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Marleen Rosenthal

Krankheit von Arbeitnehmern verhindern: Betriebliches Gesundheitsmanagement wird wichtiger


Sie arbeiten im Büro? Dann ist Ihnen vielleicht auch schon mal dieses gängige Klischee begegnet: „Aaaaach, Büroarbeit ist doch nicht anstrengend.“ Von wegen! Viele Büroangestellte haben mit Bürokrankheiten zu kämpfen. Diese werden zum Beispiel durch die zumeist sitzende Haltung ausgelöst, die wir Büro einnehmen. Tipps, wie Sie Ihre Mitarbeiter vor Krankheit schützen.


 

Inhalt

Warum Bürokrankheiten so häufig vorkommen
Was sind die häufigsten Bürokrankheiten?
Unternehmenskultur: Gesunder Umgang mit Krankheiten
Fazit: Krankheiten von Mitarbeitern wirksam reduzieren

 

 

Warum Bürokrankheiten so häufig vorkommen

Zwar ist die Arbeit im Büro auf den ersten Blick nicht so belastend wie zum Beispiel eine handwerkliche Tätigkeit oder ein Beruf in der Pflege. Arbeitnehmer:innen müssen im Büroalltag schließlich weder Tragen noch schwer heben. Dennoch strengt ein Job im Office den Körper an.

 

Zum Beispiel verlangt die stundenlange Bildschirmarbeit Mitarbeitern viel Konzentration ab, was erhebliche mentale Anstrengungen auslöst. Hinzu kommt oft eine falsche Ernährung. Essen wird oft im Vorbeigehen eingenommen, als kurzer Snack am Arbeitsplatz zum Beispiel. Das ist schlecht. Denn so hat der Körper keine Chance zu  regenerieren. Hinzu kommt, dass sich viele Arbeitnehmer:innen literweise Kaffee genehmigen, der sie nervös macht und überdies nicht gut für den Magen ist.

 

Und dann wäre da noch das dauernde Sitzen, das dem Körper gerade deshalb viel abverlangt, weil es ihm nichts abverlangt. Richtig gelesen: Eine dauerhafte körperliche Unterforderung – verbunden mit zu wenig Bewegung kann zu ernsten gesundheitlichen Problemen führen und Krankheiten am Arbeitsplatz auslösen. Das ist nicht zu unterschätzen, denn diese können durchaus ernste Verläufe haben.

 

Wie gefährlich sind Bürokrankheiten?

Leider sehr gefährlich! Wissenschaftliche Untersuchungen konnten belegen, dass Arbeitnehmer:innen, die mehr als drei Stunden täglich sitzen bereits eine um mehrere Jahre reduzierte Lebenserwartung haben. Zu diesem Ergebnis kamen Forscher des Pennington Biomedical Research Center in Louisiana, USA, die für eine Studie gut 17.000 Personen miteinander verglichen haben.

 

 

Was sind die häufigsten Bürokrankheiten?

Nachfolgend listen wir Ihnen einmal die gängigsten Büroerkrankungen auf und geben Ihnen direkt Tipps, um Krankheiten am Arbeitsplatz vorzubeugen.

 

#1 Muskel-Skelett-Erkrankungen

Unter den typischen Bürokrankheiten liegen Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems an erster Stelle. Längst noch nicht  alle Büros sind mit ergonomischem Mobiliar ausgestattet, was bei langem Sitzen zu schwerwiegenden Haltungsschäden und fiesen Rückenschmerzen führen kann.

 

Wie geht es besser, um einer möglichen Krankheit am Arbeitsplatz vorzubeugen? Die folgenden Tipps helfen:

 

  • Das Mobiliar sollte sich individuell an den Mitarbeiter anpassen lassen.
  • Dazu gehört die Sitzhöhe, die Höhe des Monitors und des Schreibtischs.
  • Wichtig ist auch, dass Mitarbeiter:innen animiert werden, mehr zu stehen.
  • Das kann durch höhenverstellbare Schreibtische erreicht werden.

 

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#2 Psychische Krankheiten

Unsere Arbeitswelt wird immer schnelllebiger und Aufgaben verdichten sich. Das führt unweigerlich zu Stress. Auf Dauer kann dieser der Psyche so sehr zusetzen, dass ernsthafte psychologische Erkrankungen ausgelöst werden: Depressionen oder ein Burn-out-Syndrom zum Beispiel.

 

Diese Erkrankungen sind am Arbeitsplatz nicht immer einfach zu erkennen, weil Betroffene meist versuchen, sie durch übertrieben gute Laune zu kaschieren. Ein solches Verhalten ist bereits das erste Warnsignal, ebenso wie eine unkonzentrierte Arbeitsweise oder ein merklicher Leistungsabfall. Unser Tipp: Suchen Sie die vertrauliche Unterhaltung, sobald Sie bei Ihren Arbeitnehmer:innen entsprechende Symptome feststellen. Mit einer offenen Gesprächskultur können Sie gemeinsam eine Lösung suchen, die Betroffenen helfen kann, ihre Probleme zu bewältigen.

 

 

#3 Kopfschmerzen

Arbeitnehmer:innen, die im Büro arbeiten, haben außerdem häufig mit Kopfschmerzen zu kämpfen. Gründe dafür gibt es viele. Meist liegen die Schmerzen aber an einer verspannten Sitzhaltung.Wiederum hilft die Einrichtung eines ergonomischen Arbeitsplatzes. Außerdem kann gezielte Bewegung während der Arbeit helfen, Verspannungen zu lösen. Machen Sie Ihren Mitarbeitern dazu zum Beispiel Fitnessangebote während der Arbeitszeit.

