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Marleen Rosenthal

Marleen Rosenthal

Recruiting-Fehler: Diese 8 unbedingt vermeiden

Inhalt

 

Wir haben für Sie die größten Recruiting-Fehler zusammen gestellt. Nachahmen ausdrücklich nicht empfohlen. Denn bei den nachfolgenden Sünden gibt es in der Regel keine zweite Chance beim Kandidaten.

 

Der schlimmste Recruiting-Fehler: Mangelhaftes Employer Branding

Der schlimmste Fehler im Recruiting, der einem Unternehmen unterlaufen kann: Wenige oder wenig informative Inhalte auf der Karriereseite. Wer hier nachlässiges Employer Branding betreibt, muss sich als Arbeitgeber nicht wundern, wenn Kandidaten ausbleiben.

Wir leben schließlich im Zeitalter der maximalen Transparenz. Zu jedem Produkt, jeder Dienstleistung findet man im Netz ausführliche Informationen, Bewertungen, Videos und Vergleiche. Entsprechend wollen sich Talente auch ein aussagekräftiges Bild von einem Arbeitgeber machen, bevor sie sich bei diesem bewerben.

Das geht aber nur, wenn der Arbeitgeber auf seiner Karrierehomepage zeigt, was er zu bieten hat. Viele Karriereseiten sind allerdings nach wie vor nur rudimentär bestückt.

 

Häufige Recruiting-Fehler sind in diesem Zusammenhang:

  • Veraltete, standardisierte bis hin zu lieblosen Texten auf den Unternehmensauftritten.
  • Rechtschreib- oder Grammatikfehler – das geht gar nicht, denn es zeugt von Inkompetenz.
  • Zu kleine Bilder in schlechter Auflösung.
  • Beschreibungen, die vor internen Ausdrücken wimmeln und die kein Bewerber versteht.

 

So geht Recruiting richtig:

  • Die Karriereseite sollte die unternehmenseigenen Mehrwerte zur Geltung bringen: Sie bieten Home-Office, flexible Arbeitszeiten und Work-Life-Balance-Angebote an? Dann schreiben Sie auch darüber!
  • Sie sollte auf verschiedene Zielgruppen abgestimmte Informationen bieten.
  • Sie sollte abwechslungsreich gestaltet sein – mit Texten, Bildern von einem professionellen Fotografen und Videos.

 

Recruiting-Fehler Nummer zwei: Mangelnde Authentizität

Ein ganz fataler Recruiting-Fehler ist es, wenn zwar Inhalte auf der Karrierehomepage vorhanden sind, diese aber ganz offensichtlich geschönt sind. Das können Talente gar nicht leiden. Ihnen geht es um Authentizität, wenn sie sich mit einem Arbeitgeber auseinandersetzen. Sie wollen sehen, wie es wirklich im Unternehmen zugeht und nicht wie es im Idealfall zugehen könnte. Sonst ist die Enttäuschung spätestens beim ersten Zusammentreffen groß.

Also bitte immer bei der Wahrheit bleiben:

  • Keine geschönten Agenturfotos, sondern auf der Webseite und in den Sozialen Medien echte Bilder von Mitarbeitern verwenden.
  • Sämtliche Informationen sollten realistisch und authentisch sein, bitte unbedingt auf überzogene Werbeclaims oder falsche Versprechen verzichten.
  • Stellen Sie nur die Mehrwerte heraus, die sie wirklich als Arbeitgeber bieten können.

 

Recruiting-Fehler Nummer drei: Unrealistische Recruiting-Videos

In diesem Zusammenhang noch ein kurzer Abstecher zum Recruiting-Video. Erinnern Sie sich noch? Als dieses Format aufkam, nahmen es Arbeitgeber oftmals nicht genau. Statt ihr Recruiting-Video im Unternehmen zu drehen, ließen sie es im Studio inszenieren. Oft wurden krude Geschichten erzählt. Es gab es schon so ziemlich alles. Zombi-Jagden, rappende Polizisten, als Sexbomben inszenierte Handwerkerinnen. Hier kann man nur eines sagen: Finger weg – peinlich!

Für ein gutes Recruiting Video sollten folgende Bedingungen erfüllt sein:

  • Konkrete Aussagen von Mitarbeitern mit persönlichen Erfahrungen.
  • Realistische Bilder aus den Arbeitsbereichen.
  • Situative Einstellungen von verschiedenen Arbeitssituationen.
  • Kein künstlich erschaffenes Szenario, kein Klamauk, keine Models.

