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Authentizität in Stellenanzeigen: Es gibt nicht nur 5 Gründe dafür, sondern Tausende

 

Studien belegen: Kommen  Schönfärbereien in Jobinseraten ans Licht, springen Talente ab. Einer von vielen Gründen, warum Authentizität in Stellenanzeigen so wichtig ist.


 

Authentizität in Stellenanzeigen: Arbeitgeber nehmen es mit der Wahrheit nicht genau

Im Recruiting wird geschummelt, schöngeredet und gemogelt, was das Zeug hält und so mancher Personaler gestaltet  in Stellenanzeigen nach Pippi-Langstrumpf-Manier die Welt, wie sie ihm gefällt.

 

Jedenfalls vertrauen laut einer Umfrage von Softgarden, Hersteller des gleichnamigen Bewerbermanagementsystems, viele Bewerber nicht mehr auf das, was sie in Stellenanzeigen über einen Arbeitgeber sehen und lesen. 42 Prozent haben die Erfahrung gemacht hat, dass die Jobrealität in der Ausschreibung geschönt wurde.

 

 

Geschönte Jobrealität in der Ausschreibung – es fehlt an Authentizität in Stellenanzeigen

Das hat Konsequenzen: Klaffen Realität und schöner Schein zu weit auseinander, springen Kandidaten laut der softgarden-Erhebung ab und wenden sich dem nächsten Arbeitgeber zu. Auswahl haben sie schließlich heute zu Genüge.

 

Aber was läuft da konkret schief zwischen Bewerbern und Unternehmen? Arbeitgeber zeigen ihr Unternehmensumfeld zum Beispiel in Bildern, die ein erhebliches Make-Over durchlaufen haben. Da wird die Mini-Kochnische eines Startups aus einem geeigneten Winkel und einem Filter so präsentiert, dass sie fast wie eine 3-Sterne Koch-Oase daherkommt.

 

 

Mangelnde Authentizität in Stellenanzeigen: Was Arbeitgeber häufig falsch machen

Gleichzeitig schauen den Bewerber in Stellenanzeigen nur modelgleiche und sichtlich hochmotivierte Arbeitnehmer mit Blendax-Lächeln entgegen – allesamt von ihrer Schokoladenseite abgelichtet und und nach dem Shooting nochmal fein säuberlich retuschiert. Garniert werden die optischen Eindrücke von Texten, die sich wie die Hochglanzwerbeversprechen anhören, die der Kandidat aus Produktkatalogen kennt.

 

So verpacken Unternehmen etwa die Botschaft, dass Überstunden zum Alltag gehören in Slogans wie: „Unsere Mitarbeiter lieben die täglichen Herausforderungen in unserem fordernden innovativen Umfeld. Wir gehen gerne Extrameilen.“ Zugegeben: Sieht alles super aus. Aber: Authentisch ist es nicht.

 

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Die Konsequenzen tragen die Arbeitgeber

Unternehmen tun sich damit keinen Gefallen. Denn die Schummeleien fliegen unweigerlich auf. Spätestens beim Jobinterview, wenn Kandidat und Arbeitgeber im echten Leben aufeinander treffen. Talente, die bei dem Zusammentreffen erwarten, in die Hochglanzwelt aus dem Jobinserat einzutauchen, werden zwangsläufig enttäuscht. Zum Beispiel, weil sie eben nicht  auf die stylischen Mitarbeiter treffen, die den ganzen Tag mit einem breiten Lächeln umherlaufen und ihre täglichen To do’s so mühelos erfüllen. Im Gegenteil. Stattdessen kommen sie ihnen mit hängenden Schultern und dunklen Rändern unter den Augen entgegen. Das kann nur nach hinten losgehen.

 

Umso schlimmer, wenn sich in dem Jobinterview dann auch noch herauskristallisiert, dass die realen Anforderungen an den Job nichts mit denen zu tun haben, die in der Stellenanzeige genannt wurden. Tatsächlich lassen Anforderungsprofile häufig die nötige Authentizität in Stellenanzeigen vermissen. Weil alte Ausschreibungen  für neue Stellen wiederverwertet und nicht neu abgestimmt werden. Früher war das machen. Heute ist das fatal. Denn in vielen Bereichen führt die Digitalisierung zu immer neuen Veränderungen: Jobinhalte fallen weg und Tätigkeiten entwickeln sich weiter. Entsprechend sollte mit der Fachabteilung Rücksprache gehalten werden: Was hat sich getan, seitdem die Stelle zum letzten Mal ausgeschrieben wurde?

 

 

Das Anforderungsprofil: Arbeitgeber suchen die eierlegende Wollmilchsau

Häufig kommt es aber gar nicht erst zur Bewerbung gut qualifizierter Talente. Denn in noch einem Punkt haben Stellenanzeigen häufig nur wenig mit der Realität gemein: Stellenausschreibungen werden oft dermaßen mit Anforderungen überfrachtet, dass sich selbst hochqualifizierte Bewerber fragen: Kann ich diesen Job wirklich ausfüllen?

 

„Stellenanzeigen beschreiben ein Wunschbild von einem Bewerber. In der Realität kann allerdings meist keiner all diese Fähigkeiten in der geforderten Kombination bieten“, betonte Karriereberaterin Doris Brenner aus dem hessischen Rödermark schon vor Jahren in einem Interview mit dem FOCUS. Seitdem scheint sich nicht allzu verändert zu haben, wie aktuelle Marktforschungen unserer Kunden nahelegen.

 

 

Mangelnde Authentizität in Stellenanzeigen lockt die falschen Bewerber an

Aber was passiert, wenn Unternehmen in ihren Stellenanzeigen nach Talenten suchen, die ein einziger Kandidat unmöglich auf sich vereinen kann? Sie locken die Falschen an! „Je länger die Anforderungsliste an den Kandidaten, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich Leute bewerben, die sich selbst überschätzen“, ist dazu etwa in einem Artikel im Handelsblatt nachzulesen. „Männliche Bewerber neigen stärker zur Selbstüberschätzung als weibliche. Wer also ellenlange Anforderungslisten schreibt, kann sich sicher sein, dass viele Frauen abwinken und sagen: ‚Das kann ich nicht alles erfüllen‘.“

 

Fazit: Wer Talente begeistern will, die wirklich zu eigenen Unternehmen passen, muss größten Wert auf Authentizität in Stellenanzeigen legen und sich darin in Bild, Text und Ton realistisch präsentieren. Das heißt im Klartext: Keine übertriebene Retusche, keine schönfärbenden Slogans, keine Anforderungsprofile, die nach der eierlegenden Wollmilchsau suchen. Stattdessen müssen Arbeitgeber hinterfragen, nach welchen Skills sie wirklich Ausschau halten, anstatt ein ganzes Bündel an allen möglichen Anforderungen hineinzuschreiben. Ansonsten ist die Gefahr groß, dass gerade die jungen Bewerber, die mit einer Stellenanzeige meist angesprochen werden sollen, überfordert abspringen oder gar nicht erst anbeißen.

 

 

Besondere Vorsicht ist im Social Recruiting geboten

Insbesondere, wer Kandidaten über soziale Medien rekrutiert, muss Acht geben. Hier müssen Recuiter ihre Botschaften schließlich in kurzen Postings sehr passgenau und authentisch formulieren, um eine Punktlandung beim Kandidaten zu erzielen. Doch das fällt vielen Recruitern schwer, denn Social Recruiting ist für viele ein neues Feld. Den Einstieg erleichtern kann ein passgenaues Online-Training mit angeschlossenem LIVE Coaching.

 

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