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Marleen Rosenthal

Candidate Persona erstellen: So funktioniert‘s

Inhalt

  1. Eine vielfältige Recruitingkampagne erstellen wird immer wichtiger
  2. Was ist eine Candidate Persona?
  3. Das sind die Merkmale einer Candidate Persona
  4. Eine Candidate Persona erstellen – so geht‘s
  5. Beispiele für Candidate Personas: So nutzen Sie sie für Ihr Recruiting
  6. Candidate Personas – die Vorteile liegen auf der Hand

 


Ihr Ziel ist es, mehr Bewerber:innen von Ihrem Unternehmen zu begeistern? Bislang erreichen Sie mit Ihren Recruiting-Kampagnen immer nur die gleichen Personengruppen. Nun wollen sich nun aber breiter aufstellen und ein vielfältigeres, bunteres Publikum ansprechen? Dann haben wir einen Tipp für Sie: Der Weg zu diesem Ziel führt über eine sehr genaue Zielgruppenanalyse und die Erstellung von Candidate Personas. Noch nie gehört? Dann wird’s aber Zeit! Wir sagen Ihnen, was das ist und wie Sie eine Candidate Persona erstellen.


Eine vielfältige Recruitingkampagne erstellen wird immer wichtiger

Vielen Unternehmen geht’s ähnlich wie Ihnen. Sie fischen immer im gleichen Teich, wenn sie nach neuen Mitarbeiter:innen suchen. Denn sie richten ihre Stellenanzeigen immer auf ein und dieselbe Zielgruppe aus, wenn sie diese auf Jöbbörsen wie Monster oder StepStone oder auf sozialen Medien wie Facebook und Instagram schalten.

 

Also ticken die meisten Mitarbeiter:innen innerhalb der Belegschaft gleich. Sie verfügen über die gleiche Sozialisation, die gleiche Herkunft, das gleiche Alter und die gleiche Bildung. Unser Rat: Brechen Sie dieses Muster auf und sprechen Sie bewusst Bewerbende aus anderen gesellschaftlichen Gruppen an.

 

Vorteile eines vielfältigen Recruitings

Sie werden schnell von verschiedenen Vorteilen eines vielfältigeren Recruitings profitieren:

 

  • Steigerung der Innovationskraft: Eine bunte Belegschaft macht ein Unternehmen meist innovativer, weil beim Entwickeln neuer Produkte aufgrund unterschiedlicher Lebenserfahrungen und Sozialisationen viele verschiedene Meinungen, Ideen und Perspektiven einfließen.
  • Antwort auf den Fachkräftemangel: Der demographische Wandel führt in den kommenden Jahren dazu, dass immer weniger Menschen dem Arbeitsmarkt frei zur Verfügung stehen, während die Zahl offener Jobs steigt und steigt. Wer seine Personalsuche von vornherein auf einen zu kleinen Pool an Talenten begrenzt und mit seinen Stellenanzeigen nur ein paar wenige Kandidaten anspricht, beschränkt sich in seinem Recruiting
  • Diversity ist ein wichtiger Faktor fürs Employer Branding: Gelebte Vielfalt macht Unternehmen außerdem attraktiver für Kandidaten. Diese achten in Stellenanzeigen verstärkt darauf, wie bunt es bei einem Arbeitgeber zugeht. Laut eines aktuellen Reports des Karriereportals Monster achten 86 Prozent der Kandidaten bei der Bewerbung darauf, wie es ein Arbeitgeber mit den Themen Diversität, Gleichheit und Inklusion hält.

 

 

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Was ist eine Candidate Persona?

Um neue Zielgruppen stärker ins Recruiting einzubeziehen, ist es eine Grundvoraussetzung, dass Sie diese perfekt kennen. Umso konkreter können Sie sie ansprechen – mit den richtigen Botschaften und auf den richtigen Kanälen. An dieser Stelle kommen Candidate Personas ins Spiel. Aber was ist das genau? Wir erklären es Ihnen!

 

Entliehen ist das Prinzip aus dem Marketing. Die Idee: Unternehmen definieren verschiedene Personentypen, die sie mit ihrer Kampagne erreichen wollen. Aber nicht nur grob, sondern sehr detailliert. Heraus kommen verschiedene Candidate Personas, eine Art Steckbrief für jeden Mitarbeitertypen, den Sie ansprechen wollen.