Ziel ist es ja auch hier, dass sich potenzielle Mitarbeiter ein realistisches Bild von einem Unternehmen machen können. Es geht keinesfalls um Entertainment.

 

Recruiting-Fehler Nummer vier: Schlechtes Design beim Webauftritt

Ein weiterer Recruiting-Fehler, der Unternehmen immer wieder unterläuft, ist die Karriereseite nicht im responsiven Design zu gestalten. Bedeutet: Sie lässt sich nicht optimal mit Mobilgeräten abrufen.

Auch hier ist Vorsicht geboten. So verprellen Unternehmen Kandidaten. Denn die Beliebtheit von mobilen Endgeräten bei der Suche nach Informationen aller Art ist in den letzten Jahren massiv gestiegen. Auch Talente möchten sich zunehmend mit ihrem Mobiltelefon über einen Arbeitgeber informieren.

Heute haben 57 Millionen Menschen in Deutschland ein Smartphone in der Tasche und die Nutzeranzahl steigt konstant. Für diese stetig wachsende Nutzergruppe müssen Arbeitgeber ihre Karriereseite passgenau optimieren. Ansonsten wirkt es, als sei das Unternehmen in der Prä-Smartphone-Ära stehen geblieben. Das hinterlässt keinen guten Eindruck.

 

Recruiting-Fehler Nummer fünf: Keine mobilen Bewerbungsmöglichkeiten

Wer sich mobil über einen Arbeitgeber informiert, möchte sich auch mobil bei diesem bewerben. Das ist nur logisch. Doch auch hier erleben Talente immer mal wieder Überraschungen. Selbst wenn sich die Karriereseite auf dem Smartphone darstellen lässt – bei der Bewerbung ist dann meist Schluss. Diese lässt sich häufig nicht mobil vollziehen.

Zwar nimmt laut der Studie Recruiting Trends 2020 der Universität Bamberg etwa die Hälfte der Arbeitgeber heute verstärkt wahr, dass sich Kandidaten häufiger über mobile Endgeräte bei ihnen bewerben wollen. Doch viele Arbeitgeber haben noch keine mobile Bewerbungslösung in petto. Und das verärgert Kandidaten.

 

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Vorteile und Möglichkeiten von Online-Bewerbungen per Smartphone

  • Mehr als die Hälfte der Kandidaten gibt an, dass sie sich mobil einfach „on the go“ bewerben wollen.
  • Weiter ist auch mehr als die Hälfte der Kandidaten der Meinung, dass ihnen die mobile Bewerbung viel Zeit spart und sie sich effizienter bewerben können.
  • Die One-Click-Bewerbung, bei der Talente ihre Profilinformationen aus Businessportalen wie Xing oder LinkedIn als Bewerbung verwenden und mit einem Klick an den Arbeitgeber vermitteln.
  • Eine Bewerbung per Chatbot: Bei dem Klick auf den Bewerben-Button in einer Stellenanzeige öffnet sich ein Dialogfenster, in dem ein Chatbot binnen 30 Sekunden die wichtigsten Daten abfragt und diese an das Unternehmen übermittelt.
  • Die Bewerbung über ein Online-Formular, das nur die nötigsten Daten von Bewerbern abfragt, somit schnell ausfüllbar und mobil abrufbar ist. Optimalerweise muss der Bewerber kaum Textfelder ausfüllen, sondern braucht nur Häkchen zu setzen.

 

Recruiting-Fehler Nummer sechs: Falsch verstandenes Social Media Marketing

Kommen wir zum nächsten Recruiting-Fehler und betreten damit die Welt von Facebook und Co.! Social Media sind aus dem Recruiting nicht mehr wegzudenken. Über Unternehmensauftritte in Facebook, Instagram oder Twitter können Unternehmen Personalmarketing betreiben und ähnlich wie auf der Karriereseite Einblicke in ihr Inneres geben.

Doch das ist nur graue Theorie. Oft werden Social-Media-Auftritte nur halbherzig und unregelmäßig mit Inhalten gefüllt. Peinlich ist zum Beispiel, wenn auf dem Auftritt auf der Bilderplattform Instagram kaum ein Bild aus dem Unternehmen zu sehen ist. Hier kommt schnell der Eindruck auf: So richtig ernst nimmt es der Arbeitgeber nicht mit seinen Social-Media-Aktivitäten, was Bewerber enttäuscht zurücklässt.

