Mayra Engelbart
Blaumann oder Schlips und Kragen: Wie erreicht Ihr Unternehmen die richtigen Bewerber?
Inhalt
Die Qual der Wahl: Das richtige Job-Portal finden
Blue Collar Jobs
White Collar
Grey Collar
Wie erreiche ich die Berufsgruppen am besten?
FAQ
Die Zahl der offenen Stellen ist riesig. In vielen Unternehmen werden passende Arbeitskräfte händeringend gesucht. Egal, ob Blue Collar oder um White Collar, mit diesen Stellenportalen liegen Sie richtig.
Endgültig vorbei sind die himmlischen Zeiten, in denen Arbeitgebern die Türen von Interessenten für offene Stellen eingerannt worden sind. Heutzutage braucht es schon eine clevere Strategie, um die richtige Besetzung zu finden – sowohl im White Collar Bereich als auch bei Blue Collar Positionen.
Insbesondere bei hochqualifizierten Facharbeitern gleicht das Ganze sogar schnell mal der berühmten Suche nach der Nadel im Heuhaufen, wenn man keine Erfolgsstrategie zur Hand hat. Dabei ist ein wenig Insiderwissen absolut hilfreich. Sprich: Sie sollten wissen, auf welchem Jobportal sich welche Klientel nach neuen beruflichen Herausforderungen umschaut, um gezielt vorgehen zu können.
Die Qual der Wahl: Das richtige Job-Portal finden
Die besten Chancen, die richtigen Fachkräfte, Arbeiter, Führungskräfte oder Büroangestellten zu finden, beginnen bereits mit der Positionierung der Stellenanzeige. Und hier wird oftmals bereits der entscheidende Fehler gemacht. Meist bevorzugen Personaler dann die großen, besonders bekannten Portale wie etwa indeed, Stepstone, Monster und Co. In der Annahme, dass auch die begehrte Zielgruppe hier vertreten ist – egal, ob es sich um Blaumann-Träger oder Arbeitnehmer der Kategorie Schlips und Krawatte (oder Kostüm) handelt.
Natürlich liegt man damit nicht komplett daneben. Immerhin handelt es sich bei den großen Jobbörsen um renommierte Marken, die umfassend Werbung betreiben und so viele Stellensuchende auf sich aufmerksam machen. Die „eierlegende Wollmilchsau“ sind sie jedoch nicht.
Stepstone beispielsweise hat seinen Schwerpunkt im White Collar Bereich, ein Maler auf Jobsuche wird hier eher weniger fündig werden. Obwohl das Portal als Allrounder auftritt.
Ein weiteres Manko der großen Anbieter: Wer hier inseriert, läuft immer auch ein bisschen Gefahr, in der Vielzahl der Stellenausschreibungen unterzugehen. Die Konkurrenz um attraktive Arbeitsuchende ist extrem groß und schnell rutscht die Stellenanzeige, auf die man so große Hoffnungen gesetzt hat, außer Sichtweite…
Erfahrungsgemäß kann es daher Sinn machen, statt der großen Stellenportale auf kleinere, feinere Alternativen zu setzen. Zumal diese sich häufig auf Nischen spezialisiert haben. Um hier aber eine passende Auswahl zu treffen, ist es ganz entscheidend, seine Wunschkandidaten für eine offene Stelle zu kennen. Was genau bedeutet eigentlich “Blue Collar ”, “White Collar Bereich” und „Grey Collar“?
Blue Collar Jobs
Sie suchen Fachkräfte im handwerklichen Bereich? Gesellen und Meister, die in der Produktion eingesetzt werden sollen? Dann ist eine Stellenausschreibung im “Blaumann-Bereich” genau richtig. Zu diesen Berufsgruppen fallen zählen Arbeitnehmer, die „anpacken“, sprich: überwiegend ihre Hände bei der Arbeit gebrauchen:
- In der Produktion
- Auf der Baustelle
- In Restaurants
- In der Pflege
- Im Handwerk
Hier sucht die Blue Collar Berufsgruppe nach Jobs
Es mag überraschen, aber bei dieser Zielgruppe ist das Internet die wichtigste Plattform, um nach einem passenden Job zu suchen. Die Zeit, wo man bei der Firma um die Ecke klingelte und seine Bewerbung abgab, ist auch in diesem Bereich weitgehend Vergangenheit. Eine Studie von Jobufo° und mobileJob hat ergeben, dass 67 % der befragten Nicht-Akademiker im Internet auf Arbeitsstellensuche gehen. Befragt wurden “Blaumann-Arbeiter” im Alter von 18 – 67 Jahren.