 

 

Das sind die Merkmale einer Candidate Persona

Im Recruiting umfasst eine Candidate Persona zum Beispiel die folgenden Merkmale:

 

  • Alter
  • Familienstand
  • Interessen
  • Beruf
  • Spezielle berufliche Kenntnisse
  • Wohnort
  • Charaktermerkmale: Ist die Person schüchtern oder extrovertiert, ist sie kreativ?
  • Mediennutzungsverhalten: Wo informiert sie sich über einen Arbeitgeber?
  • Allgemeine persönliche Wünsche
  • Antriebsfaktoren
  • Begeisterungsmerkmale
  • Träume
  • Kernbedürfnisse
  • Bevorzugte Bewerbungsverfahren
  • Panikfaktoren: Was ängstigt die Person?
  • Was hält die Persona von einer Bewerbung ab?
  • Ideale Arbeitsbedingungen
  • Ideale Arbeitskultur
  • Ideale Work Life Balance
  • Ideales Betriebsklima
  • Allgemeine persönliche Ziel

 

Kleiner Tipp: Geben Sie jedem Mitarbeitertypen einen Namen und suchen Sie ein charakteristisches Stockfoto für jeden heraus. So machen es auch die Profis aus dem Marketing, weil die verschiedenen Typen damit lebensechter und nahbarer werden. Sie haben das Gefühl, Sie hätten Sie es mit echten Personen zu tun.

 

 

Eine Candidate Persona erstellen – so geht‘s

Nun fragen Sie sich wahrscheinlich: Wie komme ich an die ganzen Fakten heran, die ich für die Erstellung einer Candidate Persona brauche? Nutzen Sie dazu verschiedene Quellen: Studien zum Beispiel, die sich mit der Zielgruppe auseinandersetzen. Auch Blogs, die sich mit dem Thema Recruiting beschäftigen, liefern Ihnen passgenaue Informationen. Wir haben Ihnen zum Beispiel Zahlen, Daten und Fakten zur Generation Y, Generation Z und Generation Alpha zusammengestellt, die Sie in Ihre Analyse einbeziehen können.

 

Helfen bei der Erstellung einer Candidate Persona können auch Befragungen frisch eingestellter Kandidaten oder abgelehnter Bewerber, falls diese zu einer Auskunft bereit sind. Fragen Sie auch Praktikanten, Werksstudenten und natürlich etablierte Arbeitnehmer, die einer Ihren Zielgruppen entsprechen:

 

  • Worauf kommt es ihnen bei der Stellensuche am meisten an?
  • Auf welche Informationen legen sie in Stellenanzeigen den größten Wert?

 

Wenn Sie sich in Ihrem Recruiting nicht nur vielfältiger, sondern auch inklusiver aufstellen wollen und Candidate Personas für Menschen mit einer Behinderung erstellen wollen, sind zum Beispiel die Seiten der Aktion Mensch eine gute Anlaufstelle. Mit all diesen gesammelten Informationen nähern Sie sich den einzelnen Candidate Personas Schritt für Schritt an.

 

 

Beispiele für Candidate Personas: So nutzen Sie sie für Ihr Recruiting

Sie haben Ihre Candidate Personas entwickelt? Perfekt! Nun können Sie Ihre Recruiting-Kampagne auf die einzelnen Mitarbeitertypen abstimmen, die Sie ansprechen wollen. Wir möchten Ihnen nun anhand ein paar konkreter Beispiele verdeutlichen, wie das funktioniert.

 

 

Angenommen, Sie schreiben mehrere Positionen für Ihre Zielgruppe im Alter zwischen 25 und 30 Jahren aus. Die Stellen setzten ein Studium voraus und erste Berufserfahrung voraus. Für diese Positionen wollen sie nun gezielt drei Ihrer Candidate Personas begeistern.

 

Ihr Ziel ist es zum Beispiel, die Frauenquote in Ihrem Unternehmen gezielt zu erhöhen. Daher wollen Sie Jobinserate zu schalten, die genau auf die Candidate Persona von „Ina“ ausgerichtet sind.

 

 

Candidate Persona Beispiel #1: Ina

Ina ist Anfang 30, Psychologin und hat ein Kind im Kindergartenalter. Gleichzeitig ist sie sehr karriereorientiert und brennt für ihre Arbeit. Entsprechend wird sie besonders von einer Stellenanzeige begeistert sein, in der genau beschrieben ist, dass der Arbeitgeber eine Kinderbetreuung anbietet, für jede Art von Teilzeit aufgeschlossen ist und flexible Arbeitszeiten mit Homeoffice für ihn kein Problem darstellen. Für Ina bedeutet das, dass Sie Ihre Arbeit und Ihre Familie perfekt unter einen Hut bekommt.