Die Social Media Community legt auf einen echten Austausch Wert, Mehrwertinformationen, Einblicke ins Unternehmen in Form von Bildern und Videos oder Texten. Ein paar lieblos daher gezwitscherte Stellenanzeigen greifen da ganz klar zu kurz. Sonst zwitschern die Bewerber ganz schnell etwas zurück: Und zwar in den höchsten Pfeiftönen.

So geht Social Media Marketing richtig

  • Es sollte einen Mitarbeiter geben, der sich dediziert um die Social-Media-Kanäle kümmert und ein erfolgreichen Employer Branding über Social Media umsetzt.
  • Ein Redaktionsplan, der die Inhalte festlegt, die mit der Community geteilt werden sollen, ist eine wichtige Voraussetzung, um die Kanäle abwechslungsreich zu bespielen.
  • Die Social-Media-Kanäle sollten in einem festen Rhythmus bespielt werden.

Recruiting-Fehler Nummer sieben: Schlechter Service gegenüber dem Bewerber

Noch ein Recruiting-Fehler stößt Bewerbern immer wieder sauer auf: Schlechte HR-Services. Diese sind leider alles andere als selten. 58 Prozent der Teilnehmer des Bewerbungsreports von Softgarden, einem Hersteller für Bewerbermanagementlösungen, haben schon einmal eine Bewerbung abgebrochen, obwohl sie die ausgeschriebene Position eigentlich interessiert hat.

Die Gründe dafür sind unterschiedlich. Viele Kandidaten bemängeln zum Beispiel ein zu umständliches Bewerbungsverfahren. In der Softgarden-Studie heißt es dazu: “2014 waren nur 22 Prozent der Bewerber der Meinung, dass maximal zehn Minuten für die Eingabe der Daten in ein Online-Bewerbungsformular reichen müssen. Inzwischen bildet der Anteil der Ungeduldigen sogar die Mehrheit: 45,1 Prozent möchten nicht mehr als zehn Minuten aufwenden.”

Die Realität sieht allerdings anders aus: 52,6 Prozent brauchen bei ihren Bewerbungen mehr als zehn Minuten, um ihre Daten einzugeben. Gut ein Viertel braucht sogar länger als 20 Minuten. Unternehmen fordern von ihren Bewerbern also Zeit, die diese eigentlich nicht aufwenden möchten.

Für 42,5 Prozent der befragten Kandidaten war außerdem eine zu langsame Reaktion des Unternehmens ein Grund, den Bewerbungsprozess abzubrechen. Fast drei Viertel der Bewerber wünschen sich, innerhalb von ein bis zwei Wochen eine Einladung zu einem Interview zu erhalten. Das war aber bei nicht einmal der Hälfte der Befragten im letzten Bewerbungsgespräch der Fall.

 

Recruiting-Fehler Nummer acht: Bewerbungsgespräch – zu unprofessionell, zu schlecht organisiert

Ein weiterer, von den Unternehmen häufig unterschätzter Recruiting-Fehler ist das Verhalten des Personalers und anderer Unternehmensvertreter im Bewerbungsgespräch.

Was bei Talenten gar nicht gut ankommt:

  • Ein unfreundliches bis hin zu einem unprofessionellen Auftreten der Personaler.
  • Eine schlechte Organisation der Abläufe.
  • Unpünktlichkeit.

Das geht besser!

 

Fazit

Es gibt so manchen Punkt, an dem Recruiter nachbessern müssen, um Bewerber nicht zu verprellen. Wir haben gesehen, die meisten Fauxpas‘ im Recruiting ereignen sich in diesen Bereichen:

  • Employer Branding
  • Recruiting-Videos
  • Karriereseite
  • Bewerbungsmöglichkeiten
  • Social Media Marketing
  • Services gegenüber Bewerbern
  • Bewerbungsgespräch

 

Kleiner Tipp:

Bewerben Sie sich doch einmal selbst bei Ihrem Unternehmen und spielen den Recruiting-Prozess von A bis Z durch. Dann merken Sie am ehesten, wo es knarzt und knirscht und können schwerwiegende Fehler gezielt ausmerzen.

 

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