was sie für ihre Arbeitgeber noch wertvoller macht. Für das Unternehmen kann der Bildungsurlaub eine höher qualifiziertere und sachkundigere Belegschaft bedeuten. Bildungsurlaub kann also für beide Seiten ein Gewinn sein.

Der neue Trend: Unbegrenzter Urlaub für die Mitarbeitenden

 

Was für Angebote gibt es?

Es gibt eine Vielzahl an anerkannten Seminaren, die für einen Bildungsurlaub angeboten werden. Nachlesen können Sie diese beispielsweise auf Seiten, wie folgende: Bildungsurlaub.de.

Womöglich wissen Sie bereits, welche Mitarbeiter für welche Fortbildungen geeignet sind, und können auch Empfehlungen aussprechen. 

 

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Bauen Sie eine Weiterbildungskultur auf

Um auf dem Laufenden zu bleiben, ist es für Unternehmen wichtig, eine Kultur der ständigen Weiterbildung zu fördern. Die Mitarbeiter sollten ermutigt werden, sich weiterzubilden, sei es durch die Teilnahme an einem Kurs, einem Seminar oder der Lektüre branchenbezogener Bücher und Artikel. 

Darüber hinaus kann es hilfreich sein, dass Unternehmen ihren Mitarbeitern die Möglichkeit geben, ihr Wissen mit anderen zu teilen. Dies kann im Rahmen von Lunch-and-Learn-Veranstaltungen, Brown-Bag-Sitzungen oder auch informellen Gesprächen geschehen. So erfahren mehr Mitarbeiter, wie ein Bildungsurlaub gestaltet werden kann, hören direkte Erfahrungsberichte und werden somit ebenfalls motiviert, den Bildungsurlaub in Anspruch zu nehmen. Zudem können Sie als Führungsperson den Mitarbeitern auch regelmäßige Angebote zusenden lassen, so ist die Hürde für sie nicht so groß, mit dem Bildungsurlaub in Kontakt zu kommen. 

Ebenso ist es sinnvoll, Weiterbildungsmaßnahmen mit in Ihr Recruiting aufzunehmen. Fügen Sie in Ihrer Stellenanzeigen hinzu, welche Angebote bei Ihnen besondere Beliebtheit erfahren haben und geben Sie somit einen direkten Einblick in Ihre Unternehmenskultur. 

Denn es lohnt sich: Wenn Mitarbeiter das Gefühl haben, dass sie ständig lernen und ihre Fähigkeiten erweitern können, sind sie mit größerer Wahrscheinlichkeit engagierte und produktive Mitglieder des Teams

 

Fazit

Als Arbeitgeber den Mitarbeitenden eine solche Zeit für Bildung zu ermöglichen, ist keine Entbehrung, die die Umsätze des Unternehmens schwächen wird. Auf Dauer stellt der Bildungsurlaub eine Investition für eine beständige Mitarbeiterbindung und eine produktive Arbeitsatmosphäre dar. Wer erwartet, dass seine Mitarbeitenden über den eigenen Tellerrand hinausschauen, neugierig und aktiv bleiben, muss auch in diese Wünsche investieren. Der Bildungsurlaub ist also alles, aber keine Fehlzeit, sondern bietet einen Mehrwert für alle

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