 

Ein besonderes Bonbon dürfte für Ina das Karriereförderprogramm für Frauen sein, das Ihrer der Stellenanzeige ausführlich beschrieben ist. Mit Hilfe der Candidate Persona „Ina“ können Sie Ihre Stellenanzeige genauso anpassen, dass sie die zentralen Werte, die dieser Zielgruppe am wichtigsten sind, gezielt in den Vordergrund rücken.

 

 

Candidate Persona Beispiel #2: Max

Gleichzeitig wollen Sie auch Personen ansprechen, die der Candidate Persona „Max“ im gleichem Alter und mit gleichem Bildungshintergrund entsprechen. Diese Zielgruppe ist weniger interessiert an familienfreundlichen Arbeitszeiten oder einer Betriebskita, denn das Thema Familienplanung spielt noch keine Rolle. Stattdessen steht bei Personen wie Max eine gute Work Life Balance ganz oben auf der Agenda. Max ist begeisterter Sportler und braucht sein Training für den Ausgleich zum Berufsalltag.

 

Ihn wird in einer Stellenanzeige also der Zuschuss zum Fitnessstudio interessieren, den Sie anbieten. Auch die flexiblen Arbeitszeiten und das Homeoffice sind relevant. Das gibt ihm die Möglichkeit, sich vielleicht auch am Nachmittag mal sportlich auszutoben und sich dann abends wieder einzuloggen und seinem Job nachzugehen. Warum nicht?

 

Max ist außerdem an Stabilität interessiert. Also wird er wissen wollen, ob Sie ihm langfristige Karriereoptionen in Ihrem Unternehmen anbieten können. Wenn Sie genau über diese Faktoren sprechen, wecken Sie schnell Begeisterung bei Talenten, die wie Max ticken.

 

 

Candidate Persona Beispiel #3: Luca

Nun suchen Sie aber auch nach Personen, die der Candidate Persona „Luca“ entsprechen. Luca ist wie Ina und Max perfekt für die Stelle geeignet, liest eine Stellenanzeige aber wieder aus einer anderen Perspektive. Luca sitzt im Rollstuhl – entsprechend will er wissen, wie es um die Barrierefreiheit in Ihrem Unternehmen bestellt ist.

 

  • Gibt es Rampen für Rollstuhlfahrer?
  • Sind die Lifte breit genug?
  • Ist der Arbeitsplatz behindertengerecht eingerichtet?
  • Gibt es Arbeitszeitangebote, die auf die Behinderung Rücksicht nehmen?

 

Über diese Faktoren sollten Sie in Ihrem Recruiting sprechen, wenn Sie Personen wie Luca erreichen wollen.

 

 

Candidate Personas – die Vorteile liegen auf der Hand

Zugegeben, mit Candidate Personas zu arbeiten, ist zunächst aufwändig. Die Steckbriefe müssen erstellt werden und außerdem reicht es nicht mehr, nur eine Stellenanzeige zu schalten. Besser ist es, für jeden Mitarbeitertypen, der erreicht werden soll, ein eigenes Jobinserat zu entwickeln, das exakt die Faktoren in den Mittelpunkt rückt, auf die es der jeweiligen Candidate Persona ankommt. Der Aufwand lohnt sich aber. Denn so erhalten Sie mehr und vor allen Dingen passgenaue Bewerbungen.

 

Sie werden merken: Sobald sie Ihre Candidate Personas definiert haben, erfahren Sie einen spürbaren Vorsprung vor dem Wettbewerb – dank einer Bewerberansprache, die wie die Faust aufs Auge passt. Jede Stellenanzeige ist deutlich individueller gestaltet und weckt so deutlich mehr Begeisterung und erhöht den Bewerberrücklauf als ein allgemeines 08/15-Jobinserat. Mission accomplished.

 


Sie fragen sich, wie Sie sich in Ihrer Stellenanzeige als moderner Arbeitgeber präsentieren können? Wir beraten Sie gerne zu diesem und allen weiteren Themen der Anzeigenschaltung. Kontaktieren Sie uns jederzeit.

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