Nur knapp die Hälfte der Jobsuchenden, nämlich 46 %, wirft einen Blick in die Printmedien. Noch weiter abgeschlagen sind Karriereseiten (24,5 %), Karrierenetzwerke (16 %) und Soziale Netzwerke (14%).
Die meisten Fachkräfte im Blue Collar Bereich erreichen Sie also über das World Wide Web. Aber auch die regionalen Printmedien sind immer noch beliebt, um nach Stellenanzeigen zu suchen. Regionalität ist hier definitiv ein wichtiger Faktor.
Zu den Jobbörsen im Internet, die einen großen Zulauf von Jobsuchenden im Blue Collar Bereich haben, gehören:
Eine wichtige Größe, deren Bedeutung häufig unterschätzt wird, ist in diesem Bereich die Jobbörse der Agentur für Arbeit. Gerade im Bereich der Hilfskräfte und bei Service-Personal punktet dieses Portal.
White Collar
Im Gegensatz zum Blue Collar Bereich arbeiten White-Collar-Arbeitnehmer überwiegend im Bürobereich, an Computern und Schreibtischen. Eben Tätigkeiten, bei denen man sich traditionell nicht die Hände schmutzig gemacht hat, und ein Auftreten mit Schlips und Kragen bevorzugt wurde. Auch wenn dies inzwischen eigentlich nur noch in den Chefetagen verbindlich ist, so zählen nach wie vor sämtliche Büro- und Verwaltungstätigkeiten hierzu.
Beispiele für White Collar Worker:
- Steuerberater
- Ingenieure
- Lehrer
- Büromanager
- Büroangestellte
- Kaufmännische Angestellte
Hier sucht die White Collar Gruppe nach Jobs
Auch diese Gruppe von Arbeitnehmern begibt sich im World Wide Web auf Jobsuche. Schon arbeitstechnisch besteht eine große Nähe zu diesem Medium, immerhin gibt es kaum noch eine Bürostelle, bei der nicht am Computer gearbeitet wird. Insofern ist hier eine noch intensivere Nutzung des Internets anzunehmen.
Hier liegt man mit den großen Namen der Stellenausschreibungs-Szene durchaus richtig. Wobei es bei spezialisierteren Berufsgruppen durchaus sinnvoll sein kann, entsprechende Jobbörsen zu bevorzugen, die sich auf dieses Klientel spezialisiert haben. Schließlich gilt nach wie vor: Lieber eine Bewerbung, die 100% passt, als 150 Bewerbungen, die man gleich zur Seite legen kann.
Grey Collar
Ein Bereich, der weniger bekannt ist, sind sogenannte Grey Collar Arbeitnehmer. In diese Berufsgruppe fallen alle Tätigkeiten, die nicht explizit Angestellten oder Arbeitern zuzuordnen sind. Arbeitnehmer im Grey Collar Bereich haben in der Regel einen Abschluss einer Berufsschule oder Fachschule. Sie verfügen über Fachkompetenzen, die sie dazu befähigen, andere Arbeitnehmer zu beaufsichtigen und zu unterweisen.
Hierzu gehören Mitarbeiter:
- Im Personalwesen
- In der Versicherungsbranche
Manchmal werden auch Rentner dieser Gruppe zugeordnet, die über das gesetzliche Rentenalter hinaus arbeiten. Im Hinblick auf ihre Vorlieben, was die Jobsuche angeht, können die Grey-Collar-Arbeitnehmer so wie die der White Collar Gruppe angesiedelt werden.
Wie erreiche ich die Berufsgruppen am besten?
Als Faustregel kann man also sagen: Suchen Sie Personal für Blue Collar Stellen, sollten Sie vermehrt auf einen regionalen Bezug Wert legen. Nutzen Sie gerne auch Portale, die sich spezifisch an die Zielgruppe wenden. Des Weiteren sind hier auch nach wie vor Print-Ausschreibungen wirkungsvoll.
Bei White Collar eignen sich die bekannten Jobbörsen sehr gut. Aber auch hier kann die Wahl eines spezielleren Portals, etwa für Führungskräfte oder mit deutlicher regionalen Bezug sinnvoll sein, um sich gegenüber der starken Konkurrenz besser zu positionieren.
Am sich von der Vielzahl von Mitbewerber-Ausschreibungen abzuheben, sollten Sie sich in Ihrer Stellenanzeige klar positionieren. Was genau sind Ihre Benefits? Wieso sollte man sich genau für Ihr Unternehmen entscheiden?
