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Bewerbung der Zukunft: Auf diese 3 Veränderungen müssen sich Recruiter vorbereiten


Wer Kandidaten eine miese Candidate Experience beschert, vergrault nicht nur die Talente, die sich auf eine Stellenanzeige beworben haben, sondern zig weitere. Denn schlechte Erfahrungen machen in Zeiten von What’s App, Facebook und Co. schnell die Runde. Unternehmen sollten  Kandidaten daher von Anfang an von sich überzeugen. Entscheidend dabei: das Bewerbungsverfahren selbst. Und dieses erfindet sich gerade neu. Worauf sich Recruiter bei der Bewerbung der Zukunft einstellen müssen.


 

Die Bewerbung der Zukunft ist mobil

Für Professor  Tim Weitzel vom Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik der Universität Bamberg ist die Bewerbung der Zukunft klar definiert: “Die Kandidaten sind zunehmend mobil unterwegs und möchten sich dann auch so bewerben.” Und mobil bedeutet vor allem eines: Schnelle, einfache und unkomplizierte Prozesse. Alles muss mit wenigen Fingertipps gehen, sonst es es nicht praktikabel. Daher sprechen sich Kandidaten schon lange dafür aus, zeitaufwändige Bewerbungselemente zu eliminieren. Das Anschreiben zum Beispiel.

 

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Laut einer Erhebung der Universität Bamberg würden mehr als 30 Prozent der Kandidaten gerne auf das Ausformulieren eines Anschreibens verzichten. Diese Botschaft ist auch bei vielen Unternehmen angekommen: Nur noch knapp 60 Prozent glauben, dass das Anschreiben künftig noch ein relevantes Auswahlkriterium sein wird. Zumal es oftmals ohnehin nicht sicher ist, ob ein Anschreiben von einem Kandidaten selbst stammt oder von einem Ghostwriter aus dem Freundeskreis. So lassen sich keine Rückschlüsse auf die Persönlichkeit eines Bewerbers ziehen. Für fast 98 Prozent der Unternehmen bleibt hingegen der Lebenslauf nach wie vor wichtig.

 

 

Unternehmen experimentieren mit neuen Bewerbungsformen

Aus Gründen wie diesen experimentieren Unternehmen inzwischen mit neuen Bewerbungs-Formen. Doch diese Experimente fallen noch nicht zur vollen Zufriedenheit der Kandidaten aus. Laut einer Studie der Universität Bonn verbringen insbesondere junge Talente drei Stunden täglich am Smartphone. Doch erst 13 Prozent haben sich schon einmal mobil beworben.

 

Der Grund: Mobile Bewerbungsmöglichkeiten sind auf den Karrierewebseiten und Online-Jobbörsen Mangelware. Viele Firmen setzen nach wie vor auf E-Mail oder Formularbewerbungen. Doch diese sind auf dem Smartphone nicht zu bewältigen. Schließlich setzen beide Bewerbungsformen den Upload der vollständigen Bewerbungsunterlagen voraus und verlangen nach wie vor das Formulieren eines Anschreibens. Auf einem kleinen Smartphone-Display ist das nicht zu machen. So sieht die Bewerbung der Zukunft schon mal nicht aus.

 

 

Bewerbung der Zukunft: 3 Alternativen zur E-Mail oder Formularbewerbung

Dabei gäbe es längst Alternativen: Die One-Click- oder One-Swipe-Bewerbung sind zum Beispiel spannende Innovationen im Bewerbungsprozess. Vielleicht sogar die Modelle für die Zukunft? Eine Alternative wäre auch die Bewerbung via Chatbot.

 

Welche Form der Bewerbung sich letztlich durchsetzt, ist noch nicht klar zu beantworten. Nichtsdestotrotz sollten sich Arbeitgeber mit diesen drei veränderten Bewerbungsformaten auseinandersetzen. Sie folgen in großen Teilen ähnlichen Prinzipien:

 

  • Sie sind mobil optimiert
  • Sie sind einfach, schnell und unkompliziert zu erstellen
  • Sie verzichten auf große Dateianhänge
  • Sie verzichten auf das Anschreiben
  • Sie nehmen nur das Profil des Kandidaten in den Fokus
  • Dieses dient als ein erster Lead, dem der Recruiter bei Interesse nachgehen kann

 

Die verschiedenen Bewerbungsformate funktionieren wie folgt:

1. Recruiting über Chatbots: Der Bewerber wird beim Klick auf den Bewerben-Button in einer Stellenanzeige zu einem Chatbot weitergeleitet. Ein Fenster ploppt auf, das rein optisch wie ein Instant Messenger daherkommt. Mit dem Unterschied, dass der Chat nicht mit dem Personaler eines Unternehmens geführt wird, sondern mit einem Roboter.