 

 

#4 Müde oder trockene Augen

Wer lange und konzentriert auf den Bildschirm schaut, fordert seinen Augen einiges ab. Diese erbringen Höchstleistungen, da sie sich dauerhaft auf ein Objekt in unmittelbarer Nähe konzentrieren müssen. Das ist eigentlich unphysiologisch, weil unsere Augen darauf ausgerichtet sind, auch immer mal wieder in die Ferne zu schauen.

 

Kommt zu chronisch angestrengten Augen noch trockene Raumluft hinzu, wird sich das durch brennende, schmerzende oder juckende Missempfindungen bemerkbar machen. Auch hierfür gibt es eine Lösung: ein augenfreundlicher, strahlungsarmer Bildschirm, regelmäßige Bildschirmpausen und Augenübungen. Diese zum Beispiel: Augen zusammenkneifen und in die Ferne schauen.

 

 

 

 

#5 Herz-Kreislauf-Erkrankung

Zu den gängigen Bürokrankheiten gehören außerdem Herz-Kreislauf-Erkrankungen. So manche Arbeitnehmer:innen neigen aufgrund des chronischen Bewegungsmangels und des dauernden Sitzens nämlich zu Übergewicht, das wiederum zu Bluthochdruck führen kann. Auch hier helfen Bewegungsangebote, Schreibtischpausen und die Arbeit im Stehen. Wichtig ist auch ein gesundes Nahrungsangebot in der Kantine. Und: Statt Kaffee sollte eine Auswahl an gesunden Getränken vorhanden sein. Tees zum Beispiel und viel frisches Wasser.

 

 

#6 RSI-Syndrom

Viele Büromitarbeiter:innen haben außerdem mit dem Repetitive Strain Injury Syndrom (RSI-Syndrom) zu kämpfen. Mit diesem gehen Schmerzen an Sehnen, Muskeln und Gelenken des Arms einher. Ausgelöst wird es durch die Dauerbelastung infolge der Arbeit mit Maus und Tastatur. Entlastung verschafft gebeutelten Mitarbeiter:innen eine ergonomische Maus und eine ergonomische Tastatur.

 

 

#7 Atemwegsinfektionen

Wer sich gestresst fühlt, ist häufig auch anfälliger für Atemwegsinfektionen wie die Grippe. Alle Jahre wieder im November nimmt die Grippe- und Erkältungssaison in den Büros an Fahrt auf. Die Mitarbeiter husten, schnäuzen, trompeten und schniefen, was das Zeug hält.  Doch es gibt auch hier wirksame Mittel und Wege, um die Mitarbeiter erfolgreich durch die Grippewelle zu bringen. Viele Arbeitgeber bieten ihren Mitarbeitern kostenlose Impfungen während der Arbeitszeit an. Die Impfung gegen die Grippe sollte jedes Jahr, vorzugsweise im Oktober oder November, durchgeführt werden. Nach der Impfung dauert es in etwa zehn bis 14 Tage, bis der Körper einen ausreichenden Schutz vor einer Ansteckung aufgebaut hat.

 

Unternehmenskultur: Gesunder Umgang mit Krankheiten

Wichtig ist auch, den richtigen Umgang mit Erkrankungen in der Unternehmenskultur zu verankern. Signalisieren Sie Ihren Mitarbeiter:innen zum Beispiel, dass akute Krankheiten unbedingt auskuriert werden sollen und sich niemand krank zur Arbeit schleppen soll. Ansonsten droht die Gefahr, sie zu verschleppen.

Eine Umfrage des Verbraucherportals erkaeltet.info hat vor ein paar Jahren allerdings ergeben, dass sich nur jeder zehnte erkrankte Arbeitnehmer auch wirklich krankschreiben lässt, wenn er beispielsweise Erkältungs- oder Grippesymptome zeigt. Doch krank zur Arbeit zu kommen, war nie eine gute Idee und ist es in den aktuellen Pandemie-Zeiten erst recht nicht.

 

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Weisen Sie Ihre Mitarbeiter:innen daher darauf hin, dass sie auf keinen Fall zur Arbeit kommen sollen, wenn sie die folgenden Symptome einer Krankheit verspüren – so schützen sie sich selbst und andere Arbeitnehmer:innen.

 

  • Fieber
  • Trockener Husten
  • Müdigkeit
  • Gliederschmerzen
  • Halsschmerzen
  • Durchfall
  • Bindehautentzündung
  • Kopfschmerzen
  • Verlust des Geschmacks- oder Geruchssinns
  • Verfärbung an Fingern oder Zehen oder Hautausschlag
  • Atembeschwerden oder Kurzatmigkeit
  • Schmerzen oder Druckgefühl im Brustbereich
  • Verlust der Sprach- oder Bewegungsfähigkeit

 

 

Fazit: Krankheiten von Mitarbeitern wirksam reduzieren

Die obige Aufzählung zeigt: Krankheiten im Büro sind facettenreich, ihnen kann mit den richtigen Maßnahmen aber gezielt vorgebeugt werden. Zum Beispiel sind eine ergonomische Büroaustattung und Bewegungsangebote, wie wir gesehen haben, wirksame Mittel, um viele Bürokrankheiten vorzubeugen. Und ganz wichtig: Wer akut krank ist, sollte nie das Gefühl haben, bei der Arbeit erscheinen zu müssen. Das hilft keinem weiter. Bleibt uns nur noch eines zu wünschen: Bleiben Sie gesund!

 


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