Auf Benefits setzen!
Die Ansprüche von Arbeitnehmern beider Job-Zielgruppen sind unterschiedlich. Wenn Ihre Stellenausschreibung erfolgreich sein soll, gilt es, sich mit den verschiedenen Ansprüchen/und Bedürfnissen Ihrer zukünftigen Arbeitnehmer auseinanderzusetzen.
- Homeoffice:
Homeoffice ist in der White Collar Gruppe sehr beliebt. Die Arbeit von zu Hause aus sollte zumindest an dem einen oder anderen Tag möglich sein, dies ist bei einer erfolgreichen Stellenanzeige ein Must-Have. In der Gruppe der Blue Collar Arbeitnehmer ist das Homeoffice jedoch zu vernachlässigen. Das passt einfach nicht in einen Produktionsprozess, zum Handwerk oder auf eine Baustelle.
- Flexible Arbeitszeiten:
Dieser Punkt ist für beide Arbeitnehmer-Gruppen interessant. Wenn dieses Arbeitsmodell möglich ist, können Sie damit sowohl die Arbeitnehmer “mit Schlips und Kragen” als auch die “Blaumänner” anziehen.
- 4-Tage-Woche:
Gerade in aller Munde und zunehmend wichtiger: die Work-Life-Balance. Ein zentraler Aspekt dieses Lebensmodelles ist eine 4-Tage-Woche. Diese ist bei allen Arbeitnehmern beliebt und punktet positiv bei White Collar und Blue Collar.
- Einfaches Bewerbungsverfahren:
Genauso wie die Jobsuche überwiegend online erfolgt, sind auch Online-Bewerbungen voll im Trend. Hier gilt: Je unkomplizierter der Bewerbungsprozess, desto größer die Auswahl an Bewerbern.
Kommen die Arbeitnehmer aus der White Collar Gruppe vielleicht auch mit komplizierten oder aufwendigeren Bewerbungs-Abläufen online zurecht, wird die Blue Collar Gruppe eher abgeschreckt werden, wenn ellenlange Formulare ausgefüllt sowie zusätzlich noch Unterlagen eingescannt und hochgeladen werden müssen.
Perfekt sind einfache Bewerbungs-Abläufe, unkompliziert auszufüllende Formulare, deren Daten am besten noch automatisch ergänzt werden (One-Click-Verfahren), sowie verständliche Erklärungen. Und auch handschriftliche Bewerbungen sollten eine Chance erhalten. Ein guter Facharbeiter im Blue Collar Bereich muss nicht auch noch “Schriftsteller” sein.
- Schriftverkehr: Bitte immer zeitnah!
Jeder Arbeitnehmer, der einen Job sucht, ist voller Hoffnung. Da ist es nur fair und zeichnet Ihr Unternehmen als wertschätzend den jeweiligen Bewerbern gegenüber aus, zeitnah den Bewerbern ein Feedback zu geben. Dies gilt nicht nur für die Bewerbung, sondern insbesondere auch eine potenzielle Ablehnung.
Ein kurzer, aber freundlicher Absagetext ist heutzutage schnell geschrieben, mit einem Namen versehen und per Mail verschickt.
Gehen Sie mit den Bewerbern so um, wie Sie sich das auch für sich wünschen würden – damit liegen Sie goldrichtig. Ein derartiger wertschätzender, bedürfnisorientiert Umgang mit Jobsuchenden ist die beste Werbung, die Sie bekommen können.
Hier erfahren Sie alles über weitere Zielgruppen!
FAQ
Was unterscheidet Blue Collar und White Collar?
Bei Blue Collar handelt es sich vor allem um Mitarbeiter, die handwerklich arbeiten. Als White Collar wird Personal im Büro bezeichnet.
Welche Stellenbörsen bei Blue Collar / White Collar nutzen?
In der Regel bevorzugt die Blue Collar Gruppe Stellenbörsen, die einen stärkeren regionalen Bezug haben bzw. Spezialportale. Darüber hinaus sollten hier auch Print-Medien berücksichtigt werden. White Collar kann man gut über die renommierten Jobbörsen ansprechen.
Warum sind Benefits wichtig?
Bei beiden Gruppen sollten Sie klar die Benefits kommunizieren, die Ihr Unternehmen zu bieten hat. So können Sie sich von der starken Konkurrenz in den Jobportalen absetzen.
