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Recruiting-Apps: Der heiße Flirt mit dem Bewerber…

recruiting-appsTja, was sollen wir sagen? Manchmal tragen die Digitalisierung und ihre sozialen Netzwerke merkwürdige Früchte. Dann nämlich, wenn fast nur anhand des Aussehens über Sympathie oder Antipathie entschieden wird. So zum Beispiel bei der Dating-App Tinder. Nun fragen Sie sich sicher, was die mit dem Thema Recruiting oder Recruiting-Apps zu tun hat. Eine ganze Menge. Denn inzwischen gibt es Recruiting-Apps, die das Tinder Prinzip nachahmen. (Bild: AILA_IMAGES / dollarphotoclub)

 

 

Und das Tinder Prinzip ist wahrlich nichts für Romantiker, sondern funktioniert nach einem knallharten Auswahlprinzip. Tinder zeigt Partnersuchenden  Profilfotos,  Vornamen und Alter einer Person auf dem Handydisplay an. Diese muss sich lediglich in einem von dem Nutzer vorher definierten Umkreis bewegt haben, um in die engere Wahl zu kommen.

 

Die Entscheidung erfolgt in der Regel nach einem kurzen Blick auf das Foto. Dann urteilt der Benutzer “mit seinem Daumen”: Ist er interessiert, schiebt er das Foto nach rechts, andernfalls nach links. Stufen sich beide Benutzer gegenseitig als interessant ein, können sie eine Konversation starten.

 

Recruiting-Apps: Tinder für Bewerber

Und dieses Prinzip soll auch im Recruiting funktionieren? Tatsächlich gibt es solche Matching-Apps auch für Bewerber. Ähnlich wie Vorbild Tinder greifen diese auf das Social Media Profil eines Nutzers zu oder der Kandidat tippt ein paar wenige Daten kurzerhand ein.
Digital Recruiting DOWN

 

Ein paar Angaben zu Alter, Name, Geburtstag, Erfahrungen. Und schon kann’s losgehen. Mit dem Unterschied, dass der User in diesem Fall nicht über ein amouröses, sondern über ein Arbeitsverhältnis entscheidet. Wisch nach links und der Arbeitgeber erhält eine Chance, ein Wisch nach rechts und der Job ist vom Tisch oder besser gesagt vom Display.

 

Recruiting-Apps: Recruiting nach dem Wisch & Weg Prinzip

recruiting appsBekunden Bewerber und Arbeitgeber gegenseitiges Interesse – das nennt sich dann “Match” – steht der Weg zur Kontaktaufnahme frei. Eigentlich ganz einfach. Und genau das ist auch der Hintergedanke der Macher. Sie wollen es gerade dem digitalaffinen jungen Publikum so einfach wie möglich machen, einen neuen Job zu finden. Damit kommen sie dem zunehmenden Bedürfnis der zwischen 18 bis 35-Jährigen nach, den Bewerbungsprozess zu beschleunigen. Aber ob das Wisch&Weg-Prinzip da wirklich aufgeht? ( Bild: djile/dollarphotoclub)

 

Schon Vorbild Tinder geriet deswegen in die Kritik.  Inzwischen wird die Plattform von vielen Nutzern mit oberflächlichen Bekanntschaften und lockeren Affären assoziiert. Und tatsächlich geht es Umfragen zufolge 72 Prozent der Nutzer um ein schnelles Kennenlernen und um ein ebenso schnelles “Wieder Vergessen”. Sie wissen schon…

 

Von einer langfristigen Beziehung ist das weit entfernt. Auch im HR Bereich müssen die HR-Dating Apps Kritik einstecken: Im Gegensatz zu Portalen wie LinkedIn und Xing, die das Hochladen von ausführlichen Lebensläufen ermöglichen, gibt es bei manchen Apps vor allem ein großes Foto der Kandidaten zu bestaunen.
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Recruiting-Apps: Recruiting nach dem Wisch & Weg Prinzip

Für Kritiker ist das geradezu absurd. Schließlich wird hier der Eindruck vermittelt, dass Aussehen vor Fachkompetenz geht. Die Macher der Apps wollen von all dem nichts wissen und weisen die Vorwürfe zurück: Schließlich lassen sich auch Angaben zum Alter, den Erfahrungen, Stärken und zur Ausbildung machen.

 

Anders ist es bei dem Portal truffls, das sich explizit auf das Hochladen des Lebenslaufs im PDF-Format fokussiert. Ob sich darin ein Bild vom Kandidaten befindet oder nicht, entscheidet der Kandidat.

 

So oder so werden Personaler aber nicht umhin kommen, sich früher oder später auch mit diesen Entwicklungen im Recruiting auseinanderzusetzen. Denn sie könnten Nachahmer finden. Dagegen spricht ja im Prinzip auch nichts, wenn der gegenseitige Auswahlprozess weniger von Äußerlichkeiten und zugunsten gehaltvollerer Informationen geprägt ist. Bis dahin sollte aber den traditionellen Recruitingwegen der Vorzug gegeben werden: Stellenanzeige schalten, Multiposting und – ganz wichtig – Active Sourcing.


 

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