Der Chatbot fragt dann nach und nach die folgenden Daten ab: Name, Erfahrungen, bisherige Arbeitgeber, Arbeitserfolge, Gehaltsvorstellungen, Starttermin, Telefonnummer und E-Mail-Adresse. Das Besondere: Das Talent kann innerhalb von nicht einmal 30 Sekunden die wichtigsten Daten zu seinem Profil eingeben, ohne diese wie in einem Anschreiben ausformulieren zu müssen. Der Chatbot sammelt die Eingaben und bereitet sie für den Recruiter ansehnlich und strukturiert auf.

 

2. One-Swipe-Bewerbung via App: Bewerber geben ein paar Kriterien für ihren Wunscharbeitgeber ein und die App einer Jobbörse “spuckt” per Fingertipp passgenaue Stellenanzeigen aus. Damit ist das Talent auch schon mitten im Bewerbungsprozess: Mit einem einfachen Wischen nach rechts versenden Bewerber automatisch ihr Profil aus einem Karrierenetzwerk an den Wunscharbeitgeber. Mit einem “Swipe” nach links ist das Unternehmen dagegen aus dem Rennen.

 

3. One-Click-Bewerbung:  Die One-Click-Bewerbung ermöglicht Stellensuchenden per Mausklick auf den Bewerbungsunterlagen-Button in einer Stellenanzeige, ihr aktuelles Bewerberprofil aus einem Karrierenetzwerk wie Xing oder LinkedIn oder aus einer Lebenslaufdatenbank in die Datenbank des Wunscharbeitgebers zu importieren. Fertig. 

 

 

Bewerbung der Zukunft: Gut für die Employer Brand

Arbeitgeber, die sie solche Bewerbungen akzeptieren, tun etwas Gutes für ihr Image und ihre Employer Brand: Sie zeigen, dass sie mit der Zeit gehen und demonstrieren, dass sie die Bedürfnisse der Kandidaten erkannt, akzeptiert und umgesetzt haben. Das erzeugt  Nähe: Schließlich knüpfen sie beim Recruiting an das mobile Leben vieler Talente an und holen Stellensuchende genau dort ab, wo sie sich gerade bewegen – ohne jeglichen Medienbruch oder Aufwand. Bewerben geht mit den neuen Tools ganz einfach im Jetzt und Hier.

 

Voraussetzung dafür ist, dass sich Recruiter bei der Bewerbung der Zukunft auf einen veränderten Prozess einlassen und diesen akzeptieren:

 

  • Sie erhalten zunächst nur unvollständige Bewerbungsunterlagen.
  • Nach der Prüfung der Informationen sind sie am Zug und melden sich beim Bewerber: entweder sie laden diesen direkt zum Jobinterview ein oder fordern weitere Bewerbungsunterlagen an.

 

Das mag eine Umstellung sein. Doch dass mobile Bewerbungswege immer wichtiger werden, steht außer Frage. Kandidaten bevorzugen vor allem die Bewerbung per Kurzprofil. Fast 80 Prozent der Talente würden es laut der Bamberger Studie “Recruiting Trends 2017” von Professor Weitzel et al. künftig befürworten, sich einfach mit den Daten aus einem Business-Netzwerk bewerben zu können.  Logisch: Zumeist steht ja das eigene Profil schon in Businessnetzwerken zum Versand mit einem Klick bereit. Dieser spart Zeit und bringt beide Seiten schneller zusammen.

 

 

Fazit

Stellensuchende bevorzugen schnelle, unkomplizierte und mobile Bewerbungswege. Recruiter müssen ihnen dafür den Weg bereiten, sonst haben sie das Nachsehen. Schließlich haben Bewerber heute die Wahl, wo sie sich bewerben. Und die Gefahr ist groß, dass sie sich verstärkt für Arbeitgeber entscheiden, die es ihnen so einfach wie möglich machen. Die mobile Bewerbung wäre also mehr als eine Überlegung wert!

 


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